Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
ihnen spielte ein Instrument. Violinen und Bratschen, Kontrabässe und Flöten, Harfen, Pauken, Fagotte und Flügel schimmerten wie wertvolle Edelsteine.
Drei Dirigenten schwebten in der Mitte der Bühne und schwangen den Taldom Lux, als ob er ein Taktstock wäre. Auf ihr Zeichen begann das Orchester wieder zu spielen. Die Musik, die erklang, verzauberte die Seele. Melodische Wellen durchzogen die Luft und erfüllten alles mit ihrer Harmonie. Der Raum, das Licht, die Farben und die Gedanken, alles wurde reine Musik.
Ganz von der Sinfonie berauscht, blickte Nina zum Himmel. Die drei Sonnen tauschten ihre Strahlen aus und die fünf Monde drehten sich majestätisch zwischen den Sternen und Planeten. Die gesamte Galaxie der Alchimidia pulsierte im Rhythmus der sanften, nie gehörten Musik. Im Angesicht dieser einmaligen Magie begann Nina zu weinen und große Tränen rannen über ihre Wangen. Es war das Wasser der Glückseligkeit, das ihr menschliches Gesicht benetzte. Sie verspürte eine unermessliche Freude und konnte die Rührung nicht zurückhalten.
Doch dann wurde sie von einem Blitz aus rotem Licht geblendet, das Orchester verschwand und die Musik verstummte schlagartig. Absolute Stille kehrte wieder ein.
Nina fand sich vor dem Mirabilis Fantasio wieder. Es war wundervoll und strahlte in hellem Glanz. Von einer der großen Säulen aus Licht schwebte die Hüterin der Alchimie zu ihr herüber. Ihr langer, zarter Körper wogte weich nach links und rechts und ihre sanften Augen blickten Nina milde an.
Willkommen, Nina 5523312,
du hast die Harmonie des Universums vernommen.
Die Musik entsteht aus reinen Gedanken. Sie ist wie das Licht und dringt direkt zu den Gefühlen, die das Leben schenken.
Etereas Gedankenstimme drang in Ninas Kopf. Die Worte beeindruckten sie tief. »Die Harmonie? Das Licht?«, wiederholte sie andächtig.
In der Harmonie kann es keine Falschheit geben, sondern nur die Wahrheit.
Sie ist das Gleichgewicht aller Dinge.
Verstehst du?
»Ich bin mir nicht sicher. Es ist nicht einfach zu verstehen. Die Musik, die ich gehört habe, hat mir etwas vermittelt, das ich nie zuvor gespürt habe. Es waren so außergewöhnliche, so wunderbare Klänge. Die Harmonie ist also aus Noten und Gedanken gemacht?«
So ist es.
Das Konzert war dir gewidmet.
Zu deinem Geburtstag habe ich noch ein Geschenk für dich, aber schau zunächst noch einmal das Mirabilis Fantasio an. Seine Energie geht zu Ende. Die Schwalben der Osterinsel haben zwar viele Ideen gebracht, doch leider sind sie nicht ausreichend. Es war wichtig, dass die Kinder wieder angefangen haben zu denken. Aber auch wenn das erste Geheimnis vollständig enthüllt wurde, muss nun das zweite gefunden werden.
Nina betrachtete das riesige Gebäude, aber sein Licht blendete sie so sehr, dass sie ihre Augen abwenden musste. »Wo finde ich das zweite Geheimnis?«
Der Jambir wird dich in ein wundervolles Land bringen, in dem sich die Schönheit mit der Gefahr mischt.
Ich werde dir noch einen magischen Gegenstand mitgeben.
Eterea erhob sich schwingend in die Höhe und warf Nina einen kleinen leuchtenden Gegenstand zu, der direkt in ihre Hände fiel. Es war ein rosafarbener Würfel aus Goasil, dem magischen Stein des Sechsten Mondes.
»Er ist so ähnlich wie die zwei, die ich schon habe. Aber wozu dienen diese Würfel?«
Eterea blickte das Mädchen an und sandte ihr mit der Kraft der Gedanken eine rätselhafte Antwort:
Sieben Noten für die ersten beiden.
Der Würfel aus Goasil wird den achten Ton erklingen lassen.
Wo und wann kann ich dir nicht sagen.
»Kannst du nicht? Warum?«, fragte Nina erstaunt.
Gebrauche das Wissen. Gebrauche die Musik. In den Worten, in den Klängen und in den Zahlen liegt das Universum. Das hat dir Professor Mischa schon erklärt. Stelle keine Fragen, auf die du selbst bereits eine Antwort weißt.
»Ich werd’s versuchen. Dabei fällt mir ein: Ich bin in die Nebelnull gegangen. Hilf mir zu verstehen, wie ich Karkons Nummern ändern kann. Und dann habe ich noch von einem Mönch geträumt, der ...« Doch bevor Nina den Satz zu Ende sprechen konnte, war Eterea zu ihr geschwebt. In ihren riesigen Augen von einem nie gesehenen Blau spiegelte sich Ninas eigenes Gesicht wider.
Du musst dich dem Bösen stellen, um triumphieren zu können.
Gebrauche das Wissen. Gebrauche die Musik. Gebrauche die Zahlen.
Sieh in deinen Geist, höre nicht auf die Stimme. Höre nur auf dein
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