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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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auch viele Fonds nicht, besser als der Dax, der Stoxx oder eine andere Benchmark zu sein.
    Achtung!
    Passen Sie bei den Kosten auf! Je fantasievoller Zertifikate ausgestattet sind, umso größer ist die Gefahr, dass vor allem die Banken daran verdienen. Denn sie sind immer so konstruiert, dass der Anbieter in jedem Fall daran verdient, das Risiko aber allein bei Ihnen als Sparer liegt.
    Wenn Sie nicht genau einschätzen können, ob ein bestimmtes Finanzprodukt aus der riesigen Familie der Zertifikate wirklich auf Ihre Bedürfnisse hin maßgeschneidert ist, dann bleiben Sie besser bei einem der schlichten Indexzertifikate. Die kosten wenig und bieten auch wenig erfahrenen Anlegern die Chance, an einem allgemeinen Kursaufschwung teilzunehmen. Wer auf eine langfristig nach oben gerichtete Tendenz vertraut, kann es in diesem Fall |165| wieder mit André Kostolany halten: Kaufen, vergessen und nach einigen Jahren den Gewinn kassieren.
    WISO rät
    Schauen Sie, ob Ihr Zertifikat eine zeitlich begrenzte Laufzeit hat oder endlos ist. Falls es zu einem bestimmten Zeitpunkt ausläuft, sollten Sie aufpassen: Wenn es mit dem jeweiligen Tageswert zurückgezahlt wird, kann es sein, dass Sie »auf dem falschen Fuß« erwischt werden.
    Beispiel
    Wer Ende 2001 der Meinung war, nun sei der Kursrutsch endlich beendet und daher biete sich die Chance, durch den Kauf eines am Stoxx orientierten Zertifikats auf bequeme Art an der allgemeinen Erholung der europäischen Börsen teilhaben zu können, musste viel Geduld aufbringen. Wer beispielsweise ein Euro Stoxx-50-Indexzertifikat der Commerzbank zum Kurs von 38 Euro erwarb, musste zusehen, wie sein Wert im Gleichschritt mit dem Index immer weiter in den Keller ging. Da das Zertifikat 2003 auslief, drohte ein herber Verlust, denn zu diesem Zeitpunkt waren zwei Drittel des Einsatzes verloren. Die Bank bot den Anlegern deshalb an, das Papier in ein Endlos-Zertifikat umzutauschen. Wer dieses Angebot annahm und danach drei Jahre mit dem Verkauf warten konnte, erzielte Anfang 2006 schließlich als Lohn der Angst doch noch einen ansehnlichen Gewinn.
     
    Das zeigt: Indexzertifikate sind zwar bequeme und beim Kauf und Verkauf billige Papiere, aber risikofrei sind sie ebenso wenig wie die ihnen zugrunde liegenden Aktienkörbe.

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Discount-Zertifikate: Aktien mit Rabatt
    Banken, Sparkassen oder Brokerhäuser bieten ihren Kunden verschiedene Möglichkeiten, Aktien auf dem Umweg über ein Zertifikat zu einem deutlich unter dem jeweiligen Börsenkurs liegenden Preis zu kaufen. Dieser Abschlag |166| kann 7, 10, 20 oder mehr Prozent betragen. Möglich wird dieser Rabatt dadurch, dass hinter dem Kauf in Wirklichkeit zwei Geschäfte stecken: Der Kauf einer Aktie in Kombination mit dem Verkauf einer Kaufoption (Short Call). Die dabei erzielte Verkaufsprämie verbilligt den Kaufpreis der Aktie für den Anleger. Ihr Kurs kann also bis zur Höhe des Rabattbetrags fallen, ohne dass dem Anleger ein Verlust entsteht.
    Dafür ist der mögliche Gewinn für den Anleger nach oben begrenzt. Denn die Kaufoption gibt ihrem Erwerber das Recht, die Aktie, auf die das Zertifikat lautet, später zu einem festgelegten Preis zu erwerben. Das lohnt sich immer dann, wenn zum festgelegten Zeitpunkt der Kurs der Aktie über dem Optionspreis liegt. Erwerber einer mit Rabatt erworbenen Aktie nehmen daher nur bis zu einer bestimmten, vorher vereinbarten Obergrenze an Kurssteigerungen teil. Alles, was über dieser Grenze (dem Cap) liegt, kassiert der Käufer des Short Calls, der schließlich auch etwas für sein Geld haben will.
    Beispiel
    Ein Anleger kauft ein Discount-Zertikat auf Aktien der Deutschen Bank. Der aktuelle Kurs liegt bei 60 Euro. Bei einem Rabatt von 20 Prozent muss er dafür nur 48 Euro bezahlen. Die Aktie kann bis zu diesem Preis fallen, ohne dass für ihn ein Verlust entsteht. Wenn er das Zertifikat vorher verkauft, macht er trotz fallender Kurse sogar noch einen Gewinn. Steigt dagegen der Kurs, profitiert der Anleger davon nur bis zum vereinbarten Cap (von beispielsweise 70 Euro). Dieser Betrag wird ihm bei Fälligkeit des Zertifikats ausgezahlt. Die Differenz von 22 Euro zum tatsächlichen Kurs von 92 Euro kassiert der Käufer der Option. Liegt der Kurs dagegen bei Fälligkeit nur bei 68 Euro, macht der Besitzer des Zertifikats immer noch einen Gewinn von 20 Euro. Der Erwerber des Call dagegen geht leer aus. Da er die Aktie billiger an der Börse erwerben kann, lohnt sich die Ausübung der

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