WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
forciert. Ob über die Hausbank oder den Versicherungsvertreter, ob über das Internet oder den Fondsshop – egal über welche Vertriebskanäle der Fondsverkauf läuft, es gibt immer nur ein Ziel: das Portemonnaie der Kunden.
Als Anleger muss man sich deshalb ausreichend informieren und lernen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Sonst wird man überrollt vom Angebot und den Versprechungen der Investmentbranche. Übrigens gilt auch in diesem Fall die Regel: Wer Modetrends hinterherläuft, muss damit rechnen, dass er ein Produkt erwirbt, das auch schnell wieder veraltet.
WISO rät
Einen Anhaltspunkt dafür, was Sie von der Qualität eines Fondsmanagements halten sollen, bietet ein Blick auf die in der Vergangenheit erzielten Resultate.
Das ist zwar keine Garantie, aber immerhin ein wichtiger Anhaltspunkt. Und ein Fonds, der bisher schon unterdurchschnittliche Resultate erzielt hat, |220| bietet noch weniger die Gewähr dafür, dass in Zukunft alles viel besser wird.
Beim Fondsmanagement wollen viele kassieren. Versprechungen in Hochglanzprospekten sind deshalb noch lange keine Gewinngarantie. Obwohl Fonds eine breitere Risikostreuung bieten, als dies beim Kauf einzelner Aktien möglich ist, haben auch Fondsmanager schon so manchen Flop gelandet. Überdies müssen Sie immer berücksichtigen, dass erst einmal die Werbeaufwendungen, die Provisionen der Vertreter und die Verwaltungsgebühren bezahlt werden müssen, ehe etwas für Sie übrig bleibt. Das sollten Sie besonders beachten, wenn Sie Ihr Geld einem der sogenannten Strukturvertriebe anvertrauen. Ehe Sie etwas verdienen, kassieren erst einmal viele andere in der hierarchisch aufgebauten Organisation.
WISO rät
Achten Sie darauf, dass zwischen Ihnen und Ihrem Geld möglichst wenige stehen, die die Hand aufhalten. Dann müssen Sie die Erträge auch nicht mit so vielen anderen teilen. Wenn Sie sich vorher schlau machen, können Sie Ihrer Bank auch ohne Vermittler sagen, welche Fonds oder Aktien Sie kaufen wollen.
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Die besten Fonds: Wie findet man die Perlen?
Trotz spektakulärer Wertsteigerungen bei einzelnen Fonds ist die Statistik ernüchternd: Der Durchschnitt der Fonds schafft auf Dauer weniger Rendite als eine Direktanlage an der Börse, die den Index nachbildet. Ein Vergleich der durchschnittlichen Wertentwicklung deutscher Aktienfonds mit der Entwicklung des Dax zeigt deutlich, dass diese »Benchmark« nicht erreicht wird. Das gilt selbst für Aktienfonds, die den gesamten Dax oder spezielle Branchenindizes nachbilden. Die Anleger erzielen allein deshalb eine schlechtere Verzinsung, weil beim Fondskauf Kosten entstehen (Ausgabeaufschlag, Managementgebühr), die es beim direkten Aktienkauf nicht gibt. Allerdings sind auch hier Makler- und Liefergebühren, Provisionen oder Auslagenpauschalen zu zahlen. Die können aber dadurch gesenkt werden, dass sich der Anleger nach einem möglichst preiswerten Vermittler (Bank, Direktbank, Broker) umsieht.
|221| Nur Fonds, die es schaffen, sich auf die Aktien zu konzentrieren, deren Kurse sich überdurchschnittlich entwickeln, können höhere Zuwächse erzielen. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass ihnen das auch gelingt. Branchenfonds, deren Vertragsbedingungen eine Anlage der zufließenden Mittel auf bestimmte Wirtschaftsbereiche vorschreiben, können sowohl über- als auch unterdurchschnittliche Erfolge erzielen. Denn wenn die Branchen – Konsum- oder Autowerte, High-Tech oder Chemie – in eine Strukturoder Ertragskrise geraten, zieht das auch die entsprechenden Fonds nach unten.
Zudem gilt auch für Fondsmanager: Ruhm ist vergänglich. Das zeigen zum Beispiel die spektakulären Beispiele von Fondsmanagern, die sich nach dem Frühjahr 1997 auf die Internet-Aktien gestürzt haben. Nach dem skandalträchtigen Ende des »Neuen Marktes«, des ehemaligen Börsensegmentes für die jungen, innovativen Unternehmen, war auch nicht mehr viel von den kurzfristig so überaus erfolgreichen Neue-Markt-Fonds übrig. Die Heftigkeit der Kursausschläge nach unten spüren Anleger besonders schmerzlich, die erst in der Schlussphase einer Hausse eingestiegen sind. Die enormen Kursrückschläge werden oft erst nach Jahren wieder ausgeglichen – und manchmal gar nicht. Die Nachfolger der nach dem Absturz entlassenen Investment-Stars von einst können deren Fehler oft erst nach Jahren mühsam wieder gutmachen.
Wegweiser im Fondsdschungel: Ranking und Rating
Welcher Fonds verspricht bei welcher
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