Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
Herz.
Es ist die Harmonie, die die Grausamkeit aufhält. Rhythmen und Farben sind das Gleichgewicht der Dinge.
Hüte dich vor der Stimme, die dich von uns fortträgt.
»Sprichst du von der Stimme der Persuasion? Ist der Mönch diese Stimme?«, fragte Nina aufgeregt.
Sie wird wiederkehren, denn nun ist sie in dir.
Du hast nur deinen Willen, um dich ihr zu widersetzen.
Denke an das zweite Geheimnis und suche die Harmonie. Du hast jetzt die achte Note und wirst wissen, wie du sie gebrauchen musst.
Nina, Worte tragen manchmal eine Maske.
Sei vorsichtig, wem du Gehör schenkst.
Das Böse verlockt mehr als das Gute, aber nur die Harmonie wird dir die Wahrheit der Worte offenbaren.
Sobald Eterea Nina die Botschaft in Gedanken übermittelt hatte, glitt sie in einer Gruppe von Xoraxianern davon und ließ das Mädchen allein zurück.
»Wow, das war mal eine wahre Lektion über Philosophie und Alchimie«, flüsterte Nina verwirrt. Zweifel und Unsicherheit, Ängste und Befürchtungen wühlten sie auf. Sie schwebte ganz und gar in ihre Gedanken vertieft dahin, als sie plötzlich gegen etwas stieß. »Sbackio!«, rief Nina überrascht.
Der große Wattebausch lächelte sie an. Neben ihm blinzelte ihr Ondula, der Schmetterling mit dem menschlichen Gesicht, zu. Auch der fröhliche Tintinno, das seltsame glockenförmige Tier, das beim Gehen ting... ting machte, war dort. In der Ferne hob Quaskio eine Flosse und winkte dem Mädchen vom Wasser aus zu.
Ondula flog zu Nina, gab ihr eine Handvoll Misyl, flatterte fröhlich mit den Flügeln und lächelte. Nina dankte ihr und verstaute die Blütenblätter in der Tasche ihrer Latzhose. Sie wollte gerade etwas sagen, als sie auf ihrem Rücken eine warme Windböe spürte. Nina drehte sich um und sah, dass sich das große Tor des Mirabilis Fantasio geöffnet hatte. Aus dem Türspalt kam ein Strahl aus intensivem blauen Licht. In seiner Mitte konnte Nina die Gestalt ihres Großvaters ausmachen.
Professor Mischa hob eine Hand und schrieb mit dem Zeigefinger glühende Worte in die Luft, die dort einige Sekunden verweilten:
Alles Gute zum Geburtstag, moja djevocka!
Gerührt wollte Nina dem Großvater entgegenlaufen, doch da fühlte sie, wie ihr Körper in die Höhe geschleudert und von einem Wirbel aus Wind fortgezogen wurde.
Die Rückreise ging rasend schnell. Dunkelheit und Farben, Blitze und Meteoren flogen an Nina vorbei, die fest den Taldom Lux an sich drückte. Mit einem Schlag saß sie erneut auf dem Glasthron im Acqueo Profundis. Max und ihre Freunde standen mit offenem Mund und verzaubertem Blick da wie zuvor. Die Uhr zeigte immer noch zwölf Uhr und drei Minuten.
»Da ist sie wieder!«, rief Roxy und lief zu Nina.
»Geht’s dir gut?«, wisperte Fiore.
Noch immer ganz benommen von der wunderbaren Harmonie des Sechsten Mondes stand Nina langsam auf und betrachtete ihre Freunde. Dann schloss sie schwärmerisch die Augen. »Mein Großvater, Eterea und das große Orchester ... Es war wunderbar.«
Max ging zu Nina, ließ quietschend den Kopf zur Seite knicken und blickte Nina neugierig an. »Orchexter?«
»Ja, Max. Sie haben für mich gespielt, um meinen Geburtstag zu feiern. Die Harmonie des Universums ist unbeschreiblich. Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären soll«, antwortete Nina ganz beseelt und zog die Misyls aus der Latzhose, die ihr Ondula geschenkt hatte.
»Ex ixt eine große Ehre, diexe Muxik zu hören, Nina. Alx ich auf Xorax war, habe ich xie nie gehört, aber mir wurde viel von ihr erzählt«, berichtete der Androide, der glücklich die Misyls an sich nahm und daran roch. »Ah, Mixylx ... wie xie duften! Ich lege xie hier in die Schüxxel.«
»Und was ist dann passiert?«, wollte Cesco wissen.
Nina nahm den Würfel aus Goasil aus der Tasche. »Dies ist der dritte Würfel. Eterea hat ihn mir gegeben. Die ersten beiden spielen die sieben Noten der Tonleiter. Und dieser eine spielt die achte.« Sie warf ihn in die Luft, um die geheimnisvolle Note erklingen zu lassen, aber der Würfel blieb stumm.
Schnell nahm ihn Cesco an sich und rieb ihn an seinem T-Shirt: »Probier’s jetzt noch einmal.«
Nichts. Der rosafarbene Würfel gab keinen Ton von sich.
Da griff Max ein. »Vielleicht erklingt er nur hier nicht. Aber woanderx ...«
Nina dachte einen Augenblick nach, dann sagte sie: »Ich glaube, wir müssen den Jambir benutzen und wieder in die Vergangenheit reisen. Das zweite Geheimnis muss befreit werden. Vielleicht bringt uns
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