Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
los?«
Fiore zog sich ohne ein weiteres Wort das Kleid zurecht, Roxy pfiff unschuldig vor sich hin und Cesco ging in Habtachtstellung. »Jawohl, General! Sie haben recht, General! Zu Befehl, General!«
Nina sah ihn streng an, dann prustete sie los und fragte mit verzogenem Gesicht: »Bin ich wirklich so befehlerisch?«
»Neiiin«, antworteten die anderen beschwichtigend im Chor.
»Alxo, machen wir Feierabend?«, schlug Max gut gelaunt mit einem Glas Erdbeermarmelade in der Hand vor.
»Nein, jetzt geht es erst richtig los. Wir sind so weit!«
Nina war wieder ernst geworden und legte ohne zu zögern den Jambir auf das Strade Mundi, den Reiseführer des Universums.
Einer nach dem anderen führten die Freunde buchstabengetreu die Prozedur durch. Als sie die flüssige Acht getrunken hatten, begann die Magie zu wirken. Ihre Füße hoben sich ungefähr einen Meter vom Boden, Nina umklammerte den Taldom Lux und schaute von oben auf den Jambir, der auf dem Buch lag. Das Medaillon begann zu leuchten, und es formte sich ein Ring aus rotem Licht, der sich um die vier in der Luft schwebenden Kinder legte. Auf einmal öffnete sich das Strade Mundi und seine Seiten blätterten schnell bis zum Kapitel über Ägypten. Vier Blätter lösten sich und flogen zu Nina, die sie rasch auffing.
»Nach Ägypten! In das Land der Pharaonen. Da reisen wir also hin!«, rief sie begeistert.
»Gibt es eine Landkarte oder Wegbeschreibungen?«, fragte Cesco, gespannt mit den Füßen in der Luft baumelnd.
»Ja. Hier ist die Zeichnung einer Pyramide ...« Da verschluckte auch schon ein rotes Licht die Freunde und zog sie in einen dunklen Tunnel. Dieses Mal schafften sie es, sich an den Händen zu fassen, bevor sie von der starken Strömung und den Luftwirbeln fortgerissen wurden. Dann schwebten sie in einem stillen blauen Himmel. Von Weitem sahen sie den Gugi, der mit schnellem Flügelschlag auf sie zuflog.
»Gugiii!«, riefen sie und breiteten die Arme aus. Der magische Vogel des Sechsten Mondes blinzelte freundlich und ließ die Kinder behutsam auf seine Flügel steigen. Nina hob den Taldom Lux hoch und rief: »Nach Ägypten, die antiken Pyramiden warten auf uns!« Der Gugi stieß einen zufriedenen Laut aus und flog dem neuen Abenteuer entgegen.
Am Horizont türmten sich riesige weiße Wolken und unter ihnen glitzerte ruhig das blaue Meer. Cesco saß sicher auf dem Rücken des Gugi und kontrollierte ab und zu, ob seine Brille noch richtig saß, Roxy sah sich fasziniert die Landschaft an und Fiore summte selig ihre Lieblingsmusik vor sich hin. Auf einmal änderte der magische Vogel die Richtung, und die Kinder sahen zum ersten Mal das Plateau von Gizeh, eine weite Fläche aus Sand, auf der sich drei Pyramiden und die Sphinx erhoben. Der Gugi setzte sanft zur Landung an und wirbelte Wolken aus Sand auf. Er ließ die Kinder absteigen, dann kauerte er sich neben der Sphinx nieder und schlief ein.
»Das ist ja fabelhaft!«, murmelte Fiore und betrachtete die enormen ägyptischen Bauten, die den Himmel zu berühren schienen.
»Ja, es ist wirklich unglaublich. Wenn das unsere Lehrer wüssten«, sagte Roxy und schaute sich um.
»Wenn wir wieder in der Schule sind, werden wir die besten Geschichtsaufsätze abliefern. Aber es ist echt heiß hier. Das sind bestimmt über vierzig Grad«, schnaufte Fiore.
Die Sonne brannte. Nicht ein Laut war zu hören. Die Schuhe der Freunde sanken tief im Sand ein, sodass es ihnen schwerfiel, schnell im Schatten einer der Pyramiden Zuflucht zu finden. Die Wüste war beim besten Willen keine einladende Umgebung. Von Bäumen oder Büschen war weit und breit nichts zu sehen.
Fiores Wangen waren vor Hitze gerötet. Sie zog sich schnell den Wollpulli aus, während Roxy sich den Kopf mit einem gelben Taschentuch bedeckte, das sie in der Hosentasche gefunden hatte. Cesco warf schleunigst seinen dicken grünen Pulli in die Dünen. Nina rollte sich die Ärmel ihres Shirts auf, band die Haare mit einem Gummi zusammen und zog die Seiten des Strade Mundi hervor. Auf der ersten war ein Richtungspfeil eingezeichnet, er zeigte auf die majestätische Cheopspyramide.
»Das ist die da unten. Hier steht, dass sie hundertfünfzig Meter hoch ist und aus zwei Millionen dreihunderttausend Granitblöcken besteht, von denen jeder zweieinhalb Tonnen wiegt. Ihr Gesamtgewicht beträgt fünf Millionen siebenhundertfünfzigtausend Tonnen. Bei allen Schokoladen der Welt! Die ist echt gigantisch!«, rief Nina, während sie gefolgt von ihren
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