Wirrnis des Herzens
fest. »Sie haben Recht, mit allem, was Sie eben gesagt haben. Ich bin eine völlig willenlose Kreatur, ohne jegliche Selbstbeherrschung. Jeder Mann könnte das mit mir machen, meinen Sie nicht?«
Lord Beecham starrte sie an. Wie eine riesige Welle stieg Wut in ihm auf, immer höher kroch sie, bis er das Gefühl hatte, von ihr überflutet zu werden. Er wollte sie anschreien. »Sie sind ein Dummkopf«, sagte er so ruhig, wie es ihm nur eben möglich war. »Sie wissen gar nichts. Ich habe Sie aus der Provinzialität gerettet und Ihnen gezeigt, wie willfährig Sie sein können. Aber das bezieht sich natürlich nur auf meine Person. Bei keinem anderen Mann würden Sie auch nur im Entferntesten derart hingebungsvoll sein. Bei dem Versuch, Sie auch nur anzufassen, würden Sie jeden anderen doch quer durch den Raum schleudern.
Ihre Worte sind wirklich töricht. Wenn Sie auch nur ein klein wenig nachgedacht hätten, dann wüssten Sie, dass ich auf der ganzen Welt der einzige Mensch bin, der Sie dazu bringt, sich derart hingebungsvoll dem Willen eines anderen hinzugeben.«
Helen gähnte. »Wirklich, Spenser, jetzt, wo ich darüber nachdenke, kommt es mir immer mehr so vor, als wären all diese ach so wilden Gefühle, die ich zu verspüren geglaubt habe, niemals real gewesen. Ich glaube fast, es war alles nur Einbildung, ein kleiner Hauch von Nichts, purer Zufall wäre noch geschmeichelt.«
»Ist es wirklich das, was Sie denken?«
»O ja, natürlich.« Sie schnippte mit den Fingern in die Luft. »Nichts und wieder nichts.«
»Ich bin so froh, dass Sie das sagen.«
Lord Beecham stand auf und zog sich die Stiefel aus. Über die Schulter blickte er sich zu ihr um. »Vielleicht werden Sie das in Kürze für mich tun.«
»Vielleicht«, erwiderte Helen.
Ein Schauder durchfuhr Lord Beecham. Nur mit allergrößter Mühe gelang es ihm, äußerlich ruhig zu bleiben.
»Und dann«, fuhr Helen fort, »nehme ich Sie auf die Spitze von Vaters Schwert.«
Lord Beecham bemerkte die Aufregung in ihrer Stimme und ihren Augen. Helen war wütend, wütend, weil er sie gedemütigt hatte. Ach, diese Frau war wie für ihn gemacht. Er begann zu pfeifen. Barfuß schlenderte er von Fenster zu Fenster, zog die Vorhänge zurück und Sonnenlicht durchflutete den Raum. Lächelnd schaute Lord Beecham zu Helen hinüber. »Wissen Sie, meine Schöne, ich habe vor, mich nun eine Weile lang all Ihren köstlichen kleinen Details zu widmen.«
Er setzte sich auf die Bettkante und begann, die Bändchen ihres Kleides aufzuknüpfen. Deutlich spürte er ihre Anspannung. Seine eigene Aufregung ignorierte er. Diesmal wollte er der Lust nicht nachgeben. Nein, diesmal würde er sein Ziel im Auge behalten, komme, was wolle. Er würde Helen züchtigen, nicht mit ihr schlafen, zumindest nicht sogleich.
Lord Beecham löste das letzte Bändchen und entblößte
Helens Brüste. »Ach, endlich kann ich den Anblick, den Sie mir bieten, einmal genießen.«
»Sie Schwein. Einen Dreck biete ich Ihnen an.«
Sanft legte Lord Beecham Helen seinen Zeigefinger über die Lippen und küsste ihre Brüste. Helen versuchte, ihren Körper steif zu machen wie ein Brett, aber auf Dauer würde ihr das nicht gelingen. Nun, vielleicht immerhin für die nächsten zwanzig Sekunden. Lord Beecham wusste, dass sie ihm insgeheim vertraute. Er las es in ihren Augen. Sie wusste, dass sie es genießen würde, und die freudige Aufregung darüber ließ ihre Augen leuchten.
Die Tatsache, dass er seine Hose anhatte, half Lord Beecham, sich zurückzuhalten, und auch, dass er seinem Spiegelbild vor einer Stunde noch geschworen hatte, auf gar keinen Fall mit Helen zu schlafen, bis sie verheiratet wären. Er würde diesen Schwur einhalten, selbst wenn es ihn umbrächte. »Nun, ich denke, es ist Zeit für die Züchtigung. Alles ist bestens vorbereitet. Sie sind festgebunden und können mich demnach weder angreifen noch ablenken. Nun kann ich Ihnen also endlich meine vortrefflichen Fähigkeiten unter Beweis stellen.«
Erneut beugte er sich über Helens Brüste, um sie zu streicheln und zu küssen. Helen atmete immer schneller. Dann zog Lord Beecham ihr das Kleid ganz aus. Da lag sie, und ihr wunderschöner, weißer Körper bot sich ihm an. Lord Beecham legte den Kopf in den Nacken und dankte dem gütigen Gott. Summend ließ er seine Blicke über Helens Körper wandern. Er hob die Hand, ließ sie einen Moment lang wenige Zentimeter über ihrem Bauch schweben und zog sie dann wieder zurück. Helens Atem
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