WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
davon!
Fonds für Rohstoffe und Energie
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Anleger von dem langfristig zu erwartenden Anstieg der Rohstoffpreise profitieren können. Die Rohstoff-Hausse ist eines der beherrschenden Investmentthemen der vergangenen Jahre. Da nicht nur die alten Industrieländer große Mengen an Energie und Rohstoffen verbrauchen, sondern auch bevölkerungsreiche Länder wie Indien oder China die Industrialisierung dynamisch vorantreiben und eine immer größere Nachfrage nach Rohstoffen entwickeln, zeigt der Trend bei den Rohstoffpreisen seit Jahren eindeutig nach oben. Den Hintergrund dazu liefern die Daten zur Demografie. Die Weltbevölkerung wächst stetig, gegenwärtig Jahr für Jahr um rund 75 Millionen Menschen. Das entspricht nahezu |218| der Bevölkerung in Deutschland. Es entsteht künftig also eine gigantische Nachfrage nach Energie, Rohstoffen, Nahrung, Wasser und so weiter. Die Welt befindet sich derzeit nach Ansicht der Fondsmanager von Merill Lynch in der Mitte eines »Superzyklus« bei Rohstoffen. Dafür spricht, dass die Preise für Rohstoffe aller Art nachhaltig in die Höhe gehen, nicht nur für Öl. Anleger können davon profitieren, indem sie Anteile an Investmentfonds erwerben, die sich auf Aktien von Unternehmen spezialisiert haben, die beispielsweise Rohstoffe fördern, transportieren und verarbeiten. Das brachte in der Vergangenheit zum Teil sehr ansehnliche Wertsteigerungen.
Doch nicht nur über Aktienfonds können Anleger an der Rohstoffhausse teilnehmen. Es gibt auch Fonds, die über Futures und Optionen an der Preisentwicklung der Rohstoffe teilnehmen. Manche erwerben sogar Rohstoffe in physischer Form. Anleger können so direkt oder indirekt nicht nur auf »Rohstoffkörbe« setzen, sondern auch auf einzelne Rohstoffe, die ihnen besonders aussichtsreich erscheinen: Gold, Rohöl oder erneuerbare Energien.
Besonders Gold lief in der jüngsten Vergangenheit gut. 2007 hat es seine Besitzer mit einer besonders hohen Wertsteigerung erfreut. Der Preis des Edelmetalls stieg von 636 US-Dollar je Feinunze auf 837 US-Dollar. Wem der physische Besitz zu teuer ist, der kann es mit Goldfonds versuchen. Ein Beispiel ist der DWS Gold Plus (WKN 973 246). Knapp die Hälfte seines Vermögens investiert er in Edelmetallkonten. Diese verbriefen größtenteils Gold. Dazu kommen noch Platin, Silber und Palladium. Eine echte Alternative dazu ist Gold als börsennotiertes Wertpapier. Der erste börsengehandelte Goldfonds, ETF (näheres zu den ETF siehe weiter oben im Kapitel
Börsengehandelte Indexfonds
) wurde Ende 2004 in den USA aufgelegt. Inzwischen gibt es ein Dutzend Gold-ETF. Diese Gold-Fonds bewahren das Gold in Safes auf. Im Falle einer Insolvenz sind die Anleger also besser geschützt als etwa bei Gold-Zertifikaten, die ja Schuldscheine der Emittenten sind.
WISO rät
Trotz der Chancen, die diese speziellen Branchenfonds bieten, sollten Sie nur einen kleinen Teil Ihres Geldes in so enge Märkte investieren. Bei breiter angelegten Fonds dagegen können Sie angesichts der Entwicklung der Weltwirtschaft kaum etwas falsch machen, wenn Sie längerfristig anlegen.
219
220
219
220
false
|219| Wer an Fonds Geld verdient
Neben den oben vorgestellten Hauptgruppen gibt es noch zahlreiche andere Typen und Spielarten von Investmentfonds. Beispiele dafür sind Themenfonds aller Art, »Turnaround-Fonds« oder »Junk-Bond-Fonds«. In der Ausgestaltung, Spezialisierung und Bezeichnung dieser Kapitalsammelstellen sind der Fantasie offenbar kaum Grenzen gesetzt. Eine lupenreine Definition der einzelnen Fondstypen ist fast nicht möglich. Häufig überlappen sie sich.
Anleger, die sich für die eine oder andere Spielart interessieren, sollten sich immer genau über die Anlageziele dieser Fonds informieren und sich dann ein Urteil bilden, welche Zukunftschancen die jeweilige Branche hat und ob dieser Fonds ihr Typ ist. Ein Fonds kann nur dann hohe Renditen erzielen, wenn die Branche oder die Region, in die man investiert, erfolgreich ist und hohe Wachstumsraten aufweist.
Und auch das sollte jeder wissen: Die Fondsbranche muss wie jeder andere Wirtschaftszweig um Kunden werben. Das kostet sie viel Geld. Millionen Euro fließen in die Werbung. Für Fonds gelten die gleichen Spielregeln wie für Jeans, Parfum oder Autos: Marketing und Vertrieb sind hier wie dort die Zauberwörter – und die gehen ins Geld. Produktgestaltung und Kommunikation, Werbung, Public Relations und Medienarbeit werden
Weitere Kostenlose Bücher