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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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hielt.
    Clyde gab das Texten auf und rief an. Seth machte den Fehler, den Anruf entgegenzunehmen.
    „Die sind ein Problem. Knickhals meint, die stellen komische Fragen. Und werden ungemütlich, wenn sie keine Antworten bekommen.“
    „Ich weiß trotzdem nicht, was ich dagegen tun kann “, murmelte Seth störrisch. „Ich kann nicht um die ganze Stadt Salz legen.“
    „ Es muss doch eine Lösung geben.“
    „Ich kenne sie nicht. Und ich habe auch keine Zeit, um eine zu finden. “
    „Sie werden aber nicht aufhören zu fragen. “
    Entnervt und überfordert riss sich Seth das Kissen vom Kopf. „Hör mal, solange sie dir und deinen unsichtbaren Freunden nichts tun, lass sie doch fragen. Fragen kostet nichts. “
    „So läuft das nicht, Kumpel. Knickhals und ich, wir fühlen, dass da was nicht stimmt. Es muss aufhören. “
    „Oh mein Gott. Das ist ernsthaft mein Leben? “
    „Frag mich mal. “
    „Ich frag Claire “, seufzte Seth. „Wenn ich das nächste Mal in der Praxis bin.“
    „Frag sie morgen. Frag sie jetzt. “
    Seth zählte bis fünf. „Ich kann sie nicht mitten in der Nacht anrufen, du Idiot. Ich kenne sie seit nicht mal einer Woche! “
    „ Dann lies das verdammte Buch.“
    Die emotionslose Vorlesestimme ging Seth entsetzlich auf die Nerven. „Denkst du nicht, das würde ich tun, wenn ich die verdammte Schrift besser lesen könnte? “
    „ Dann such eine verdammte Neuauflage im Internet.“
    „Such du sie doch. “
    Clyde pausierte gerade lange genug, damit Seth sicher sein konnte, dass ihm sein Ausbruch peinlich war. „Habe ich schon. Ich konnte keine finden.“
    „Ich lese das ganze Zeug über die Geister schon noch “, knurrte Seth. „Aber nicht sofort, und schon gar nicht alles auf einmal.“
    „ Leg das Buch offen hin. Ich fange an“, bot Clyde an.
    „Denkst du, ich muss mich von den Blackwoods erholen? “ Doch Seth schlug das Buch schon auf der markierten Seite auf. „Hier, viel Spaß.“
    „Siehst aus, als könntest du ein bisschen Schlaf vertragen. “
    Das konnte Seth tatsächlich, nicht, dass er das jemals laut zugeben würde. Kurze Zeit später war er schon eingeschlafen.
     

Kapitel 10
     
     
    Claire winkte fröhlich, als Seth vor ihrer Praxis anhielt.
    „Schön, dass du heute kommen konntest “, rief sie. „Schau nur, die erste Privataudienz vor Schulbeginn, und das Wartezimmer ist komplett voll.“
    Seth verzog das Gesicht. Etliche der Jugendlic hen, die er am Tag zuvor kennengelernt hatte, fläzten auf den Stühlen im Wartezimmer, und alle sahen ihn finster an. Unbewusst packte er den Anhänger, den er unter seinem T-Shirt trug. „Was wollen die alle hier?“
    „Einen Check-up vor Schulbeginn erledigen. Blutbilder, Hauptuntersuchung, solche Sachen. Die Eltern wollen, dass sie später damit keinen Ärger haben. “ Claire nahm seinen Rucksack und führte ihn in eine kleine Gasse, die hinter das Haus führte. Dort konnte er sein Fahrrad an einem Pfeiler anschließen und durch die Hintertür in die Arztpraxis gehen. „Ist zwar stressig, aber ich lasse mir das gut bezahlen.“
    „Hab schon gehört, dass sie es sich leisten können. “
    Das bra chte sie zum Lachen. „Ja, die Blackwoods haben Geld, ist ja auch kein Geheimnis. Wenn man schon deren Leibeigene ist, können sie auch dafür blechen.“
    „Lassen sie dich so hart arbeiten? “
    „Kleiner, ich bin vierundzwanzig Stunden am Tag für sie erreichbar. Noch Fragen? “
    „Ja. “
    „Schön für dich, das muss leider warten. “ Sie klopfte ihm auf die Schulter und schubste ihn in eine Teeküche. „Zieh dir den Kittel da hinten an, du hilfst Angelika jetzt beim Ausdrucken und Aufkleben der Etiketten. Sie hat rote Haare und ist echt hübsch, das macht dir bestimmt Spaß.“
    Damit war sie in ihrem Beratungszimmer verschwunden und Seth dazu verdammt, bis in den späten Nachmittag hinein dabei zuzusehen, wie Claires Praxishelferin Blutproben von wildfremden Leuten nahm, diese anschließend zu beschriften und im nagelneuen Kühlschrank kaltzustellen.
    „Ist nicht gerade deine Vorstellung von einem Job in einer Arztpraxis, was?“, fragte Angelika, als sie beinahe fertig waren. Sie lächelte über Seths Frustration mit den kleinen Aufklebern. „Glaub mir, als ich klein war und Arzthelferin werden wollte, habe ich ganz sicher nicht an das hier gedacht.“ Sie schwenkte eine volle Phiole über den zugemüllten Arbeitstisch. „Aber was soll’s, es wird ganz gut bezahlt und die Leute staunen, wenn sie

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