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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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erhoben.
    Beispiel
    Bei einer Investitionssumme von 10 000 Euro gehen bei 5 Prozent Vertriebskosten 500 Euro an die Fondsgesellschaft. Nur 9 500 Euro werden
    angelegt.
     
    Diese Gebühr erscheint in den meisten Fällen nicht offen auf den Kontoauszügen des Anlegers. Sie steckt im Unterschied zwischen dem Ausgabepreis |230| und dem Rücknahmepreis am Tag der Abrechnung. In vielen Beratungsgesprächen wird dieser Kostenpunkt nicht allzu deutlich angesprochen. Er wird aber sofort erkennbar, wenn Sie den Kaufpreis in ein Musterdepot eintragen, das Sie im Internet anlegen, um jederzeit prüfen zu können, wo ihre Aktien und Investmentanteile gerade stehen. Die neu erworbenen Anteile stehen in der Regel erst einmal mit 5 Prozent im Minus.
     
    Depotgebühr Werden die Fondsanteile bei einer Bank aufbewahrt, ist mit einer Gebühr von mindestens 10 Euro pro Jahr zu rechnen. Die Höhe hängt letztlich von der Bank, Sparkasse oder Investmentgesellschaft ab, bei der Ihr Depot verwaltet wird. Dieser Kostenpunkt fällt deshalb höchst unterschiedlich aus.
     
    Verwaltungsvergütung Das ist die Managementgebühr für die laufenden Kosten des Fonds. Dazu gehören zum Beispiel Provisionen für den An- und Verkauf der im Fonds gehaltenen Wertpapiere. Dazu kommen sonstige Verwaltungsgebühren. Hierin enthalten sind Berichterstattungskosten und Kosten für die Fondsprospekte.
     
    Fonds-Wechselkosten Wer innerhalb einer Fondsgesellschaft wechseln will, also zum Beispiel sein Kapital von einem Aktienfonds in einen Rentenfonds umschichten möchte, zahlt je nach Fondsgesellschaft eine Gebühr (Switch-Gebühr).
     
    Bei einer Anlagesumme von 10 000 Euro können neben dem einmaligen Ausgabeaufschlag von 500 Euro leicht zusätzliche 200 Euro auf Sie zukommen. Diese 700 Euro muss der Fonds erst einmal erwirtschaften, ehe Sie in die Gewinnzone gelangen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, bei der Auswahl des Fonds, dem Sie Ihr Geld anvertrauen wollen, auch auf die Gebühren zu achten. Deswegen sollte jeder Investor genau prüfen,
welche Fonds einen reduzierten Ausgabeaufschlag haben,
welche Rabatte eine Direktbank oder ein Broker bieten,
ob und in welcher Höhe eine Mindestgebühr pro Kauf verlangt wird,
wie teuer die Depotkosten sind.
    Bei sogenannten »No-load-Fonds«, bei denen in Deutschland die Bezeichnung »Typ 0« an den Fondsnamen angehängt wird, werden zwar keine Ausgabeaufschläge erhoben. Dafür wird aber meist eine erhöhte Verwaltungsvergütung sowie eine erfolgsbezogene Managementvergütung verlangt. |231| Einzelheiten zur Kostenstruktur können Sie dem jeweiligen Verkaufsprospekt entnehmen.
    Beim Kauf von Fondsanteilen sollte man sich immer über die Kosten informieren. Angesichts des »Tarifdschungels« sind Vergleiche zwar nicht immer leicht. Helfen kann aber eine zum Schutz von Anlegern entwickelte Kennzahl: die »Total Expense Ratio« (TER). Sie zeigt mit einer Zahl, wie viel Prozent des Fondsvermögens jedes Jahr als Kosten auf dem Konto der jeweiligen KAG landet. Dem Anleger bietet die TER die Möglichkeit, die Kosten ähnlicher Fonds mit einem Blick erfassen und vergleichen zu können. Aber Achtung: Dabei muss auch immer geprüft werden, ob der »teure« Fonds sein Geld nicht vielleicht wert ist – nämlich dann, wenn das Management für die Anleger deutlich mehr erwirtschaft als die billigere Konkurrenz.
    Achtung!
    Sparen bei den Gebühren erhöht die Rendite. Aber Fehler im Umgang mit dem Finanzamt wirken sich noch schlimmer aus. Deshalb sollten Sie sich unbedingt auch mit den steuerlichen Aspekten des Fondssparens auseinander setzen.
    Denn für Fondssparer gilt ebenso wie für Aktionäre und Besitzer von Anleihen: Der Fiskus kassiert immer mit (mehr dazu im Kapitel
Abgeltungsteuer:
Wie man Steuervorteile richtig nutzt
ab Seite 246).

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Fondsshop: Die Alternative zur Bankfiliale?
    Von den Banken unabhängige Finanzdienstleister betreiben Fondsshops, die oft auch als Fondsboutiquen oder Fondscenter bezeichnet werden. Diese Fondsshops konzentrieren sich ausschließlich auf den Vertrieb von Investmentfonds. Sie bieten gewisse Vorteile im Vergleich zu freien Vermittlern. In der Regel bieten sie eine breite Palette unterschiedlicher Fonds an. Sie haben nicht nur deutsche, sondern oft auch ausländische Investmentgesellschaften im Angebot.
    Fondsshops werben damit, dass bei der Beratung der Kundschaft ein hohes Niveau angestrebt wird. Viele haben sich im Bundesverband Deutscher |232|

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