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Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Titel: Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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eine Wiese aus leuchtend grünem Gras, dann setzte sie sich auf einen großen Stein und schlug die Beine übereinander. Das geheimnisvolle Gesicht weiterhin verborgen, fing sie an zu sprechen: »Komm zu mir. Ich erwarte dich!« Die Stimme hörte sich weich und schmeichelnd an. Sie schien die eines alten geduldigen Mannes zu sein. Nina hörte die besonnenen Worte dieses Wesens, aber es ließ in ihr ein Gefühl der Befangenheit aufsteigen. »Wer bist du?«, fragte sie misstrauisch.
    Die Gestalt stand wieder auf und wandte sich von ihr ab. »Ich bin das, was du brauchst.«
    »Wie heißt du?«, wollte Nina wissen.
    »Meinen Namen spricht man nicht aus. Ich bin das, was du brauchst«, wiederholte der seltsame Mönch.
    »Wie willst du wissen, was ich brauche?«, wunderte sich Nina.
    »Du hast mich aufgesucht. Komm also zu mir und folge mir«, antwortete die Gestalt.
    Nina merkte, wie ihre Beine schwer wurden. Sie konnte keinen Schritt mehr vorwärtsgehen. Irgendetwas hielt sie zurück. Sie fühlte sich von dem Alten mit der Kutte angezogen, aber tief in ihrem Inneren spürte sie, dass sie sich ihm nicht nähern durfte.
    »Ich erwarte dich. Ich bin das, was du brauchst.« Die Stimme wurde immer schmeichelnder und eindringlicher. Nina sah, wie sich der Mönch entfernte. Da bemerkte sie etwas Unheimliches: Sein Körper warf keinen Schatten. Sie hob die Augen zum Himmel, er war blau und klar. Aber da war keine Sonne. »Wie kann es ohne Sonne so hell sein?«, fragte sich Nina im Stillen. Als sie wieder auf den Rasen blickte, sah sie, dass anstelle des Mannes ohne Schatten Dutzende von weißen Tauben erschienen waren, die sich in die Luft erhoben.
    Nina war entzückt, doch ihr Atem wurde immer schwerer. Ihr wurde schwindelig, und sie spürte, dass sich ihr Hals wie in einer Schlinge zusammenzog. Sie war kurz davor zu ersticken! Auf einmal hüllte der rote Vorhang sie wieder ein und das Bild verschwand.
    Nina schrak aus dem Traum auf. Völlig durchgeschwitzt lag sie in ihrem Bett. Die Stimme hallte in ihr wie ein Echo wider. »Das Kalium, vielleicht hab ich es falsch dosiert«, murmelte sie matt. Dieser Traum war auf keinen Fall die Vorahnung, die sie gebraucht hatte. Keine Zahlen. Keine Erklärungen. Nur das flüchtige Bild eines Alten ohne Gesicht und ohne Schatten.
    Auch unter der Dusche gelang es ihr nicht, an etwas anderes zu denken. Die Angst begann, immer schwerer auf ihr Herz zu drücken. Nina begriff nicht, was vor sich ging. Vor allem aber konnte sie nicht verstehen, warum sie den stinkenden Atem des Grafen in ihrem Mund geschmeckt hatte.
    »Ninotschka, Ninotschka. Alles Gute zum Geburtstag!« Sahnetorte trat lächelnd und mit glänzenden Augen eine halbe Stunde später in Ninas Zimmer und trug ein Tablett voller Leckereien herein. Nina wollte nicht, dass das Kindermädchen sich Sorgen machte. Also unterdrückte sie das mulmige Gefühl so gut es ging und nahm Brioches und Kekse begeistert in Empfang. Und anstatt von ihrem Traum zu erzählen, frühstückte sie in Gesellschaft der lieben Ljuba. »Da ist eine Überraschung für dich«, sagte das Kindermädchen und griff hinter sich.
    »Eine Überraschung?«, fragte Nina.
    »Hier, bitte. Ganz frisch aus Moskau angekommen«, fügte Sahnetorte zwinkernd hinzu und gab ihr einen Brief ihrer Eltern.
    »Oh endlich! Mal sehen, was sie schreiben!« Nina riss ungeduldig den Umschlag auf.
     
    Mockba, Forschungszentrum Ferk, Dostojewskistr. 1 6
    Hallo, kleines Fräulein! Alles Gute zum Geburtsta g !
    Wir würden so gerne bei dir sein, um mit dir zu feiern. Wir denken oft an dich. Du wirst langsam erwachsen und wir sind wirklich stolz auf dich. Du bist das schönste Geschenk, das wir je bekommen haben. Vergnüg dich heute mit deinen Freunden.
    Hier ist es schon sehr kalt geworden und dein Vater und ich arbeiten immer bis spät in die Nacht. Wir sind sehr müde, aber zufrieden.
    Du fehlst uns sehr! Hörst du dir manchmal die Melodie aus dem Würfel an? Drücke ihn ganz fest an dich jedes Mal wenn du an uns denkst.
    Und vergiss nicht zu lernen. Ich weiß, dass Professor José kommen wollte. Sei brav und ärgere ihn nicht.
    Küsse,
    Mama und Papa
     
    Ljuba fing wie immer an, vor Rührung zu weinen, und auch Nina war bewegt. Sie presste den Brief fest an ihr Herz und tastete nach den Würfeln, die sie in ihrer Tasche bei sich trug.
    Später am Vormittag kamen ihre Freunde vorbei.
    »Alles Gute zum Geburtstag, Nina!«, riefen sie im Chor.
    »Hey, du siehst irgendwie älter aus!«, neckte

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