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Insgesamt lässt sich jedoch festhalten, dass Investments in Asien in den vergangenen Jahren ansehnliche Renditen brachten und auch in den nächsten Jahren ein Zugpferd für Wachstum und Entwicklung sein werden. 2005 verzeichnete der MSCI-Asien-Index, der die durchschnittliche Entwicklung widerspiegelt, ein Plus von knapp 18 Prozent, 2007 waren es im Schnitt kaum mehr als 8 Prozent. Anfang 2008 riss der »kleine Crash« auch die asiatischen Börsen mit. Sie verloren überproportional. Das ist keine Seltenheit. Gerade die Börsenplätze verlieren am meisten, die zuvor deutlich zugelegt hatten. Die asiatischen Märkte sind sehr volatil und reagieren empfindlich auf das Geschehen an den amerikanischen und europäischen Börsen. Die Sorge um eine US-Rezession, schwacher Dollar und die Bankenkrise sorgten für die Talfahrt der Kurse.
Auf mittlere und längere Sicht erwarten Experten in Asien weiterhin steigende Kurse, wenn auch nicht mehr so rasant, da sich das Wachstum verlangsamen wird. Die Verflechtungen zwischen Wachstum in den USA, Europa und Asien sind mittlerweile zu groß.
Wer als Unternehmen im globalen Wettbewerb eine Zukunft haben will, muss sich in China und der Region rund um den Pazifik durchsetzen. Global |91| Player wie General Motors, Volkswagen, Siemens, Philips oder Sony kämpfen in China und in der gesamten pazifischen Region mit immer härteren Bandagen um Marktanteile. Es lohnt sich aber für deutsche Unternehmen, Milliarden Euro, viel Zeit und Manpower in diese Region zu investieren. Genau genommen haben sie gar keine andere Wahl als weiterhin auf mehr Kooperationen und Vertragpartner zu setzen
Westliche Marktführer müssen zwei wesentliche Dinge beachten: Zum einen müssen sie der aufstrebenden asiatischen Konkurrenz bereits in ihren Heimatmärkten Paroli bieten und andererseits den deutschen beziehungsweise den europäischen Markt schützen. Wenn Unternehmen wie Motorola oder Nokia die asiatisch-pazifische Region zum Beispiel dem Telekomkonzern Ningbo Bird überlassen würden, hätte dieses Unternehmen einen riesigen Vorteil: Es könnte in seinem Heimatland leichter expandieren, Kraft tanken und noch früher als erwartet in Europa und in den USA Fuß fassen. Damit sind die Investitionen europäischer Konzerne in Asien auch ein Schutz von Arbeitsplätzen in Europa.
Asiatische Unternehmen sind in Europa schon lange stark vertreten und jagen den westlichen Konzernen hierzulande immer mehr Marktanteile ab. Dazu gehören der koreanische Chiphersteller Samsung, der japanische Autohersteller Toyota oder der chinesische Computerhersteller Lenovo, die schon jetzt mit Macht und mit Erfolg auf die westlichen Märkte drängen. Außerdem wachsen zahlreiche junge Unternehmen wie der chinesische Google-Konkurrent Baidu heran, die bereits die westlichen Märkte scharf im Blick haben.
Wer an asiatischen Börsen investieren will, sollte sich auch selbst einen Überblick über die Wirtschaftslage in den einzelnen Staaten machen. Diejenigen, die früher erfolgreich waren, stecken seit Jahren in der Rezession, andere liegen noch im Dornröschenschlaf und warten nur darauf entdeckt und geweckt zu werden. Aber: Wachstum macht auch »Angst«.
Das starke Wirtschaftswachstum in China und anderen asiatischen Staaten verunsichert viele Bundesbürger. Nur jeder Zweite glaubt, dass Deutschland diesem Wettbewerb gewachsen ist, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Angesprochen auf die Gründe für den wirtschaftlichen Erfolg vieler asiatischer Länder werden vor allem niedrige Löhne der Beschäftigten genannt. 53 Prozent der Befragten sehen dies als Hauptgrund. 25 Prozent halten Fleiß und Mentalität der dort lebenden und arbeitenden Menschen als Ursache für den Erfolg, 12 Prozent niedrige soziale Standards. Als größte wirtschaftliche Konkurrenz sieht die Mehrheit der Deutschen inzwischen China, mit deutlichem Abstand folgen USA und Japan.
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|92| Wie man sich sicher auf dem Börsenparkett bewegt
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