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wittern ein Geheimnis

wittern ein Geheimnis

Titel: wittern ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nicht sicher, ob er sich nun zu freuen hatte oder nicht.
    »Tim, du siehst geradezu nackt aus ohne den Kragen«, stellte Anne fest. »Aber du bist auch ohne ihn schön. Nicht wahr, du bewachst Georg und mich heute Nacht? Du weißt doch, wir stecken wieder mitten in einem Abenteuer.«
    Nun wedelte Tim wesentlich lebhafter mit dem Schwanz. Ganz so, als wisse er Bescheid.

 
    Auf Späherposten
     
    Es begann zu dunkeln, unter den Ginsterbüschen war es bereits finster. Sie hatten sich zu fünft in die Grube gezwängt und auch Tim hatte noch Platz gefunden.
    Eine Taschenlampe war die einzige Beleuchtung, die sie sich gestatteten, um die Batterien der anderen zu schonen. Die fünf Freunde speisten zu Abend. Der Schinken war aufgegessen, nur einige Tomaten, harte Eier und reichlich Brote waren noch übrig.
    Julius öffnete die letzte Dose Ölsardinen und machte für Richard und sich einige Scheiben Brot als Wegzehrung zurecht. »Wir brauchen etwas als Zeitvertreib heute Nacht auf unserem Posten«, erklärte er grinsend. »Ich weiß nicht, ob Wimmern und Jammern und Wunderlichter zu unserer Unterhaltung da sein werden, ich fürchte beinahe, wir müssen darauf verzichten. Es wäre ja vergebliche Mühe für eine leere Hütte.«
    »Seid ja recht vorsichtig«, mahnte Anne.
    »Anne, diesen Rat gibst du uns nun zum siebten Mal!«, beschwerte sich Richard. »Rede doch nicht wie ein Erwachsener! Begreif doch, dass es für Ju und mich ein Vergnügen wird! Du musst vorsichtig sein.«
    »Warum?«, fragte Anne überrascht.
    »Du musst dich vor dem großen schwarzen Käfer dort drüben in Acht nehmen«, neckte Richard sie. »Und aufpassen, dass sich kein Igel auf deine nackten Beine setzt. Und dich vorsehen, falls eine Schlange diesen schönen, sicheren, warmen Platz mit euch teilen möchte.«

     
    »Jetzt bist du blöd!« Anne versetzte ihrem Bruder einen Rippenstoß. »Wann werdet ihr zurück sein?«
    »Wir werden genau in dem Augenblick zurück sein, wenn ihr uns in euer Nest hier einbrechen hört«, teilte Julius mit. »Nun, Richard, wie ist es? Ich denke, wir machen uns auf den Weg.«
    »Einverstanden.« Richard kroch behutsam aus dem Gebüsch, um von den Dornen nicht mehr als unbedingt nötig zerkratzt zu werden. »Warum haben Ginsterbüsche so entsetzlich viele Dornen! Das hier wäre etwas für indische Fakire.«
    Die beiden Mädchen verhielten sich still, als die Jungen gegangen waren. Sie lauschten ihren Schritten nach, doch vergebens, denn Richard und Julius pirschten behutsam durch das federnde Gras.
    »Hoffentlich werden sie …«, fing Anne an.
    Georg stöhnte sofort gequält auf. »Wenn du noch einmal ›hoffentlich‹ sagst, kriegst du Prügel, Anne! Verlass dich drauf.«
    »Ich wollte das ja gar nicht sagen«, entgegnete Anne. »Ich wollte sagen: Hoffentlich werden sie Erfolg haben. Ich möchte zum Felsenhaus zurück und den ganzen Tag baden und Boot fahren. Du nicht?«
    »Ja. Und Johannas herrliches Essen genießen«, spann Georg den Faden weiter. »Braten und Kartoffelbrei und Tomatensalat dazu.«
    »Oder gebratene Scholle frisch aus dem Meer und dazu Johannas köstliche Kartoffelrösti«, ergänzte Anne. »Ich kann’s förmlich riechen.«
    Es folgte eine angeregte Unterhaltung über Tim, der aufmerksam und erfreut zuhörte. Dabei peitschte er ab und zu mit dem Schwanz den sandigen Boden, bis Georg ihm befahl, die Schwanzschläge einzustellen.
    »Sollten wir nicht schlafen?«, fragte Anne. »Julius und Richard ist nicht damit geholfen, wenn wir wach bleiben.«
    Sie breiteten die Decken aus und kuschelten sich darauf. Die Büsche ließen ein Stück Himmel frei, so konnten sie die Sterne sehen. Tim legte seinen Kopf auf Georgs Bauch. Sie stöhnte auf. »Tim, bitte sei vorsichtig! Ich habe reichlich zu Abend gegessen.«
    Anne kicherte und zog Tims Kopf zu sich her. Es war beruhigend, den braven Tim hier zu haben. Er war der beste Hund auf der Welt; mit dieser Ansicht hatte Georg durchaus Recht.
    »Was wohl die beiden jetzt tun?«, fragte Anne nach einer Weile. »Meinst du, die erleben schon etwas Aufregendes?«
    »Vielleicht«, brummte Georg schläfrig.
    Aber das war ein Irrtum. Julius und Richard langweilten sich zu dieser Zeit. Sie waren von dem Quartier der Mädchen zur Hütte geschlichen. Ihre Vereinbarungen über das geeignetste Versteck hatten sie vorher getroffen und beschlossen, über die schmale Steintreppe ins obere Stockwerk hinaufzuklettern.
    »Das Dach fehlt, dazu ein großer Teil der Wände«, meinte

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