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Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau

Titel: Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Wedel
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Vorlieben, nicht nur in Bezug auf das andere Geschlecht. So wie Hütti als Helly-Hansen-Fan bekannt ist, gibt es zum Beispiel Kollegen, die scharf darauf sind, Türen mit der Axt zu öffnen. Allerdings bekommen sie nicht allzu oft Gelegenheit dazu, denn wenn es die Einsatzsituation erlaubt, versuchen wir den Sachschaden natürlich möglichst gering zu halten. Manchmal öffnen wir eine verschlossene Wohnungstür oder ein Fenster fast spurlos. Bei der Feuerwehr erhält man sozusagen eine solide Einbrecherausbildung. Die brauchen wir auch, denn nicht immer können wir davon ausgehen, dass uns die Türen, an denen wir klingeln, geöffnet werden. So etwa, wenn uns eine » kranke Person in der Wohnung« gemeldet wird.
    Wenn es auf der Seele brennt
    Bei dem Einsatzstichwort Kranke Person in Wohnung rücken wir immer mit dem Leichenzug aus, wie wir ihn nennen. Er besteht aus drei Fahrzeugen: Einsatzleitwagen, Drehleiter und RTW . Hinter einer solchen Meldung verbirgt sich nämlich oft ein toter Nachbar. Dass die betreffende Person lange nicht mehr gesehen wurde, fällt erst auf, wenn es aus der Wohnung zu riechen beginnt. Häufig bemerken Nachbarn einen seltsamen Geruch abends. Vielleicht sind sie spät nach Hause gekommen, es war ruhig im Treppenhaus, keine Ablenkung durch Geräusche … da riechen sie es. Sie gehen in ihre Wohnung, denken drüber nach. Wann habe ich die Frau Huber eigentlich zum letzten Mal gesehen? Sie machen sich Sorgen, kontrollieren den Briefkasten von Frau Huber. Der ist randvoll. Komisch, dass ihnen das noch nicht aufgefallen ist. Da muss man doch was machen! Morgen ruf ich die Polizei an oder die Feuerwehr. … Aber wenn die Frau Huber gestürzt ist und hilflos in ihrer Wohnung liegt und verzweifelt auf Hilfe hofft! Nein, ich ruf lieber gleich an.
    Im Sommer, wenn es warm ist, dauert es selten drei Wochen, ehe Frau Hubers Schicksal bekannt wird, weil sich der Geruch in der Hitze stärker entwickelt. Je wärmer es ist, desto schneller schreiten die Zerfallsprozesse voran. Diesen Weg gehen wir alle, früher oder später.
    Allerdings habe ich mich schon öfter gewundert, wie lang der Tod eines Menschen übersehen oder vielmehr überrochen werden kann. Da betreten wir ein Treppenhaus, und es bleibt uns schon im Erdgeschoss die Luft weg, obwohl die Wohnung, die wir öffnen wollen, im dritten Stock liegt. Das gibt’s doch nicht, dass das keinem aufgefallen ist … Doch, das gibt es. Der Tod hat einen ganz eigenen Geruch, fast schon Geschmack. Unverwechselbar. Selbst wenn man damit nicht vertraut ist, muss der einem doch auffallen. Nein, muss er nicht. Manchmal macht man sich auch einfach keine Gedanken darüber. Oder will nichts damit zu tun haben. Mittlerweile weiß ich, dass das möglich ist. Als ich nach München zog, wohnte ich zwei Jahre in einem Haus, in dem mir ein einziger Nachbar auf meiner Etage vom Sehen bekannt war. Man redete nicht miteinander, wusste nichts voneinander, wohnte Wand an Wand – und doch irgendwie weit weg. Das war gewöhnungsbedürftig für mich.
    Der Mitteiler wartet auf der Straße. » Ich hab Sie angerufen, weil die Frau Marklstorfer nicht mehr in ihre Wohnung kommt.«
    Aha. Niemand drin, sondern draußen. Und lebendig.
    Eigentlich ist dies ein Fall für den Schlüsseldienst, deshalb werden wir den Einsatz in Rechnung stellen. Es sei denn, es herrscht Gefahr in Verzug. Der Mitteiler führt uns in den Innenhof, wo eine alte Dame mit bläulich schimmernder Dauerwelle zitternd und weinend auf einer Bank vor einem Sandkasten sitzt, neben einem Klettergerüst mit Schaukel. Zwei Mädchen im Alter von sieben oder acht Jahren sind damit beschäftigt, in einem bestimmten Muster Wäscheklammern an das Klettergerüst zu klemmen. Was sie sofort einstellen, als wir den Hof betreten.
    » Nicht aufregen, Frau Marklstorfer«, bittet der Mitteiler. » Jetzt ist die Feuerwehr da. Gleich ist alles gut.«
    » Oh, das ist mir so peinlich. Oh, ist mir das peinlich«, stammelt Frau Marklstorfer. Das Papiertaschentuch in ihren Händen ist zu einer länglichen, dünnen Wurst gerollt.
    » Das muss Ihnen doch nicht peinlich sein!« Karl reicht der alten Dame die Hand. » Dafür samma doch da.«
    » Aber die Feuerwehr! So ein Aufwand! Und so viele! Ach, ist mir das unangenehm.«
    » Ja, mia kommen nicht bloß, wenn’s brennt.«
    » Ist denn jemand in der Wohnung?«, fragt der Gruppenführer.
    » Bloß mein Hansi.«
    » Kater?«
    » Wellensittich«, schluchzt Frau Marklstorfer.
    » Na, der kann die

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