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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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ließ die Schultern hängen.
    „Ich glaube, ich kriege das nicht hin“, sagte er verzweifelt in die Stille. „Das sind viel zu viele. Es kommen ja auch immer neue nach.“
    -   Es ist nicht deine Schuld , schrieb Clyde. Du hast sie ja nicht gerade eingeladen .
    „Aber sie wollen was von mir . Nicht von Claire oder den Blackwoods, von mir.“
    -   Weil sie total bescheuert sind .
    Doch Seth hatte seine Zweifel, immerhin hatte er schon einmal vom Wasser geträumt.
    „Was, wenn das so ein magisches Ding ist?“, fragte er. „Etwas, das es gar nicht wirklich gibt?“
    -   Alter, nie im Leben suchen die eine eingebildete Quelle , widersprach Clyde und unterstrich seine Meinung mit einem verwirrt aussehenden Smiley. Warum haben die sich vorher sonst im Wald umgesehen?
    „Also eine richtige Quelle. Du hast gesagt, es gibt sieben hier in der Gegend. Wenn es nur sieben gibt, warum ist die, die sie suchen, dann nicht dabei? “
    -   Es könnte eine achte geben .
    „Sicher, aber wie wahrscheinlich ist das? “ Seth setzte sich auf seinen Stuhl und öffnete eine Satellitenkarte der Umgebung. „Es ist alles erfasst. Es gibt keine Geheimnisse mehr. Nicht mal hier oben in der Einöde.“
    -   Auch wieder wahr. Also alles zurück auf Anfang?
    „Wir könnten trotzdem recherchieren “, seufzte Seth. „Irgendwelche Legenden suchen.“
    -   Na gut, aber überlass das mir. Kümmere du dich lieber um den Mob draußen. Das Licht ist noch da, aber es ist nicht mehr so hell wie heute früh.
    „Das fehlt mir gerade noch. “ Das Handy brummte und kündigte eine neue E-Mail an. Seth rief sie auf und entdeckte die ersten Fotos, die Sunny ihm versprochen hatte.
    Er druckte die Seiten aus, verzog sich auf die Fenstersitzbank im Erker und vertiefte sich in ihr Tagebuch. Sunnys Handschrift war extravagant und manchmal regelrecht unleserlich, aber ihre Gedankengänge ergaben erstaunlich viel Sinn. Sie war offenbar genau wie er ein ungeduldiger Typ und hielt sich nicht lange mit Esoterik auf.
    „Dann wollen wir mal die Notfalllösung ausprobieren“, murmelte er und ging vorsichtig zum Straßenfenster hinüber. Ohne Kennys Haschisch sah er überhaupt nichts, aber das hielt ihn nicht davon ab, sich Massen von durchsichtigen Gestalten vorzustellen, die wie tollwütige Hunde am Gartenzaun kratzten.
    -   Was hast du vor?
    „Lichtmienen. “ Seth kniff die Augen zusammen und stellte sich das Licht aus seinem Traum vor. Er fixierte jedoch nicht die Fliese, sondern die Frontscheibe eines Geländewagens, der vor dem Haus gegenüber geparkt war. „Sag mir, ob es klappt.“
    Es dauerte ein wenig, bis Clyde wieder textete.
    -  Uh, ja. Verdammt, Mann, das tut es!
    „Noch mal. “ Seth starrte auf die Eingangstür eines Hauses schräg links und erinnerte sich so gut es ging an den warmen, wunderschönen Strudel aus Farben und wolkigen Formen.
    -   Weia, gleich drei auf einmal. Du bist ein Heckenschütze, Mann. Wie machst du das?
    „Sunny sagt, alles, was man tun muss, ist an Licht zu denken und gute Gedanken zu haben. “
    -   Ich hab denen gegenüber aber keine guten Gedanken .
    „Denkst du, ich etwa? “ Seth sackte etwas in sich zusammen. „Ich denke an meine Familie und an Leute, die ich mag. Sunny meint, es ist egal, wem das gilt, Hauptsache, die Gefühle sind da.“
    -   Quasi als Lockmittel? Als Seth zustimmend nickte, schrieb Clyde: Wehe, du machst das mit mir .
    „Keine Panik. “ Seth lächelte schief. „Wer soll denn die Recherche machen, wenn du weg bist?“
    -   Penner .
    Das Handy klingelte. Es war Claire.
    „Claire, oh Mann, endlich! Ich muss dir erzählen, was Clyde rausgefunden hat!“
    „Nicht nötig “, erwiderte sie seltsam steif. „Könntest du mich morgen in der Praxis besuchen kommen?“
    Ohne Wind in den Segeln konnte Seth nur nicken. „Ja, klar. Gleich nach der Schule? “
    „Ich warte auf dich. Und trage um Himmels willen den Hämatit am Körper. “
    „Den Hämatit? Was ist denn los? “
    „Tu es einfach, ja? Ruh dich aus, morgen wird ein langer Tag. “
    „Aber- “
    „Gute Nacht, Seth. “
    Sie legte auf.
    Fassungslos starrte Seth auf das Telefon in seiner Hand. „Scheiße, was war das denn?“
    -   Du findest es morgen raus .
    „Ich will es aber jetzt wissen. “ Frustriert warf er das Handy auf sein Bett und trat gegen seinen Stuhl. „Wieso kann sie es mir nicht sagen?“ Er holte ein paar Mal tief Luft. „Ach, egal. Ich gehe duschen. Sollen die sich da draußen doch dumm und dusselig

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