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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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es wäre sehr gefährlich, in dieser Situation auf Kredit zu kaufen. Besser ist es, in einem solchen Fall die Notbremse zu ziehen.
    WISO rät
    Bevor Sie Kredite aufnehmen müssen, sollten Sie stattdessen ein entsprechendes Gegengeschäft machen, um sich so von der Kaufoder Verkaufsverpflichtung zu befreien. Faustregel: Besser rechtzeitig ein kleiner als später ein großer Verlust.
    |163| Puts und Calls werden an der Terminbörse Eurex gehandelt. Die Laufzeiten der Kontrakte liegen meist zwischen einem und mehreren Monaten. Die Höhe der Prämien hängen von der Börsenlage, der jeweiligen Aktie und der aktuellen Börsensituation ab. So kann ein Call auf SAP oder Siemens bei gleicher Laufzeit einmal 80 Cent und ein anderes Mal 2,50 Euro betragen. Sie können nicht einzelne Aktien »veroptionieren«, sondern müssen immer ganze Kontrakte (mit jeweils 50 oder 100 Stück) kaufen und verkaufen.
    Das Spiel lässt sich allerdings nicht mit jeder beliebigen Aktie machen. Die Zahl der Aktien, mit denen solche Geschäfte gemacht werden können, ist begrenzt, da nur »marktbreite« Papiere – wie die großen Dax-Werte – dafür infrage kommen. Denn nur dafür finden Sie genügend Interessenten, die bereit sind, die gegenteilige »Wette« über den Kursverlauf abzuschließen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Wetten, wie sie üblicherweise in Wettbüros abgeschlossen werden. Der Handel mit Puts und Calls und andere Termingeschäfte (das sind Geschäfte, die erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden) dienen vor allem der Risikoabsicherung. Sie geben Käufern und Verkäufern die Sicherheit, dass sie die zugrunde liegenden Wertpapiere oder eine Handelsware zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Preis kaufen oder verkaufen können – zum Beispiel, um vertragliche Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können oder (bei Warentermingeschäften) um sich eine ausreichende Versorgung mit Rohstoffen zu sichern. Das Risiko, dass sich in der Zwischenzeit der Preis stark ändert, nehmen ihnen die »Spekulanten« ab – die dafür aber gut bezahlt werden müssen.

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Zertifikate: Den ganzen Markt kaufen
    Es gibt eine einfache und zudem noch recht preiswerte Möglichkeit, den Risiken auszuweichen, die mit dem Kauf einzelner Aktien verbunden sind. Sie können nämlich in sogenannte Indexzertifikate investieren. Ihr Kurs spiegelt den Wert der im Index enthaltenen Wertpapiere wider und folgt daher exakt dem Auf und Ab des jeweiligen Barometers. Es gibt nicht nur Zertifikate auf den Dax oder Stoxx, sondern auch auf zahlreiche andere Indizes. Die Käufer von Zertifikaten müssen sich also nur Gedanken darüber machen, in welche Richtung sich der Index beziehungsweise der gesamte Markt bewegt. Analysen einzelner Aktien, eine Beurteilung der Fähigkeiten des jeweiligen Managements oder der konjunkturellen Entwicklung in einzelnen Branchen (wie Auto, Chemie, Medien, Versorger) erübrigen sich also.
    |164| Es kann also nicht passieren, dass der Anleger von einem allgemeinen Aufschwung nicht profitiert, weil er ausgerechnet die »Fußkranken« erwischt hat. Umgekehrt kann er sich natürlich auch nicht darüber freuen, »Outperformer« zu besitzen, die der allgemeinen Kursentwicklung davonlaufen. Auch auf Kursgewinne, die oft mit Fusionen und Übernahmen verbunden sind, können Käufer von Indexpapieren nicht hoffen.
    Indexzertifikate ähneln in vieler Hinsicht Aktienfonds. Man zahlt beim Kauf von Zertifikaten zwar keine Gebühren, bekommt aber dafür auch keine Dividende. Die Rendite hängt also allein von der Wertentwicklung des Zertifikats ab.
    Neben den Indexzertifikaten, die exakt ihrem jeweiligen Vorbild angepasst sind, gibt es zahlreiche Spezialitäten. Sie nennen sich Strategie-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Discount-Zertifikate (siehe weiter unten), Sprint- oder Airbag-Zertifikate. Der Fantasie der Banken und Brokerhäuser, die für ihre Kunden derartige Papiere entwickeln, sind kaum Grenzen gesetzt. Einige dieser Kreationen vermindern das Risiko des Anlegers, andere hingegen steigern es. Spiegelbildlich dazu ändern sich natürlich auch die Gewinnaussichten.
    Der große Charme von Indexzertifikaten besteht an sich darin, dass sie im Gegensatz zu Fondsanteilen keine Ausgabenaufschläge haben und auch keine Managementgebühren erhoben werden. Zwar werden sie dafür auch nicht aktiv gemanagt, aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Denn wie die Erfahrung zeigt, schaffen es

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