Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
ein ungeheurer Lärm und Adonis bellte wie verrückt.
Professor José warf sich sofort seinen Mantel über und ging vor die Tür, um zu sehen, was dort vor sich ging.
Aber er sah nur noch zwei Schatten in einer schummrigen Gasse verschwinden. Irene und Gastilo waren geflohen und der Hund knurrte wild hinter ihnen her.
»Es ist alles unter Kontrolle«, sagte Professor José, als er mit dem immer noch aufgebrachten Adonis wieder ins Haus zurückkehrte. »Dodo wird nichts mehr passieren. Ich bin ja bei ihm.«
Nina warf einen Blick aus dem Fenster und sagte nachdenklich: »Ich hoffe, dass der Bürgermeister kein böses Spiel spielt. Ich weiß nicht, ob ich mehr Angst vor ihm oder vor Karkon haben soll.«
»Glaubst du, dass die beiden verbündet sind?«, fragte Cesco.
»Ich weiß nicht genau. Aber dieser Bürgermeister gefällt mir nicht.« Ninas Stimme klang niedergeschlagen.
Professor José legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. »Dodo wird nicht ins Gefängnis müssen. Ich werde bald mit dem Bürgermeister sprechen und alles klären.«
Nina deutete mit dem Kopf ein Nicken an. Währenddessen hatten sich die Kinder zu Dodo gedreht, der panisch die halbe Flasche Seelenhonig geleert hatte. »L... lecker. Die Tr... Traurigkeit ist schon wie weggebl...blasen.« Dodos sympathisches, unbeholfenes Verhalten brachte mal wieder alle zum Lachen.
Der Abend brach herein und die venezianische Luft kühlte sich schnell ab. Die Lichter der Gassen und kleinen Plätze waren schon hell erleuchtet, als die vier Kinder wieder zur Villa Espasia liefen, Dodo in Professor Josés Obhut lassend.
Sie überquerten die Brücke und gingen durch das Tor der herrschaftlichen Villa. Der Weg lag voller gelber Blätter und Carlo Bernotti, der trotz der Dämmerung noch einige trockene Zweige aufsammelte, grüßte die Kinder freundlich.
»Ljuba, wir gehen hoch, um zu lernen«, rief Nina, sobald sie in der Villa waren. Aus der Küche hörte man Platon miauen und dann Sahnetortes überraschte Stimme: »Um diese Uhrzeit? Und das Abendessen? Ich hab Lasagne vorbereitet.«
Roxy blieb stehen. »Lasagne ... ich hab so einen Hunger.«
»Das macht nur dick«, erwiderte Fiore und betrachtete sich im Spiegel.
»Oh Mann, die Frauen ...«, seufzte Cesco, und Nina drängte genervt: »Wir müssen echt los. Die Lasagne essen wir nachher, Ljuba!«
Als sie ins Acqueo Profundis hinabgestiegen waren, kontrollierte Nina noch einmal, ob sie alles dabeihatte: Die Gugi-Feder, den Taldom Lux, das Rubinpulver, die drei Würfel und natürlich den Jambir. Dann wandte sie sich stolz an Max: »Wir reisen los. Das zweite Geheimnis wird bald uns gehören.«
Im Land von Osiris
»Ihr unnütze, dumme Schrotthaufen! Die Katzen, die ihr mir gebracht habt, sind viel zu klein. Wenn ihr so weitermacht, werdet ihr bald alle eingehen!« Karkon war unheimlich wütend auf Alvise und Barbessa, die seine Schelte kleinlaut über sich ergehen ließen. Im K-Labor in den Katakomben des Palazzo Ca d’Oro herrschte eine ungute Stimmung.
»Wir werden andere besorgen, größere. Aber lass uns nicht sterben!«, flehten die beiden Zwillinge, die sich ängstlich an den Händen hielten.
»Wir haben keine Zeit mehr. Ihr werdet euch in einigen Monaten ausschalten und ich brauche die Katzen sofort. Ihr kennt das Verfahren doch genau. Wenn ihr nicht gehorcht, werde ich euch sterben lassen!«
Der Graf entfernte sich vom Kessel und kritzelte etwas in ein kleines Heft mit roten Seiten. Dann wandte er sich ab und verstaute das Notizbuch verstohlen in einer Tasche seines violetten Umhangs. Niemand durfte sehen, was dort geschrieben stand. Nachdem Nina ihm seine Aufzeichnungen entwendet hatte, hielt Karkon es für besser, das Notizbuch immer bei sich zu tragen.
Argwöhnisch ging er zurück zum Kamin, wo Schnurrhaare eines Siebenschläfers und Schneckenschleim im Kessel vor sich hin köchelten. Er zog den ekelerregenden Geruch zufrieden ein. Die Mixtur brauchte er, um Schlafasche herzustellen, eine Substanz, die Metalle und Materie zum Leben erweckte. Denn natürlich hatte Kar kon nach der letzten Niederlage nicht mit seiner höllischen Alchimie der Dunkelheit gebrochen. Er wollte die Zaubermaschinen mit den Geheimnissen der Luft und der Erde am Laufen halten.
Der heimtückische Graf wusste nur zu gut, dass das Mädchen vom Sechsten Mond versuchen würde, ein weiteres Element an sich zu reißen, auch wenn die Stimme der Persuasion schon in ihren Venen floss. Der stinkende Atem, den er ihr
Weitere Kostenlose Bücher