Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya
Rücken.
»Rate mal, was ich dir mitgebracht habe«, sagte sie mit geheimnisvoller Miene.
»Erdbeermarmelade?«, fragte der Androide hoffnungsvoll.
»Kalt!«, antwortete Nina auf seinen ersten Versuch.
»Einen neuen Xtaubxauger?«, probierte es Max erneut.
»Kalt!«, wiederholte Nina lachend.
»Ich bin neugierig. Lox, xag mir, wax du hinter deinem Rücken verxteckxt«, bettelte der metallene Freund.
»Einen kleinen Brief.« Nina neigte den Kopf zur Seite und zwinkerte.
»Von Andora?«, rief der Androide ganz aufgeregt.
Nina hielt Max den Brief hin und der nahm ihn ihr vorsichtig aus der Hand. Still setzte er sich auf seinen Stuhl. Immer wieder las er schweigend die Worte der spanischen Tante. Dann sprang er auf und tanzte glücklich durch das ganze Acqueo Profundis. Seine Glockenohren kreisten wie Propeller.
Nina konnte sich vor Lachen kaum halten. Sie hatte ihren Freund noch nie so ausgelassen gesehen.
»Also, was hat dir Tante Andora geschrieben?«, fragte sie interessiert.
»Dax ixt nichtx für Kinder«, antwortete der Androide ernst.
»Ich bin doch kein Kind mehr! Du willst mir wirklich nicht sagen, was in diesem Brief steht?«, beharrte Nina hartnäckig.
»Xie xchreibt, daxx xie an mich denkt. Und daxx xie ex kaum erwarten kann, mich wiederzuxehen. Vielleicht kommt xie Ende dex Monatx nach Venedig«, berichtete Max und lächelte glücklich.
»Bei allen Schokoladen der Welt! Dann ist das also etwas Ernstes!«, rief Nina und sah ihn ungläubig an.
»Wir xind nur gute Freunde. Nichtx weiter. Ich bin ein erwach- xener Androide. Und Andora ixt eine xehr xympathixche Frau. Dax ixt allex«, schloss Max, faltete den Brief sorgsam zusammen und verstaute ihn in einer abschließbaren Schublade. Dann lächelte er Nina sanft an. »Jetzt gibt ex wichtigere Dinge zu tun. Meinxt du nicht? Der Xechxte Mond xteht an allererxter Xtelle. Nicht wahr?«
»Absolut richtig. Unser Abenteuer ist noch nicht zu Ende. Wir stecken ganz schön in Schwierigkeiten, das weißt du ja. Und uns fehlt noch das vierte Geheimnis. Wir haben noch nicht die geringste Ahnung, wo wir es suchen sollen.«
Nina kehrte mit ihren Gedanken in die Realität zurück. Eine Realität, in der sie sich keine Fehler erlauben durfte.
Sie erinnerte sich an die wunderbaren Erfahrungen und spannenden Abenteuer, die sie in den neun Monaten zusammen mit ihren Freunden erlebt hatte. Sie war auf den Sechsten Mond geflogen, hatte antike Völker kennengelernt, die Osterinsel besucht, das Innere der Sphinx betreten und war auf die Pyramide des Kukulkàn gestiegen. Wie in einem Film liefen vor ihrem inneren Auge die Bilder von Dodo ab, wie er nach der Attacke der K-Zwillinge im Krankenhaus lag, und von der toten Fiore im Sarkophag, die wie durch ein Wunder durch Roxys Blut gerettet wurde. Nina erinnerte sich an das monströse Gesicht der gefiederten Schlange und die schweren Kämpfe gegen die Alchitarotfiguren. Lächelnd musste sie an den Sbackius und an seine schillernden Seifenblasen denken, an Ondula mit den tausend Stimmen und an den fidelen Tintinno.
Schließlich sah sie Cesco vor sich, wie er in Karkons Palast tapfer gegen die Wächterschlangen kämpfte. Die Zärtlichkeit, mit der er sie vor dem Zimmer der Stimme der Persuasion auf die Stirn geküsst hatte, ließ sie noch einmal erröten. Abenteuer hatten sie viele erlebt. Und sie waren immer siegreich aus ihnen hervorgegangen.
Was würde dieses Mal geschehen? Karkon würde um jeden Preis zu verhindern wissen, dass sie das vierte Geheimnis entdeckte. Doch Nina fühlte sich in diesem Moment stark. Wenn es der Stimme der Persuasion nicht gelungen war, sie auf die Seite des Bösen zu ziehen, was konnte ihr dann noch Schlimmes passieren? Die junge Alchimistin zog den Taldom Lux und den Stapel Alchitarotkarten aus der Latzhose. Es waren ihr nur noch drei gute magische Karten geblieben: Ram Activia, Qui Amas und Sia Justitia. Die bösen Alchitarotkarten Got Malus, Lee Turris und Nol Avarus konnten also noch ausgespielt werden. Aber welche von ihnen würde versuchen, sie zu entführen? Das würde Nina leider erst erfahren, wenn es so weit wäre.
Die zehn Ratsherren, in Violett gekleidet, wandelten durch Venedigs Gassen und sprachen mit Händlern und Bürgern, um zu erfahren, ob alles bereit für das große Karnevalsfest war. Sie zwangen sich, besonders freundlich zu sein.
»Beruhigt die Bevölkerung. Niemand darf mehr von magischen Vorfällen sprechen. Die Menschen sollen sich vergnügen und an nichts anderes
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