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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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Spießrutenlauf.
    „Ich trau e mich fast nicht zu fragen, aber was ist am Freitag passiert?“, flüsterte Jos besorgt.
    Seth senkte den Kopf und flüsterte zurück: „Ich bin ihnen durch die Lappen gegangen. “ Er erzählte leise, was passiert war, doch er hatte das ungute Gefühl, dass alle anderen mithörten, so still war es um sie herum.
    „Julien Meuniere? Irre! “ Jos umklammerte den Riemen seiner Ledertasche fester, als könnte er kaum an sich halten. „Wenn du mal eine Fehde live erleben willst, komm zur nächsten Stadtratssitzung. Er und die Blackwoods hassen sich wie die Pest und tun alles, um sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen.“
    „Hab schon davon gehört. “
    Nach Sekunden, die Seth wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, schafften sie es durch den Eingang. Dort achtete ein streng aussehender, beleibter Lehrer mit Halbglatze darauf, dass nicht gerannt und gepöbelt wurde. Er schickte Seth zum Sekretariat und machte deutlich, dass er keine Verspätungen dulden würde.
    „Jetzt hat dich auch noch Mr. Walsh auf dem Kieker“, stöhnte Jos. „Bei dem muss man sofort nachsitzen, wenn ihm was nicht passt.“
    „Na großartig  …“ Seth ging ins Sekretariat, bekam seine Formulare und beeilte sich, zurück zu Jos zu kommen. „Ich habe jetzt Englisch, und du?“
    „Mathe, aber warte, ich suche meinen Stundenplan. “
    Sie verglichen ihre Kurse und stellten fest, dass sie immerhin drei von sechs Unterrichtsstunden gemeinsam hatten.
    „Wir können nebeneinander sitzen, bis du dich eingelebt hast“, schlug Jos hoffnungsvoll vor.
    „Klar, wieso nicht? “ Seth faltete die Zettel und schob sie in die Oberschenkeltasche seiner Shorts. „Ich sehe dich nachher im Bio-Leistungskurs.“
    „Bis dann. “
    Seth suchte den Raum und belegte einen Tisch in der Mitte. Am liebsten hätte er ganz hinten gesessen, aber er hatte seinem Vater versprechen müssen, sich nicht wieder ablenken zu lassen. Nach und nach füllten sich auch die anderen Plätze. Viele Schüler gingen schnurstracks zu einem Tisch, andere suchten sich schnell einen aus, der nicht zu nahe an Seth dran war. Am Ende war nur noch links von ihm ein Pult frei.
    Tolle Art, einen Neuen zu begrüßen , dachte der augenrollend. Wahrscheinlich habe ich auch noch unabsichtlich dem Oberdeppen seinen Platz weggenommen .
    Als hätte eine höhere Macht seine Gedanken aufgefangen, stolzierte Ira Blackwood ins Klassenzimmer und erfasste die neue Sitzordnung mit einem Blick.
    „Ey, Morgan, du sitzt auf meinem Platz“, schnarrte er.
    „Ja, natürlich “, murmelte Seth.
    „Dann mach dich weg, sonst werde ich ungemütlich. “
    Die anderen setzten sich aufrecht hin und sahen erwartungsvoll zwischen Seth und ihm hin und her.
    „Du bist ja heute früh schon in Höchstform, Ira “, kommentierte eine weibliche Stimme trocken. „Wie wäre es, wenn du deine Mitschüler in Ruhe lässt und dich sofort auf deine vier Buchstaben setzt? Ihr anderen auch. Denn wenn nicht, gibt es Ärger, und ihr wisst ja, wie das aussieht, hm?“
    „Ja, Miss Mary “, ertönte der Klassenchorus gebetsmühlenartig. Enttäuscht sackten die Schüler in ihren Stühlen zurück.
    „Du stehst ja immer noch, Ira. Abmarsch, hinsetzen. Es sei denn, du willst nicht beim Einstufungstest mitmachen und lieber gleich bei den Letzten mitmachen? Das können wir arrangieren, nur weiß ich nicht, wie deine Eltern dazu stehen werden. “
    Ira knurrte leise.
    Miss Mary ging um ihn herum, sodass Seth sie endlich richtig sehen konnte, und verpasste ihm einen lautstarken Schlag gegen den Oberarm. Sie war klein, viel kleiner, als ihre volle, sarkastische Stimme hatte vermuten lassen, und in ihrer roten Bluse und dem dunklen Rock hübsch wie eine schwarzhaarige Porzellanpuppe. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, zuckte Seth bei der Maßregelung erschreckt zusammen. Die anderen Schüler zuckten nicht einmal mit der Wimper, was ihn fast noch mehr schockierte.
    „Setz dich jetzt endlich hin, Ira. Bis zum Ende der Stunde will ich nicht einen Mucks mehr von dir hören! “
    Morbide fasziniert beobachtete Seth, wie der große, kräftige Junge gehorchte und sich schmollend am Tisch nebenan niederließ. Danach verkündete Miss Mary, dass es einen neuen Schüler gab, unterschrieb Seths Anwesenheitsschein mit einem selbstbewussten Kringel, und teilte die Einstufungstests aus.
    „Ihr habt dreißig Minuten, ab jetzt.“
    Seth gab sein Bestes und litt während der letzten zehn Minuten, in denen Miss

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