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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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gesamte Vermögensanlage eine ausgewogene Mischung angestrebt werden.
    Das gilt insbesondere dann, wenn die Vermögensbildung der Altersvorsorge, dem Ansparen für einen späteren Hauskauf, der Sicherung von Familienangehörigen oder dem Aufbau einer Rücklage dienen soll. Dann kommt es nämlich darauf an, dass neben den Vermögenswerten, die im Hinblick auf eine deutliche Wertsteigerung (also chancenorientiert) oder aus spekulativen Gründen erworben wurden, auch solche Anlageformen vertreten sind, die geringen Wertschwankungen unterliegen, eine sichere Rendite bringen und jederzeit auch wieder »versilbert« werden können, wenn Bargeld gebraucht wird.
    Achtung!
    Es kann immer passieren, dass ein Teil des spekulativ angelegten Geldes zumindest theoretisch verloren ist, weil der derzeitige Kurs deutlich unter dem Einstandspreis liegt. Wenn Sie dann dringend Geld benötigen, kann es sein, dass Sie bestimmte Wertpapiere – oder nach einem Crash vielleicht sogar alle – nur mit einem hohen Verlust verkaufen können.
    Die ideale Depot- und Vermögensstruktur gibt es jedoch nicht. Denn was im Einzelfall »ideal« ist, hängt unter anderem vom jeweiligen Einkommen, vom Alter und Gesundheitszustand, von der familiären Situation und den Erwartungen ab, die später im Ruhestand an den Lebensstandard gerichtet werden. |117| Wichtig ist auch, ob Sie dann auch mit einer Rente plus einer Betriebsrente, einer berufsständischen Versorgung, der Auszahlung einer Lebensversicherung oder einer Erbschaft rechnen können. Vielleicht müssen Sie den Vermögensaufbau aber auch ganz aus eigener Kraft stemmen.
    Schon diese wenigen Beispiele zeigen, dass es kein Patentrezept für eine optimale Anlagestruktur geben kann. Hinzu kommt, dass auch das individuelle Risikoprofil höchst unterschiedlich ist. Wer nachts keinen Schlaf mehr findet, sobald an der Börse die Kurse dreimal hintereinander nach unten gehen, sollte Risikopapiere jeder Art von vornherein meiden. Die für Sie passende Risikostruktur gehört deshalb neben der Diskussion Ihrer Anlageziele zu den wichtigsten Punkten, die jeder seriöse Berater im Gespräch mit Ihnen klären muss, ehe er mit speziellen Empfehlungen kommt. Aber Sie sollten sich auch selbst darüber Klarheit verschaffen und sich nicht allein auf das Urteil eines Beraters verlassen.
    WISO rät
    Sie erkennen einen seriösen Anlageberater daran, dass er immer erst versuchen wird, sich ein Bild von seinen Kunden zu machen: Um wie viel Geld geht es? Welche Vermögenswerte sind bereits vorhanden (Immobilien, Pension, Lebensversicherung)? Wird ein Teil des Geldes zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt? Welche Erfahrungen hat der Kunde mit Börsengeschäften? Zu welchem »Risiko-Typ« gehört er? Wie ist seine Lebenssituation?
    Kreditinstitute sind gesetzlich verpflichtet (mehr dazu finden Sie auch unter dem Stichwort MiFID), dies zunächst zu erkunden und neue Kunden auch sorgfältig über die Risiken bestimmter Anlageformen aufzuklären. Wenn Sie das Gefühl haben, dass ein Anlageberater diese Pflichten nicht ernst nimmt und nur von hohen Gewinnen schwärmt, sollten Sie das Gespräch abbrechen und sich nach einem wirklichen Experten umsehen (siehe dazu auch das Kapitel
Berater: Wem man vertrauen kann
ab Seite 38).
    Prüfsteine für den richtigen Vermögensaufbau
    Auch wenn es keine Patentrezepte gibt, so gibt es doch einige Anhaltspunkte, die bei der individuellen Planung als »Prüfsteine« dienen und den längerfristigen |118| Überlegungen zugrunde gelegt werden können. Hilfreich ist zunächst eine grobe Unterteilung in vier Kategorien:
Kasse,
Reserve,
Vermögen,
»Spielgeld«.
     
    Kasse
     
    Auf dem Konto sollte so viel sein, dass kleinere unvorhergesehene Ausgaben jederzeit bewältigt werden können, ohne gleich teure Kredite (dazu zählt der »Dispo« und erst recht der sehr teure Überziehungskredit!) in Anspruch genommen werden müssen. Oft lässt sich dieses Geld allerdings auch so anlegen, dass es bei kurzfristiger Verfügbarkeit wenigstens einen bescheidenen Zinsertrag bringt. Ein Tagesgeldkonto oder ein Geldmarktfonds sind dafür am besten geeignet.
     
     
    Reserve
     
    Dazu sollten Geldanlagen dienen, die nicht jederzeit, aber doch relativ kurzfristig verfügbar gemacht werden können. Auch wenn größere Anschaffungen oder Ausgaben (Auto, der Urlaub im nächsten Jahr) vorhersehbar sind, sollten sie aus einer solchen Reserve finanziert werden. Hier bieten sich neben Geldmarktfonds oder Termingeld vor

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