Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
und stieß den Angreifer weg.
„Verdammt noch mal, Morgan! Was war das denn? “ Aaron stand auf und starrte Seth wütend an. „Was machst du hier? Habe ich dir nicht gesagt, dass du keine Scheiße bauen sollst?“
„Ich war “, Seth knirschte mit den Zähnen, während er sich eine Beschäftigung überlegte, die nicht zu verdächtig wirkte, „ wandern . Ist das verboten?“
„Wenn du zündelst, schon! “
„Wa-! Ich habe nicht gezündelt! “, rief Seth empört. Er rappelte sich auf die Füße. „Ich bin doch nicht bescheuert!“
„Ach ja? Und wieso stinkt es dann hier nach Rauch? “ Aarons Augen wurden schmal.
„Ich rieche überhaupt nichts, du Freak “, verteidigte Seth sich. „Ich habe ja nicht mal ein Feuerzeug dabei.“
Aarons Augenbrauen zogen sich noch weiter zusammen. „Selbst wenn. Dieser Wald ist Privatbesitz, und wenn ich sage, dass du hier nichts verloren hast, dann hältst du dich dran. Verstanden? “
Seth starrte genauso finster und mit geballten Fäusten zurück. „Meinetwegen. “ Er beugte sich herunter, zog das Messer aus dem Sand und wischte die Klinge an seiner Hose ab, bevor Aaron sie ihm wegnehmen konnte. Ohne ein Wort des Abschieds kletterte er über den Hügel am Bach und stapfte geladen zu seinem Lagerplatz zurück.
„Ganz toll, Diane “, murmelte er. „Jetzt habe ich schon Stadtarrest.“ Das leise Kichern in seinem Kopf ließ ihn unwillig schnauben. „Ich werde verrückt, und das mit nicht mal sechzehn Jahren. Großartig.“
Er fand die zwei Bäume mit seinem Lagerplatz mühelos wieder und packte verstimmt seine Sachen zusammen. Anschließend leitete sein Handy ihn zuverlässig zurück zu der Stelle, wo er sein Fahrrad geparkt hatte, und von dort nach Hause.
Schon von Weitem hörte er den Krach, den Haileys Gäste im Garten machten. Seth war nach dem kleinen Nickerchen am Bach nicht müde, aber er fühlte sich verschwitzt und immer noch aufgeladen, und so ging er nach einer schnellen Dusche für ein Glas Eistee in die Küche hinunter und wusch danach gleich sein Messer ab.
„Hey “, grüßte er Trisha, die durch die offene Verandatür hereinkam. Er drehte den Wasserhahn zu und trocknete die Klinge ab. „Wie ist die Party?“
„Super. Deine Eltern haben sich echt nicht lumpen lassen. Komm doch mit raus, wir grillen! Es ist noch ein bisschen Fleisch übrig, aber das meiste haben die Jungs schon weggefuttert. “
„Ich weiß nicht, ich kann mit denen nicht so gut “, wehrte er ab.
„Ach, die tun dir schon nichts. “ Trisha deutete auf die Klinge. „Soll das ein Messer sein? Was willst du denn damit?“
Seth hob die Schultern. „Ich weiß nicht. Hab’s draußen gefunden. “
Sie zwirbelte ihren feuchten, geringelten Pferdeschwanz um ihren Zeigefinger. „So ohne Griff sieht es ein bisschen armselig aus. Wenn du mit rauskommst, schenke ich dir meinen Ledergürtel. Der ist sowieso schon hinüber, daraus kannst du sicher was basteln. “
„Lass mal. Ich dachte, ich frage meinen Dad, der macht gerne solche Sachen. “
Trisha seufzte und schob schmollend die Unterlippe vor. „Ach, komm schon. Ich habe Jos eingeladen, aber der traut sich nicht her, wenn außer ihm niemand aus seinem Jahrgang da ist.“
Das konnte Seth nur allzu gut verstehen. „Es ist Haileys Party. Sie macht mir die Hölle heiß, wenn ich sie sprenge “, beharrte er. „Du weißt doch, wie sie drauf ist.“
„Und wenn schon. Sie könnte mal wieder von ihrem hohen Ross runterkommen. Außerdem wohnst du auch hier, oder nicht? “ Trisha sah Seth herausfordernd an. „Oder bist du gar nicht so mutig, wie du in der Schule tust?“
Seth gab sich geschlagen; eine solche Unterstellung konnte er nicht auf sich sitzen lassen. „Na schön, aber du sagst Jos Bescheid. Und du hilfst mir mit dem Messer.“
„Abgemacht! Ich sage ihm, dass er Werkzeug mitbringen soll. Und sein neuestes Horoskop. “ Trisha drückte ihm einen dicken, roten Lippenstiftkuss auf die Wange, schnappte sich eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank und tänzelte zurück nach draußen.
Seth rubbelte den Abdruck weg, legte seine Klinge beiseite und holte sich ein paar Sachen für ein Sandwich aus dem Kühlschrank. Er würde ganz bestimmt nichts essen, an dem vorher die Blackwoods dran gewesen waren. Wer wusste schon, wie ihre übernatürliche Seuche übertragen wurde?
Jos kam eine Viertelstunde später mit einem Rucksack voller Werkzeug ins Haus gestolpert. Er bedankte sich für die Einladung und entschuldigte
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