Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
erwiderte das russische Kindermädchen und verzog das Gesicht. »Normalerweise vergessen Kinder keine Lasagne. Ganz zu schweigen von der Torte!«
»Nein, nein. Es ist nur, dass sich dieser Geburtstag wie der längste meines Lebens anfühlt«, antwortete die junge Alchimistin vergnügt lachend. »Gleich setzen wir beide uns mit Professor José an den Tisch, und du wirst sehen, was für ein Ende deine leckere Lasagne nehmen wird!«
Nina war es gelungen, Sahnetorte zu trösten, die sich mit einem Lächeln auf den Lippen zufrieden in die Küche begab, um ihre köstlichen Leckerbissen zu holen.
»Also, Professor José, was ist passiert?«, fragte Roxy, die es kaum noch aushielt, endlich zum Essen nach Hause zu gehen.
»Heute Abend, während ihr hier zum ... nun sagen wir mal ... Studieren ... wart«, antwortete der spanische Lehrer mit einem Hauch Ironie, »war ich noch bei Dodo, als zwei Wachen an der Tür geklopft haben. Ich habe geöffnet, und sie sind sofort in das Zimmer eures Freundes gestürmt, um zu kontrollieren, ob er wirklich krank im Bett lag. Sie haben ihn über den geflügelten Löwen ausgefragt und wollten wissen, ob er in der Zwischenzeit etwas Ungewöhnliches beobachtet hätte. Und bevor sie wieder gingen, haben sie uns gewarnt, dass wir aufpassen und kein Wort über den Löwen sagen sollten. Seltsames Verhalten, nicht wahr? Ich bin sicher, dass das alles eine Maßnahme des Bürgermeisters ist.«
Professor Josés Erzählung machte die Kinder sehr nervös und Nina wurde todernst.
»Da haben wir’s. Ich wusste, dass sie Dodo befragen würden, um nachzuweisen, dass er es ist, der über Magie spricht und diese seltsamen Dinge passieren lässt«, sagte Cesco und kaute vor Nervosität auf den Lippen.
»Wir müssen einfach in Alarmbereitschaft sein und dürfen nicht auf irgendeinen Hinterhalt reinfallen. Ihr geht jetzt nach Hause. An den Bürgermeister denken wir morgen, heute können wir nichts mehr tun.« Gegen Ninas Überlegung war nichts einzuwenden und die Freunde beruhigten sich wieder.
»O.k., wir sehen uns morgen Nachmittag bei Dodo«, sagte Roxy und öffnete die Haustür der Villa. Die drei gingen hinaus und in diesem Moment trat Carlo Bernotti mit einem kleinen Strauß Rosen ein. »Kleines Fräulein, die sind für dich. Alles Gute zum Geburtstag!« Nina wurde rot und bedankte sich mit einem niedlichen Knicks verlegen bei dem guten Gärtner, der zu Ljuba in die Küche ging.
Sobald sie allein waren, hob Professor José den Zeigefinger der rechten Hand und schwang ihn drohend vor Ninas Nase herum. »Hör zu, Nina, diese Geschichte mit dem Löwen muss so schnell wie möglich aufhören. Ich will nicht wissen, was ihr gemacht habt und wo ihr hingegangen seid, aber ...«
Nina unterbrach ihn: »Ich kann Ihnen auch nichts sagen. Aber ich bitte Sie, helfen Sie uns, den Bürgermeister zu bekämpfen. Die Magie des Löwen gibt es wirklich und ich kann sie nicht stoppen. Es ist alles die Schuld des Grafen Karkon Ca d’Oro. Er und LSL haben sich mit Sicherheit verschworen, um Dodo und auch uns anderen in die Ecke zu drängen.« Nina verstummte schlagartig, denn Carlo und Sahnetorte waren hereingekommen.
»Das Abendessen ist angerichtet. Wollen wir uns setzen?« Mit übertriebener Höflichkeit hakte Ljuba sich fröhlich bei Nina unter und endlich setzten sich alle vier an den Tisch.
»Alles Gute zum Geburtstag, Nina! Auf dass das Leben dir immer zulächeln möge!«, wünschte ihr Professor José. Dann erhob er das Glas und prostete ihr zu.
Der Abend endete ausgelassen, auch wenn das Mädchen keinesfalls vergessen hatte, was sie erwartete. Ihr Verstand war in Aufruhr, sie musste einen Weg finden, um in die Zauberkammer des Grafen einzudringen, und gleichzeitig verhindern, dass der Bürgermeister sich entschloss, Dodo den Prozess zu machen und ihn einzusperren.
Pünktlich um Mitternacht gingen José und Carlo, spanische Lieder trällernd, zum Schlafen in die Dependance der Villa. Ljuba löschte die Lichter und Kerzen und gab der jungen Alchimistin einen Gutenachtkuss.
Während Nina die Wendeltreppe hochstieg, jagten sich Adonis und Platon zwischen ihren Beinen hindurch.
Müde und voller Sorgen ließ sie sich auf ihr Bett fallen und fühlte langsam die Angst in sich hochsteigen. Ihr kam der Traum vom Mönch und seiner schmeichelnden Stimme wieder in den Sinn, der Gestank von Karkons Atem und das seltsame Wort SUASIO, das er ihr entgegengehaucht hatte und das sie erschauern ließ.
»Nein, diesen Traum
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