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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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zusätzlichen Profit führen. Wenn diese Währung (zum Beispiel Pfund Sterling, Schweizer Franken, Yen, US- oder australischer Dollar) an den Devisenbörsen dagegen im Kurs fällt, schmälert dies den möglichen Gewinn beziehungsweise verschärft den Verlust aus dem Aktiengeschäft.
    Beispiel
    Sie kaufen US-Aktien im Wert von 1000 Dollar. Dafür müssen Sie bei einem Wechselkurs von 0,90 Euro je Dollar 900 Euro aufbringen. Wenn jetzt der Kurs der Aktien um 10 Prozent steigt, können Sie beim Verkauf 1100 Dollar kassieren. Das entspricht einem Gewinn von 10 Prozent. Sollte inzwischen der Dollarkurs auf 0,80 Euro gefallen sein, erhalten Sie beim Umtausch aber nur 880 Euro gutgeschrieben. Der erhoffte Gewinn hat sich wegen des gefallenen Dollarkurses in einen Verlust von 20 Euro verwandelt, 2,2 Prozent des eingesetzten Kapitals: Der Währungsverlust hat den Börsengewinn aufgezehrt. Umgekehrt wäre es, wenn in der Zwischenzeit der Dollarkurs auf 95 Euro-Cent gestiegen wäre. Dann würde Ihnen der Umtausch 1045 Euro einbringen. Der Gesamtgewinn würde bei insgesamt 16 Prozent des eingesetzten Geldes liegen.
     
    Wechselkursveränderungen wirken also entweder als Verstärker oder Dämpfer auf die an der Börse erzielten Resultate. Innerhalb der Währungsunion gehören solche Risiken der Vergangenheit an. Es herrschen die gleichen Verhältnisse wie innerhalb Deutschlands: Ein Euro bleibt ein Euro – unabhängig davon, ob er bei einem Verkauf an der Börse in Paris, Amsterdam oder Frankfurt erzielt wurde.
    |87| WISO rät
    Wenn Sie Aktien oder andere Wertpapiere außerhalb des Euro-Raums besitzen, die Sie mit Blick auf den Kurs oder die zu erwartende Entwicklung des Unternehmens verkaufen möchten, der derzeitige Wechselkurs für Sie aber ungünstig ist, können Sie das Geld auf einem Währungskonto (beispielsweise einem Dollarkonto) »parken«. Das können Sie bei jeder Bank im In- oder Ausland einrichten. Sie können dann mit dem Umtausch des Erlöses in Euro warten, bis der Wechselkurs für Sie wieder günstiger geworden ist.
    Es gibt auch die Möglichkeit, mit dem Geld auf diesem Konto kurz- oder langfristig neue Wertpapiere zu erwerben und so bis zum endgültigen Umtausch in Euro noch Zinsen zu kassieren oder Kursgewinne zu machen.
    Aktienkäufer orientieren sich immer weniger am herkömmlichen nationalen Markt, sondern tummeln sich auf den Wertpapiermärkten im Euro-Währungsgebiet. Wer beispielsweise davon ausgeht, dass Energieerzeuger oder Banken vor einem kräftigen Aufschwung stehen, kann sich innerhalb des Euro-Raumes diejenigen heraussuchen, die nach seiner Meinung das größte Potenzial haben, ohne dabei ein Wechselkursrisiko einzugehen. Im Hinblick auf künftige Kurssteigerungen oder eine gute Dividende kann eine spanische Bank interessanter erscheinen als beispielsweise ein deutsches oder belgisches Kreditinstitut.
    Gleiches gilt für Aktien- und Rentenfonds (mehr dazu im Kapitel
Geldanlage in Fonds
ab Seite 174). Auch hier denkt man international. Allerdings gibt es etwas zu bedenken: Wenn es schon im Heimatland schwierig ist, sich die zum eigenen Risikoprofil und zum persönlichen Sparziel passenden Wertpapiere herauszusuchen und dabei auch einige der kleinen, aber feinen Unternehmen aus der großen Zahl der Small Caps herauszupicken, dann gilt das erst recht für den EU-Markt, für Osteuropa, Asien oder Lateinamerika.
    WISO rät
    Hier sollten Sie die Auswahl den darauf spezialisierten Fondsmanagern überlassen. Sie haben eher die Chance, mithilfe ihrer Analysten Unternehmen aufzuspüren, denen eine überdurchschnittliche Wachstums- und Gewinnentwicklung zuzutrauen ist. Sie können |88| sich die notwendigen Informationen leichter beschaffen als private Investoren.
    Aktienverlagerung statt Arbeitsplatzverlagerung
    Was die Unternehmen immer häufiger tun, können Aktionäre schon lange: Die Chancen im Osten ausloten. Für private Anleger ist das sogar noch viel einfacher. Wenn sie Teile ihres Kapitals in Osteuropa investieren wollen, brauchen sie nur zum Telefon zu greifen, um ihrer Bank einen entsprechenden Auftrag zu geben. Unternehmen, die Arbeitsplätze nach Polen oder Ungarn verlagern wollen, haben da schon größere Widerstände zu überwinden.
    Risikofreudigen Anlegern bieten sich für auf den »Emerging Markets« im Osten neue Chancen. Das gilt für Bulgarien und Rumänien, mehr noch für Russland und die Börsen der Länder Mittel- und Osteuropas, die bereits Vollmitglieder der Europäischen Union

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