Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
Numeromagie.«
Cesco setzte sofort den Deckel wieder auf den Behälter, nahm ein Seil und den Pulli, den Fiore ihm hinhielt, und verpackte die Vase gut, dann schulterte er sie wie einen Rucksack.
»Schaut mal, ich habe wunderschöne Papyrusrollen gefunden!«, rief Roxy, glücklich über ihre Entdeckung. Nina rollte sie sofort auseinander und sah, dass auf ihnen eine Inschrift in der Sprache des Sechsten Mondes stand:
»Bei allen Schokoladen der Welt! Jetzt haben wir auch die Charta Mater!« Nina strahlte über das ganze Gesicht und küsste die antiken Papyrusrollen.
Aber die Begeisterung der Gruppe endete auf einen Schlag, denn die Statue von Seth, dem Gott des Bösen, fing an, ihren Wildschweinkopf zu drehen. Ihre Augen glühten rot wie Feuer. Die schweren Beine der Gottheit bewegten sich und Seth streckte die Hände nach den Kindern aus, die sich zu Tode erschrocken in die Ecke mit den Kanopen drängten.
»Ihr hättet nicht in diese heilige Kammer eintreten dürfen. Jetzt erwartet euch der Tod!«, dröhnte die Stimme des Gottes durch die Halle und er sperrte seinen schrecklichen Mund auf. Die Zähne waren lang und spitz, und Speichel tropfte aus seinen Mundwinkeln in großen Mengen auf den Boden. »Bringt den Krug mit dem Viola Grafit und die Charta Mater wieder an ihren Platz zurück. Ihr Diebe habt ein Sakrileg begangen.«
Seth näherte sich den Kindern. Roxy löste sich von der Gruppe und rannte hinter die Statue von Anubis. Fiore kniete sich flehend nieder, während Cesco und Nina sich entsetzt mit dem Rücken an die Wand drückten. Gerade als die große Hand der Statue den Jungen ergreifen wollte, bewegte sich in der Mitte des Zimmers Osiris, der am meisten verehrte Gott der Ägypter.
»Halt! Tu diesen Kindern nichts!« Osiris’ tiefe Stimme erfüllte gebieterisch den Raum. Die Statue des Gottes mit der grünen Haut ging zu Seth und fing eisern dessen Steinhand ab, die Cesco zermalmen wollte.
»Ich bin der Gott der Ewigkeit. Kehr an deinen Platz zurück und lasse deinen Zorn einschlafen«, befahl Osiris.
Cesco kroch auf allen vieren zu Roxy hinter die Anubis-Statue. Fiore weinte schluchzend, und Nina versuchte sie zu beruhigen: »Hör zu, bleib jetzt ganz dicht bei mir. Wir müssen hier weg.« Nina vertraute die wertvollen Papyrusrollen ihrer Freundin an und zog den Taldom Lux hervor.
Seth und Osiris standen sich gegenüber. Ihr Kampf hatte begonnen. Aber die beiden Statuen bewegten sich nicht. Allein mit den Augen schleuderten sie sich gewaltige Lichtstrahlen entgegen. Blaue und violette Blitze und Streifen aus silbernem Licht trafen aufeinander und erhellten den ganzen Raum. Die Statuen der anderen Götter rührten sich nicht, nur ihre Schatten formten Ungeheuer, die sich über die Wände jagten. Brennende Funken fielen auf Roxys Schultern, die vor Schmerz aufschrie, während Cesco verzweifelt einen Fluchtweg suchte.
Nina, die Fiore hinter sich herzog, durchquerte den Raum und entdeckte am anderen Ende eine kleine Holztür.
»Hier entlang! Los, lauft!«, rief sie ihren Freunden aus vollem Hals zu.
Aber Seth drehte sein monströses Gesicht zu Nina und schickte durch seine Wildschweinaugen einen gewaltigen Strahl, der die Tür verbrannte. Die Flammen schossen lodernd in die Höhe und verursachten einen beißenden Rauch, der ihnen den Atem raubte.
Nina bemerkte im selben Augenblick, dass sich der Stern auf ihrer Hand tiefschwarz gefärbt hatte. Sie war nicht mehr fähig zu reagieren und kauerte sich neben Fiore nieder. Roxy und Cesco fanden hinter der Statue von Anubis Zuflucht.
Da erhob Osiris das Uas-Zepter, das mächtigste Zepter der Pharaonen, das dem Taldom Lux sehr ähnlich sah. Aus ihm schossen gewaltige Lichtstrahlen, die dem Gegner keinen Ausweg mehr ließen. »Schändlicher Diener des Bösen, weiter kannst du nicht kommen. Zu Stein musst du wieder werden!«, sprach die Gottheit mit gewaltiger Stimme.
Seth blieb einen Moment bewegungslos stehen, dann fing er ganz langsam an zu bröckeln. Sein Kopf stürzte herunter, die Augen rollten zu Cesco und die Hände zerfielen zu Staub. Selbst Osiris schien überrascht.
Aus den Ruinen der riesigen Statue trat in all seiner Hässlichkeit Karkon Ca d’Oro hervor, Ninas Erzfeind.
Jetzt wurde Nina und ihren Freunden alles klar. Der Graf war ihnen auch nach Ägypten gefolgt. Niemals, wirklich niemals hätten sie sich ausmalen können, dass sich Karkon auch in eine göttliche Statue verwandeln würde!
»Ahahaa, Osiris, mächtige Gottheit,
Weitere Kostenlose Bücher