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Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Titel: Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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dickes Seil, das zwischen den Blättern einer großen Pflanze baumelte.
    »Was ist das?«, fragten die anderen.
    »Ich weiß es nicht. Aber ich w... werde v... vielleicht mal daran z... ziehen«, antwortete er ein bisschen verängstigt.
    Zaghaft zog er ein wenig. Nichts geschah. Dann nahm er allen Mut und alle Kraft zusammen und zerrte noch einmal an dem Seil. Durch die dichten Blätter der Bäume bahnte sich ein schwebendes Etwas den Weg. Es hatte die Form einer riesigen Sonnenblume. In ihr stand Yum Kax. Der gute und mächtige Maya-Gott. Die mysteriöse Stimme gehörte zu ihm.
    »Los! Klettert hoch! Bevor die gefiederte Schlange kommt«, drängte der Jaguargott und beugte sich von der Sonnenblume zu den Freunden hinab.
    Der Erste, der sich etwas ungelenk über den Blütenrand der Sonnenblume rollte, war Dodo. Nach ihm kamen Cesco, Fiore und Roxy. Nina war die Letzte, die sich auf die schwebende Blume schwang.
    »Danke, Yum Kax. Du hast uns gerettet«, sagte sie und umarmte ihn glücklich. Endlich war jemand da, der ihnen half!
    Die Maya-Gottheit legte lächelnd die Hand auf Ninas Kopf. »Ich bringe euch jetzt in den Zauberwald - ein heiliger Ort, an dem die Schlange euch nicht finden wird.«
    Er ließ zwei schwere Säcke voller Sand auf den Boden fallen. Ihr Gewicht hatte das magische Luftgefährt bis jetzt auf Höhe der Baumwipfel gehalten. Die Sonnenblume begann, zum Himmel aufzusteigen.
    Atemlos beugten sich die Kinder über den Rand und schauten nach unten. Der Anblick, der sich ihnen bot, war traumhaft. Die unermessliche Fläche aus Bäumen und Blüten bildete einen weichen bunten Pflanzenteppich. Weiter vorn ragten die drei Maya-Bauwerke empor: der Caracol, die Pyramide des Kukulkàn und der Tempel der Tausend Krieger. Von oben bot die Stadt von Chichen-Itzá  immer noch einen atemberaubenden Anblick, auch wenn sie zu großen Teilen vom Erdbeben zerstört war.
    Leicht schwebte die Sonnenblume durch den blauen Himmel. Yum Kax stand aufrecht da und blickte in die Ferne. Wie ein wahrer Schiffsführer bestimmte er die Route für die neue Reise zum Zauberwald.
    »Ich wusste nicht, dass die Maya fliegende Sonnenblumen benutzt haben«, wandte sich Fiore an die Gottheit.
    »Haben sie. Aber nur wir Götter wissen sie zu benutzen. Dies ist die Sternensonnenblume, die das Universum durchqueren und nach Xorax reisen kann«, erklärte Yum Kax.
    »Xorax? Du kennst den Sechsten Mond?«, fragte Nina überrascht.
    »Ja. Ich kenne ihn. Auch ich bin ein Alchimist. Das müsstest du mittlerweile verstanden haben«, antwortete der Maya-Gott mit einem Augenzwinkern.
    »Na ja, irgendwie habe ich schon so etwas geahnt, als ich dein Jadezepter gesehen habe. Es sieht so ähnlich aus wie mein Taldom Lux«, entgegnete Nina verlegen.
    »Es ist das Tampaci, ein altes Modell, das wie dein Taldom Lux funktioniert«, erklärte Yum Kax und zeigte ihr das Zepter.
    »Auch Osiris hatte so ein ähnliches: das Uas«, sagte Nina und schaute die anderen an, als suche sie Bestätigung.
    »Ah, der weise Osiris. Wir sind gute Freunde und haben über dich gesprochen. Alle auf Xorax hoffen, dass du es zusammen mit deinen mutigen Freunden schaffst, schnell das dritte Geheimnis zu finden. Wir brauchen die Gedanken der Kinder, ansonsten wird der Sechste Mond sterben. Das weißt du ja, nicht wahr, Nina?«
    Die jungen Alchimisten hörten der Maya-Gottheit aufmerksam zu. Durch ihre Worte fühlten sie sich ziemlich geehrt.
    Während die Sonnenblume durch den leuchtend blauen mexikanischen Himmel schwebte, hatte Yum Kax Zeit, viele andere Dinge über sein Volk zu berichten.
    Die Freunde hörten so gebannt zu, dass sie erst als die große Blumenkrone auf dem Boden aufsetzte bemerkten, dass sie im Zauberwald angekommen waren. Riesige farbige Blüten, Pflanzen mit Blättern von einem fast durchsichtigen Grün umgaben sie. In den Wipfeln der Bäume flogen große Papageien mit rotem, gelbem und blauem Federkleid umher. Von der Sonnenblume aus konnten die Kinder einen kleinen glitzernden See ausmachen. Hunderte rosafarbene Flamingos bevölkerten das türkisblaue Wasser, während am Horizont, über den schäumenden Wellen des Ozeans, große Pelikane und weiße Möwen kreisten.
    »Sieh mal, da vorn!« Roxy zeigte aufgeregt nach links.
    Nina folgte ihrem Blick. Im Fluss schwammen Dutzende Krokodile - und sie lächelten!
    »Aber die lachen ja! Unglaublich!«, rief sie und rieb sich die roten Augen.
    »Ja, sie lächeln. Das sind die Fröhlichen Krokodile des Zauberwalds.

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