Wladimir - die ganze Wahrheit über Putin
Pressekonferenzen und bei lokalen Zusammenkünften unangenehme Fragen gestellt hatten!)
• Ich fühle mich mit Tieren wohler als mit Menschen. (Eine Megathese! Da haben wir die besten Freunde von Wladimir – den Labrador Conny und den bulgarischen Schäferhund Baffy, seine einzigen Mitbewohner in der Präsidentenresidenz Nowo-Ogarjowo. Und seinen aufdringlichen Umgang mit den ussurischen Tigern. Und den Flug mit den Schneekranichen. Wer diese platonische Zoophilie nur für einen Teil der zynischen PR-Kampagne für Putin hält, versteht die Seele des Präsidenten nicht.)
• Oft empfinde ich Langeweile oder Gleichgültigkeit gegenüber meinen Bekannten. (Man kann mit WWP nur schwer Gespräche über Menschen führen, die ihm nicht nahestehen und deren Interessen ihn nicht unmittelbar betreffen. Das merkt man unter anderem bei seinen öffentlichen Auftritten und Pressekonferenzen.)
• Manchmal wird mir klar, dass ich übermäßig anspruchsvoll bin.
• Wenn ich ein Bild meines Lebens zeichnen würde, wäre nur ich darauf abgebildet. (Einsamkeit ist ein wesentliches Kennzeichen von Putins Innenleben. 2003 sprach und schrieb nur ich darüber. Heute ist dies ein Gemeinplatz für Hunderte von Beobachtern, Experten, Journalisten.)
• Ich bin sehr stark auf Unterstützung angewiesen.
• Ich stelle fest, dass ich gern von meiner Umgebung bemuttert und versorgt werde. (Deswegen gewinnen die Figuren, die zu einer derartigen Bemutterung und Versorgung neigen, in WWPs Umkreis an Stärke. Ein charakteristisches Beispiel ist sein Pressesprecher Dmitri Peskow.)
• Ich liebe es, zu beraten und von meinen Vorgesetzten beachtet zu werden. (Auf diese Weise wurde er das, was er ist.)
• Wenn sich jemand von mir zurückzieht, bin ich verärgert oder erschrocken und beginne, übermäßigen Druck auf diese Person auszuüben.
• Ein enger Kontakt fügt mir oft Schmerz zu. (Deswegen sucht Putin nicht nach neuen Freunden oder Verbindungen – die alten genügen ihm. Er kultiviert auf seine Weise die Einsamkeit.)
• Oft kommt es mir so vor, dass die Leute mich benutzen wollen.
• Ich glaube, dass Nähe das Vorspiel von Verlust ist.
• Pläne sind mir wichtiger als Menschen.
• Ich beginne zu verstehen, dass alles, was ich »Liebe« nenne, nichts anderes ist als eine maskierte Flucht vor der Einsamkeit.
• Oft frage ich mich, wer sich um mich kümmert, wenn ich krank werde.
• Ich fühle mich in Sicherheit, wenn alles seinen geordneten Gang geht, und werde unruhig, wenn die Ordnung verletzt wird. (Hier liegt die Erklärung für Putins wohlbekannten Hang zu Stabilität um jeden Preis. Stabilität ist sein Idol, sein heidnischer Gott. »Lieber keinerlei Reformen als Reformen, die die Stabilität bedrohen« – das ist Putins Motto. Deswegen treten die meisten Reformen in Russland auf der Stelle und werden nicht zu Ende geführt, manchmal nicht einmal zur logischen Halbzeit.)
• Bei meiner Arbeit bin ich sehr aggressiv.
• Wenn man mich kritisiert, leide ich sehr darunter, derartige Vorfälle tauchen in meiner Erinnerung noch viele Tage später auf.
• Ich bin gerade erst umgezogen, ich habe noch nicht die nötige Unterstützung an meinem neuen Platz gefunden. (So war es sowohl 1996, als er erstmalig in den Kreml kam, als auch 2000, als er die mittelalterliche Moskauer Festung als vollgültiger Hausherr betrat.)
• Ich habe mich vor kurzem getrennt oder geschieden und fühle mich daher von allen abgeschnitten.
• Oft kommt es mir so vor, als hätte ich mich vollkommen verausgabt – ich habe den anderen nichts mehr zu geben. (Dutzende Male haben wir die Müdigkeit Putins in der Öffentlichkeit mit anschauen müssen.)
• Die meiste Zeit meine ich, Gott sei irgendwo weit entfernt.
• Obwohl ich bete, gefällt mir diese Beschäftigung nicht sonderlich.
• Ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen – ich fühle mich unwohl. (Erinnern Sie sich an Putins berühmten Ausspruch auf dem G8-Gipfeltreffen im schottischen Gleneagles 2007, dass sich »selbst vor einer einzigen Fernsehkamera der Kopf abschaltet«? Putin zwingt sich, eine öffentliche Person zu sein, aber jeder, der seine Auftritte vor Massen und Menschenmengen gesehen hat, konnte empfinden, wie wenig ihm diese Rolle passt.)
• Wenn mir jemand aufmerksam zuhört, ist das für mich jedes Mal ungewohnt.
• Manchmal scheint mir, die Leute werden bald merken, dass ich ihre Freundschaft nicht verdiene, und mich verlassen. (Von seinem Komplex eines Usurpators auf dem russischen
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