Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
Freunden mühsam durch den Sand stapfte.
»Gehen wir nach rechts. Da liegt der Eingang der Pyramide«, dirigierte Cesco vor Schweiß triefend.
»Ich habe so einen Durst«, sagte Fiore, und auch Roxy hatte eine ganz trockene Zunge.
»Ich weiß nicht, ob es hier Wasser gibt«, antwortete Nina. »Hoffentlich finden wir in der Pyramide etwas. Ich halte es auch kaum noch aus.«
Geblendet von den grellen Strahlen der Sonne kontrollierte Nina ab und an den Stern auf ihrer Hand. Er war rot. Es schien alles glattzulaufen.
Als sie vor der Öffnung ankamen, die ins Innere der Pyramide führte, sahen sich die Kinder ängstlich an. Sie fürchteten sich davor, hineinzugehen, denn niemand von ihnen wusste, was sie dort erwarten würde. Roxy trocknete sich die schweißnasse Stirn ab und ging mutig voran. Sie drückte gegen den großen Granitblock, der den Eingang verschloss. Aber allein schaffte sie es nicht, ihn beiseite zuschieben. Also stemmten sie sich alle zusammen mit voller Kraft gegen ihn, bis der riesige Stein schließlich nachgab und ein gelblich weißer Staub auf die Kinder herabrieselte.
Die frei gelegte Öffnung war nicht breit, aber einer nach dem anderen schafften sie es, sich hindurchzuzwängen. Sobald sie in der Pyramide standen, fanden sie sich vor einem Labyrinth aus Gängen wieder, die nach allen Seiten abzweigten. Die hohen, bereits verfal-lenen Wände waren mit Wandmalereien und außergewöhnlichen Symbolen versehen, die die antiken ägyptischen Götter darstellten. Die Schriftzeichen der alten Ägypter, die Hieroglyphen, waren vielfarbig und es gab riesige Zeichnungen von Tieren, Menschen und der Landschaft des Nils. Sogar auf dem Fußboden konnte man zauberhafte Blumenornamente ausmachen.
»Schaut mal nach oben! Auch die Decke ist ganz bunt und voll seltsamer Zeichnungen.«
»Hier ist es zwar kühler, aber dafür auch dunkler«, bemerkte Cesco. Während er sprach, stützte er sich erschöpft mit der Hand an einer grün glasierten Kachel ab, auf der ein goldener Skarabäus eingeprägt war. Als Cesco den Skarabäus berührte, hörten die Kinder ein Geräusch. Es klang wie das Aufschnappen eines Schlosses. Plötzlich tat sich die Mauer mit der Zeichnung der Nillandschaft auf und hinter den Kindern senkte sich eine schwere Platte aus dem wertvollen grünen Mineral Malachit nieder, die den Durchgang verschloss und so den Rückweg versperrte.
»Wir sind eingesperrt!«, rief Fiore.
Nina hob den Taldom Lux auf Brusthöhe, um für einen möglichen Angriff gewappnet zu sein.
Die Kinder drückten sich eng aneinander, doch ihre Angst verschwand, als sie vor sich einen langen Gang erblickten, der von Hunderten von Fackeln erhellt war. In größeren Abständen waren Schalen mit kleinen Räucherstäbchen aufgestellt, die die Luft mit einem angenehmen Duft erfüllten.
»Lasst uns hier entlanggehen und sehen, wohin der Gang führt«, schlug Roxy vor. Nina sah auf den Plan und bestätigte, dass dies die richtige Richtung war. Die Schritte der Kinder hallten in dem langen Korridor wider und verursachten ein Angst einflößendes Echo. Das Licht der Fackeln warf unheimliche Schatten an die Wände.
»Steht hier wohl Cheops’ Sarkophag?«, fragte Fiore mit leicht zittriger Stimme.
»Ich weiß es nicht. Aber ich werde jetzt die anderen Seiten lesen, um herauszufinden, was wir suchen müssen«, antwortete Nina und achtete darauf, wo sie ihre Füße hinsetzte.
Cesco hielt auf einmal an. »Nina, schau mal. Neben diesen Hieroglyphen sind seltsame Zeichen eingraviert. Das ist doch die Sprache des Sechsten Mondes!«
Das Mädchen näherte sich der Mauer und untersuchte sie aufmerksam. Es stimmte!
»Bei allen Schokoladen der Welt! Wir sind auf dem richtigen Weg. Helft mir, den Satz zu übersetzen, bei diesem Licht sehe ich nicht gut und ich könnte mich verlesen.«
Und zusammen gelang es ihnen tatsächlich, die zwischen den Hieroglyphen versteckte Botschaft zu lesen.
»Die achte Note. Der Tanz. Der ägyptische Gott Osiris kannte Xorax!«, rief Nina ungläubig, als sie zu Ende gelesen hatte.
»Die Mumien!«, schrie Fiore erschrocken, die an der vorletzten Zeile der Nachricht hängen geblieben war.
Cesco versuchte, sie zu beruhigen: »Keine Panik. Wir müssen zusammenbleiben, dann wird uns nichts passieren.«
Nina zog den Würfel aus Goasil aus der Tasche und drehte ihn in den Händen. »Ich muss ihn in die Luft werfen und darf einfach nichts falsch machen. Aber wie man den Klang produziert, weiß ich immer noch
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