Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)
anderen Haus ist, mit dem Titel Schostakowitsch , eine Biografie .
Da ist gar kein Plakat, das Jane Avril und drei andere Pariser Tänzerinnen zeigt, an der Wohnzimmerwand im anderen Haus. Übrigens.
Das Plakat ist am Boden des Wohnzimmers im anderen Haus.
Nach so vielen Diskussionen beschloss ich, als ich gestern hinausging, um spazieren zu gehen, lieber durch den Wald als am Strand entlang zu gehen.
Was auch besagen soll, dass es wieder Morgen ist. Und was, wie ich mir vorstelle, keine weitere Erklärung braucht, an diesem Punkt.
Außer um vielleicht zu vermerken, dass alles noch immer ganz fliederfarben ist.
Was ich doch erwähnen möchte, allerdings, ist, dass das Plakat unbestreitbar vor einiger Zeit heruntergefallen ist, da es mit Blättern bedeckt war. Und mit flauschigen Pappelsamen.
Der Grund, warum ich dies erwähnen möchte, ist, dass während all dieser Zeit das Plakat in meinem Kopf noch immer an der Wand war.
Tatsächlich, die genaue Art und Weise, mit der ich verifizieren konnte, dass ich jemals sogar beim anderen Haus gewesen war, einige Seiten vorher, war zu sagen, dass ich mich deutlich erinnern könne an das Plakat.
An der Wand.
Wo war das Plakat, als es an der Wand in meinem Kopf war, aber nicht an der Wand im anderen Haus?
Wo war mein Haus, als alles, was ich sah, Rauch war, aber dachte, da ist mein Haus?
Eine ganze Menge davon fängt fast an, mir Sorgen zu machen. Um die Wahrheit zu sagen.
Ich habe keine Ahnung, welche Menge, aber eine ganze Menge.
In Wirklichkeit war ich gut an der Universität, obwohl ich häufig Sätze unterstrichen habe in Büchern, die nicht auf der Leseliste standen.
Man ist jetzt gezwungen, sich zu fragen, ob es von mehr Weitblick gezeugt hätte, Sätze bei Kierkegaard oder Martin Heidegger zu unterstreichen. Allerdings.
Oder ob einige genau dieser Fragen vielleicht schon zu der Zeit beantwortet worden sind, als Alexander der Große im Unterricht die Hand hob.
Vielleicht waren es die gleichen Fragen, über die Ludwig Wittgenstein viel lieber nachgedacht hätte, nachzudenken, an jenem Nachmittag, da Bertrand Russell ihn zwang, seine Zeit zu vergeuden und Guy de Maupassant beim Rudern zuzuschauen. Tatsächlich.
Obwohl, wenn man es recht bedenkt, habe ich einmal irgendwo gelesen, dass Ludwig Wittgenstein selbst nie ein einziges Wort von Aristoteles gelesen hatte.
Tatsächlich habe ich mehr als einmal Trost daraus geschöpft, dies zu wissen, weil es so viele Leute gibt, von denen man selbst noch nie ein Wort gelesen hat.
Wie Ludwig Wittgenstein.
Selbst wenn einem immer gesagt worden ist, dass Wittgenstein sowieso zu schwer zu lesen ist.
Und, um die Wahrheit zu sagen, habe ich schließlich doch einmal einen Satz von ihm gelesen, den ich nicht im Geringsten schwierig fand.
Tatsächlich wurde mir das, was er sagte, sehr lieb.
Man braucht nicht viel Geld, um ein hübsches Geschenk zu kaufen, aber man braucht viel Zeit, war der Satz.
Bei meiner Ehre, Wittgenstein hat das einmal gesagt.
Dennoch, wenn er gestern die Panzer gehört hätte, die in Tschaikowskys sechster Symphonie vom Fließband rollen, was genau hätte Wittgenstein gehört?
Als die Leute zum ersten Mal Brahms’ erste Symphonie gehört haben, war alles, was die meisten von ihnen sagen konnten, dass es sich sehr nach Beethovens Neunter Symphonie anhörte.
Jeder Esel kann das sehen, war, was Brahms geantwortet hat.
Ich glaube, ich hätte Brahms gemocht.
Nun ja, und es hätte mir gewiss gefallen, Ludwig Wittgenstein zu sagen, wie lieb mir sein Satz ist.
Dann wiederum hege ich ernsthafte Zweifel daran, dass ich John Ruskin gemocht hätte, selbst wenn ich keine Ahnung habe, was ich gesagt habe, das mich jetzt an John Ruskin hat denken lassen.
Nun, es war zweifellos, weil Ruskin noch eine weitere Pflichtlektüre war, die ich mir geschenkt habe.
Und was ich in Wahrheit gerade fühle in Hinblick aufJohn Ruskin, ist, dass er mir leidtut.
Weil der Trottel so viele Jahre mit dem Betrachten so vieler alter Statuen beschäftigt war, dass er in seiner Hochzeitsnacht schier fast einen Schock erlitten hätte, weil ihm nämlich niemand je gesagt hatte, dass lebendige Frauen Schamhaare haben.
Normalerweise wäre die Person, die einem unter solchen Umständen leidtun könnte, Mrs Ruskin. Doch sie war vernünftig genug gewesen, bald mit John Everett Millais durchzubrennen.
Wenn ich anmerke, dass sie vernünftig war, übrigens, meine ich das nicht nur, weil sie durchgebrannt ist, sondern weil sie es mit
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