Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)
dieser Denkweise vorher vermerkt, glaube ich.
Zweifellos hätte ich denselben Gedanken ausgedrückt in der Nacht, als mein früheres Haus sich in wenig mehr als ein umgedrehtes Glühen auf den Wolken verwandelte, in der Tat, hätte ich nur ein Ruderboot gehabt, in dem ich ihn damals hätte ausdrücken können.
Vielleicht fallen all solche Gedanken sehr gut in dieselbe Kategorie wie der Gedanke, dass da jemand in einem Gemälde an einem Fenster ist, wenn da niemand an einem Fenster in einem Gemälde ist, da ich verifiziert zu haben schien, dass Gemälde im Wesentlichen auch nie sind, was man denkt, das sie sind.
Dann wiederum ist es vielleicht fraglich, dass ich irgendetwas dergleichen verifiziert habe.
Denkt man in solchen Kategorien weiter, könnte man genauso gut fragen, ob ich wirklich jemals zum anderen Haus gegangen bin.
Unbestreitbar bin ich zum anderen Haus gegangen, denn ich kann mich deutlich an das Plakat erinnern, das an der Wand des Wohnzimmers angeheftet war.
Das Plakat zeigt Jane Avril und drei andere Pariser Tänzerinnen. Tatsächlich zählt es alle Namen der Tänzerinnen auf, einschließlich ihren.
Die anderen Namen, die das Plakat aufzählt, sind Cléopatre und Gazelle und Mlle. Églantine.
Nun, ich habe eine ungefähre Erinnerung daran, dass ich darüber vielleicht sogar schon vorher gesprochen habe.
Andererseits gibt es keine Möglichkeit zu sagen, ob das Plakat gemalt worden ist, bevor oder nachdem Toulouse-Lautrec vielleicht meinen Stock in der Hand hatte?
Und auch in Jane Avrils Ausdruck gibt es keinerlei Hinweise auf ihre Affäre mit Brahms. Wie es sich zeigt.
Dennoch, man erinnert sich an andere Gemälde von ihr, auf denen sie mehr als empfindsam genug erscheint, um ihn angezogen zu haben.
Bedauerlicherweise gibt es im anderen Haus kein Leben Brahms’, in dem ich hätte nachschlagen können.
Das Leben Beethovens wäre keine Hilfe gewesen, darf man vermuten.
Der Titel des Lebens Beethovens im anderen Haus ist Beethoven . Nebenbei bemerkt.
Der Titel des Lebens Brahms’, in das ich einmal geschaut habe, soweit ich mich erinnern kann, war Ein Leben Brahms’ .
Nun, zweifellos könnte ich das leicht verifizieren, da ja ein zweites Exemplar des Lebens Brahms’ noch zugänglich ist genau da, wo ich bin.
Dann wiederum ist man jetzt vielleicht gezwungen, sich zu fragen, ob der Titel des Lebens Brahms’ Ein Leben Brahms’ bleiben würde, wenn nicht eben noch das zweite Exemplar zur Hand wäre?
In anderen Worten, wenn kein einziges Exemplar von Anna Karenina irgendwo mehr zugänglich wäre, wäre sein Titel noch immer Anna Karenina ?
Ich bin vielleicht weniger als gewiss, was ich mit jener Frage meine.
Dennoch, es erschiene unleugbar, dass ich mehr als einmal über ein Leben Brahms’ nachgedacht habe, wenn ich kein Leben Brahms’ gesehen habe.
Was das betrifft, ich habe mehr als einmal über Die Fälschung der Welt von William Gaddis nachgedacht, obwohl ich kein Exemplar der Fälschung der Welt seit den letzten zwölf bis fünfzehn Jahren gesehen habe.
Ich habe sogar an William Gaddis selbst gedacht, wenn ich William Gaddis auch seit zwölf oder fünfzehn Jahren nicht gesehen habe.
Tatsächlich könnte es sein, dass ich William Gaddis nie gesehen habe.
Außerdem habe ich auch an T. E. Shaw gedacht und weiß nicht einmal, wer T. E. Shaw war.
Obwohl ich mich letztendlich erinnert habe, dass Marco Antonio Montes de Oca Gedichte geschrieben hat, vielleicht kann ich zumindest sicher annehmen, dass Sor Joana Inés de la Cruz das auch getan hat.
Aber woran ich jetzt wirklich denke, aus irgendeinem Grund, ist die Szene in Die Troerinnen , wo die griechischen Soldaten Hektors armen kleinen Jungen über die Stadtmauern werfen, so dass er nicht heranwachsen wird, um Rache für seinen Vater und für Troja zu nehmen.
Gott, was die Männer so getan haben.
Irene Papas war eine wirkungsvolle Helena in dem Film Die Troerinnen . Allerdings.
Katherine Hepburn war eine ebenso wirkungsvolle Hekuba.
Hekuba war Hektors Mutter. Nun, was besagen soll, sie war auch die Großmutter des kleinen Jungen. Selbstverständlich.
Man stelle sich nur vor, wie Katherine Hepburn sich gefühlt haben muss.
Sehr wahrscheinlich hätte man ewig direkt an dem umgefallenen Baum vorbeifahren können, nehme ich an, ohne je die Straße bemerkt zu haben. Vor allem, da die Straße auf einmal auch eine scharfe Biegung machte.
Obwohl ich mich jetzt erinnere, dass ich ein paar bestimmte andere Filme auch angeschaut
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