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Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Titel: Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viering und Knauer
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als Larry getroffen. Obendrein zog Larry sehr rasch über das Riff und hat so vermutlich relativ wenig Schaden angerichtet.
    Tatsächlich kann ein Zyklon wie Larry für ein Korallenriff sogar geradezu als Jungbrunnen wirken: Abgebrochene Stücke des Riffes werden z. B. von den tosenden Fluten oft nur ein Stück weitergetragen und wachsen ein paar Kilometer entfernt sogar als Grundstock für ein neues Riff einfach weiter. An den frischen Bruchflächen des alten Riffes wiederum siedeln sich die Larven der Korallen hervorragend an und haben endlich reichlich Platz zum Wachsen.
    Ein paar Millimeter bis wenige Zentimeter wächst ein Korallenstock so jedes Jahr in die Höhe und kann damit mit einem normalen Anstieg des Meeresspiegels z. B. am Ende der Eiszeit durchaus Schritt halten. Bestimmte Geweihkorallen schaffen sogar 20 cm im Jahr. Nach ein paar Jahren oder wenigen Jahrzehnten sieht das Riff dann wieder aus wie vor dem Hurrikan.
    Auf diese Weise haben die Korallenriffe erfolgreich die letzten 480 Mio. Jahre überstanden, in denen sie in den warmen und flachen Meeren der Erde wachsen.

Umwelteinflüsse wie die globale Erwärmung bedrohen die Existenz von Korallenriffen. Im Bild ein abgestorbenes Riff. Die zerstörten Korallen sind von einer Sandschicht bedeckt und zerfallen. Die Tierwelt hat das Korallenriff vollständig verlassen
.
    (c) picture-alliance/dpa

Maskenball im Ozean
Tintenfische verändern ihr Aussehen
    Tintenfische und Kraken scheinen ein Faible für Verkleidungen zu haben. Jedenfalls verpassen sie ihrem Körper je nach Situation immer wieder ein neues Aussehen. Manche Arten sind z. B. bekannt für ihre rasanten Farbwechsel. Rascher als ein Chamäleon können sie das Muster ihrer Haut dem Untergrund anpassen und sich so für ihre Feinde unsichtbar machen. Oder sie imitieren zur Abschreckung das Design von Gifttieren. Einige Arten haben offenbar sogar eine Art Farbsprache, in der sie mit Artgenossen kommunizieren.
Wechselnde Farben
    Das Geheimnis der raschen Farbwechsel liegt in der Haut der Tiere. Dort finden sich kleine Säckchen mit Pigmenten, an denen Muskelfasern befestigt sind. Wenn sich die Muskeln zusammenziehen, dehnen sich die Säckchen aus, die entsprechende Hautpartie erscheint farbig. Entspannen sich die Muskeln dagegen, schrumpfen die Säckchen und die Farbe verschwindet.
    Manche Tintenfische belassen es allerdings nicht bei solchen einfachen Farbwechseln, sondern starten gleich groß angelegte Täuschungsmanöver. Die Männchen der Australischen Riesensepien z. B. „verkleiden“ sich als Weibchen, um beim Sex besser zum Zug zu kommen. Diese Tintenfische versammeln sich zur Paarung in großen Gruppen. Da die Tintenfischweibchen ihre sexuellen Aktivitäten nicht auf einen Partner beschränken, sind die Männchen ängstlich darauf bedacht, ihre eigene Vaterschaft zu sichern. Also lassen sie möglichst keinen Rivalen in die Nähe ihrer Partnerinnen. Kleinere und schwächere Männchen auf Brautschau haben daher schlechte Chancen.
Tierische Verkleidungskünstler
    Um trotzdem zum Ziel zu gelangen, greifen die benachteiligten Romeos zu verschiedenen Tricks. So passen sie bei ihrer Werbung einen Moment ab, in dem der Bewacher gerade mit dem Bekämpfen anderer Rivalen beschäftigt ist oder sie locken die Weibchen zu einem heimlichen Rendezvous in ein Felsenversteck. Ihre raffinierteste Strategie aber ist die Verkleidung: Plötzlich verstecken die Tiere ihr viertes Armpaar, das bei Männchen besonders lang und auffallend weiß ist. Ihre Haut nimmt die typische gesprenkelte Färbung der Weibchen an, ihr Körper die Haltung eines Weibchens bei der Eiablage. So getarnt versuchen sie, sich an dem eifersüchtigen Bewacher vorbeizustehlen. In einer Viertelstunde können die Tiere ihr Weibchenkostüm zehn Mal an- und wieder ablegen.
    In einer Verhaltensstudie haben Wissenschaftler untersucht, ob diese Strategie auch zum Erfolg führt. Demnach scheint sich das Täuschungsmanöver durchaus zu lohnen. Bei fast der Hälfte aller Annäherungsversuche kamen die getarnten Männchen tatsächlich in die Nähe der Weibchen, drei erfolgreiche Kopulationen haben die Forscher beobachtet. Und in zwei Fällen fand sich danach das Erbgut des verkleideten Männchens in den Eiern.
    Getarnte Räuber
    Neben Tintenfischen setzen auch andere Meeresbewohner auf Verkleidungen, um ihre Ziele zu erreichen. Eine solche Strategie, die Biologen „Mimikry“ nennen, haben Wissenschaftler z. B. bei einem Fisch namens „Blaugestreifter

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