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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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beobachten, sie noch ein wenig reizen. Aber nein, dieser verdammte Kerl las in aller Ruhe Zeitung. Sehr langsam setzte Helen sich auf, schüttelte die Fesseln ab und stürzte sich dann ohne Vorwarnung auf ihn. Die Seiten der Gazette verteilten sich über den Fußboden, Helen riss Lord Beecham vom Stuhl und sie landeten zusammen äußerst unsanft auf dem Teppich, Helen über Lord Beecham.

24
    Helen packte Lord Beecham am Haar und stieß seinen Hinterkopf mehrere Male mit voller Wucht auf den Boden. Es war wirklich ein Jammer, dass dieser vermaledeite Teppich so dick und weich war. So jedenfalls würde sie nicht weiterkommen. Abermals stieß sie seinen Kopf auf den Boden. »Sie Bastard«, schrie sie ihn an. »Sie elendiger Bastard. Ihre verfluchte Züchtigungsmaßnahme entbehrt jeglicher Achtung und Würde. Lieber ließe ich mir einen Balken auf den Kopf fallen. Ich würde auch lieber gekochte Rüben ohne Salz essen, eine gute, gerechte Maßnahme der Stufe Drei. Ihr >Untreuer Weggefährte< aber ist verabscheuungswürdig, Lord Beecham. Ich habe es gehasst. Hören Sie, Spenser? Ich habe es gehasst.« Wieder und wieder ließ Helen Lord Beechams Kopf auf dem Boden aufschlagen.
    Lord Beecham lachte.
    Immer noch völlig außer sich richtete Helen sich auf und starrte zu ihm hinunter. Er lachte. Und er lachte über sie.
    »Erst haben Sie mich wild gemacht, und dann haben Sie es gewagt, mich einfach allein zu lassen.« Helen hatte sich mittlerweile auf Lord Beechams Brust gesetzt und ihre Hände um seine Kehle gelegt. Ihr offenes Kleid hing ihr lose um die Schultern. »Sie Ratte, Sie sind einfach aufgestanden, haben sich hingesetzt und die Zeitung aufgeschlagen. Sogar eine Tasse Tee haben Sie sich eingegossen. Ich werde Ihnen jeden verdammten Knochen Ihres elendigen Körpers zerbröseln.« Helen tat wirklich ihr Bestes, ihm die Luft abzudrücken. Und unter Umständen hätte es ihr auch gelingen können. Immerhin hatte sie große, starke Hände. Ihre Brüste berührten beinah Lord Beechams Nase.
    Lord Beecham packte Helen an den Handgelenken und löste ihre Finger von seinem Hals. Er grinste wie einer, der ein Säckchen Silbermünzen geklaut und gerade herausgefunden hatte, dass es sich dabei um Gold handelte. »Geben Sie zu, dass ich der Meister der Züchtigung bin? Und dass ich Sie in meinem Können noch um Längen überrage? Jetzt überlegen Sie doch mal, was Sie da gerade tun, Helen. Sie versuchen den Mann zu töten, der Sie gerade eben noch unendlich formvollendet gezüchtigt hat.«
    Wie versteinert hockte Helen auf seiner Brust und starrte an die Wand. Immer noch gab das offene Kleid die volle Sicht auf Helens Körper frei. Lord Beecham lag da und genoss. »Sie haben Recht«, sagte Helen langsam. »Ihre zweigeteilte Züchtigungsmaßnahme war überaus wirksam. Sie war geradezu umwerfend.« Helen lehnte sich vor und küsste Lord Beecham. Dann biss sie ihn und fuhr kurz darauf mit der Zunge über die Stelle, an der sie ihn gebissen hatte. Lord Beecham streckte die Hand nach ihr aus und zog ihren Kopf zu sich hinunter. Da sein Hemd immer noch über der Stuhllehne hing, fühlte er Helens warme Haut an seiner Brust.
    Stürmisch und ohne innezuhalten küsste er sie etwa dreißig Sekunden lang. »Oh, nein«, stieß er dann hervor, packte Helen bei den Armen und stieß sie von sich. Verwirrt schaute sie ihn an.
    »Nein, Helen, bleiben Sie so, auch wenn Sie mich fast erdrücken. Nun, meine Liebste, ich muss Ihnen etwas sagen. Sie haben mich in die Irre geführt. Ich war der festen Meinung, Sie besäßen einen der vorzüglichsten Köpfe Englands - zumindest war es das, was Sie mich glauben machten. Jetzt muss ich meine Ansicht allerdings völlig neu bedenken. Na ja, ich hatte wohl einfach vergessen, dass Sie trotz allem nur eine Frau sind, mit all den kleinen Nachteilen, all den Problemchen und all den Fehlern, die Ihr reizendes, aber nun mal zum Teil auch unvollkommenes Geschlecht so mit sich bringt.«
    Helen beugte sich über ihn und verschloss seinen Mund mit ihren Lippen. Dann ließ sie plötzlich wieder von ihm ab und verzog das Gesicht. »Worüber um Himmels willen reden Sie da eigentlich?« Er schüttelte den Kopf, Enttäuschung machte sich in seinen Zügen breit. Seufzend sagte er: »Nun wissen Sie, Sie haben einfach viel zu lang gebraucht.«
    Ruhig schaute Helen ihn an und fuhr mit der flachen Hand über Lord Beechams Brust. »Wofür habe ich zu lange gebraucht?«, fragte sie schließlich, obwohl sie die Antwort nur zu gut

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