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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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sind. Denn immer mehr der dort ansässigen Unternehmen profitieren in hohem Maße vom Beitritt zur EU und den offenen Grenzen für ihre Produkte. Solange sie als »Niedriglohnländer« gelten und immer mehr Teile und Fertigprodukte von dort in die »Hochlohn- und Hochsteuerländer« importiert werden, erzielen sie schnell steigende Umsätze und hohe Gewinne. Doch auch in diesem Fall ist es für den normalen Anleger außerordentlich schwierig, die goldene Nadel im Heuhaufen zu entdecken.
    Das wird in einigen Jahren anders sein. Dann werden die erfolgreichen Unternehmen, die die Chancen des Beitritts am besten zu nutzen verstehen und zugleich vom wachsenden Wohlstand im eigenen Land profitieren, leichter zu identifizieren sein. Dann werden sie auch in der hiesigen Berichterstattung in ähnlicher Form wahrgenommen werden wie britische, französische oder spanische Gesellschaften.
    WISO rät
    Solange es noch schwierig ist, Informationen über osteuropäische Unternehmen zu bekommen, sollten Sie als Privatanleger vorwiegend über Fondsanteile oder Zertifikate in diese Unternehmen investieren.
    Wer diese Chance rechtzeitig erkannt hat, musste das nicht bereuen. Denn gut geführte Fonds, die sich auf die »Emerging Markets«, die aufsteigenden |89| Märkte Osteuropas und Russlands, spezialisiert hatten, erzielten von 2005 bis 2006 innerhalb eines Jahres einen Wertzuwachs von über 50 Prozent. Anleger, die bereits seit 2002 in solche Fonds investierten, konnten sich oft über eine Verdreifachung ihres Einsatzes freuen. Das ist jedoch keine Garantie dafür, dass es in diesem Tempo weitergeht.
    Achtung!
    Wer erst auf einem so hohen Niveau einsteigt, darf nicht darauf vertrauen, dass es immer so weitergeht. In solchen Fällen ist es in der Regel besser, auf einen Rückschlag zu warten und dann erst wieder zu investieren.
    Einen außerordentlich starken Aufschwung haben seit 2001 auch die Aktienmärkte der Schwellenländer im Nahen Osten und in Afrika genommen. Das gilt besonders für die Türkei, trifft aber auch für so exotische Börsenplätze wie Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, Kuwait und andere Länder zu, in denen die »Petrodollars« (da der Handel mit Erdöl hauptsächlich in US-Dollar abgerechnet, bezeichnet man das hierfür verwendete Geld auch als Petrodollar) die Kurse anheizen. Die europäischen Anleger haben diese Börsen lange Zeit ebenso ignoriert wie die Aktienmärkte Lateinamerikas. Das war ein Fehler. Allein 2005 legte der MSCI-Lateinamerika-Index um 45 Prozent zu. Der brasilianische Leitindex Bovespa und der Index der mexikanischen Börse notierten auf Höchstständen. Der Hintergrund waren haussierende Rohstoffpreise und eine insgesamt stark wachsende Weltwirtschaft. Der chinesische Rohstoffhunger kommt nicht zuletzt den südamerikanischen Lieferanten von Eisenerz, Kupfer und Sojabohnen zugute.
    Angesichts der politischen Verhältnisse in Lateinamerika ist der Kursanstieg, der seit der Jahrtausendwende zu beobachten war, zwar noch weniger als in anderen Teilen der Welt eine Garantie dafür, dass sich dort sorgenlos investieren lässt. Aber für risikobereite Anleger gilt heute: »Mein Feld ist die Welt.« Doch diese Welt ist in ständiger Bewegung. Wer sein Geld in »Emerging Markets« anlegt, sollte die Aktienkurse ständig verfolgen. Wer erst nach einigen Jahren nachsieht, was daraus geworden ist, wird möglicherweise kaum noch etwas finden.
    Wer Zweifel hat, ob das alte Europa noch einmal die Kraft aufbringt, seine Wirtschaft und Gesellschaft so zu reformieren, dass sie das Wachstumstempo |90| mithalten kann, das die aufstrebenden Länder Asiens und Lateinamerikas vorlegen, sollte bei seiner Geldanlage entsprechend disponieren.
    WISO rät
    Wenn Sie noch jung sind und sich rechtzeitig ein ausreichendes Sicherheitspolster für den dritten Lebensabschnitt aufbauen wollen, könnte es für Sie sinnvoll sein, bis zu 20 Prozent Ihres Aktienkapitals in den aufstrebenden Ländern zu investieren.
    Allerdings sollte dies durch den Erwerb entsprechender Investmentfonds geschehen. Ein normaler Anleger kann die Entwicklung auf den Kapitalmärkten in Asien, Lateinamerika oder im Nahen Osten nicht so genau verfolgen, wie dies für eine erfolgreiche Geldanlage erforderlich ist. Zu schnell setzt man da auf das falsche Pferd beziehungsweise den falschen Tiger.
    Die asiatischen Märkte
    2007 waren China (CSI 300 Index + 141 Prozent) und Indien (Sensex + 40 Prozent) Top, Tokio (Nikkei – 12,7 Prozent) dagegen ein Flop.

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