Wo brennt s denn - Vom Grossbrand in der U-Bahn bis zur Schlange im Klo Die unglaublichsten Einsaetze einer Feuerwehrfrau
zurückgegangen. Manchmal passiert aber auch nichts. Obwohl man das Zeug reingeschüttet hat. Was ist denn da los? Drei Schritte nach vorne, über den Grill gebeugt – und jetzt kommt sie, die Stichflamme. Mitten ins Gesicht.
Der Grillanzünder ist eine brennbare Flüssigkeit. Was hier brennt, ist, wie bei allen Bränden, allerdings nicht die Flüssigkeit, sondern der Grillanzünder gast aus, die Dämpfe brennen. Diese benötigen eine gewisse Konzentration und Temperatur, ehe sie zu brennen beginnen. Das geht manchmal schneller, manchmal dauert es. Oft sind bei Grillunfällen nicht die Verursacher betroffen, sondern Unbeteiligte, die schwerste Verbrennungen erleiden. Eine Verbrennung kann auch explosionsartig geschehen, was für viele Kinder tragisch endet. Die Kleinen finden Grillen wahnsinnig aufregend. Feuer! Wollen helfen. Leider befinden sich ihre Gesichter oft in Grillhöhe.
Seien Sie wachsam, wenn jemand behauptet: Ich mach mal schnell. Ich hab das im Griff.
Nein, hat er eben nicht, wenn er einen Beschleuniger benutzen muss. Das ist ein Zeichen dafür, dass er es nicht im Griff hat.
Sonst hätte er rechtzeitig angefangen, bevor der eigene Magen und der der Gäste zu knurren beginnt. Der sicherste Weg beim Grillen führt durch ein großzügig geöffnetes Zeitfenster und nicht durch einen leeren Magen, auf den womöglich zur Beruhigung Alkohol gekippt wird. Ebenso wichtig ist die ausreichende Lüftung. Auch heute noch gibt es Leute, die bei einsetzendem Regen auf die glorreiche und womöglich letzte Idee ihres Lebens kommen: Wir grillen einfach in der Garage weiter.
» Mach doch mal das Tor zu, der Wind nervt!«
Zum sicheren Grillen gehört auch der feste Stand des Grills. Spielende Kinder und wedelnde Hunde sollten sich trotzdem fernhalten beziehungsweise beaufsichtigt werden. Am besten ist es, den Kindern das richtige Grillen beizubringen und ihnen bewusst zu machen, dass ein Grill eine offene Feuerstelle ist. Das bedeutet auch, dass man ihn nicht einfach stehen lässt. Holzkohle muss abgelöscht und ordnungsgemäß entsorgt werden. Nach einem typischen Grillabend ist dies leider oft die Aufgabe der Feuerwehr. Regelmäßig fahren wir die Gitterboxen für die Grillentsorgung ab und löschen die rauchenden Überreste. Wenigstens sind solche Einsätze meistens kurz.
Der schöne laue Sommerabend ist in die Nacht gekippt. Kühle zieht vom Fluss auf. Das Grillfest wird beendet. Man ist kein Umweltsünder. Die Abfälle werden also in einem Papierkorb entsorgt. Für den Rest ist die Feuerwehr zuständig.
Licht – Gong: Schlichtweg, Höhe Eingang zum Tierpark,
Feuerwache 1 das erste HLF , brennt Papierkorb im Freien
Wir fahren hin, nehmen den Schnellangriff zur Hand: Papierkorb fluten. Dann meldet der Gruppenführer über Funk » Arbeit beendet, Einsatzstelle ab, Einsatzleiter Felsner 2.«
Paulinchen allein zu Haus: Verbrennungen
Wenn Kinder Opfer von Grillunfällen werden, noch dazu durch sträfliche Unachtsamkeit, berührt mich das sehr. Verbrannte Haut wächst nicht nach. Es bildet sich Narbengewebe. Nie mehr wird ein Kind so aussehen wie vorher, und eine gesamte Lebensperspektive steht von einer Sekunde auf die andere unter einem anderen Stern – vielleicht, weil der Magen eines Erwachsenen zu laut knurrte und es schnell gehen sollte.
Wer eine Brandverletzung erleidet, besonders im Gesicht, ist gezeichnet. Das heilt nicht mehr. Lebenslang müssen verbrannte Stellen eingecremt werden, oft müssen die Verletzten viele Operationen über sich ergehen lassen. Die Wunden entzünden sich, das Leben ist von Schmerzen geprägt. Man unterscheidet vier Schweregrade. Der erste Grad ist vergleichbar mit einem heftigen Sonnenbrand. Beim zweiten Grad sind bereits tiefere Hautschichten geschädigt, er führt zur Blasenbildung. Eine Blase ist nichts anderes als ausgetretene Gewebeflüssigkeit, die sich sammelt. Das verletzte Gewebe kann die Flüssigkeit nicht mehr halten. Der dritte Grad bezeichnet schwere Verbrennungen, die tief reichen. Während Grad eins und zwei relativ gut ausheilen, ist das Gewebe ab dem dritten Grad auf ewig verkocht oder verkohlt. Nervenenden sind geschädigt. Eine Verbrennung dritten Grades ist an den Wundrändern sehr schmerzhaft. Da die Nervenenden zerstört sind, spüren Verletzte an der verbrannten Stelle keine Schmerzen, doch dafür umso mehr im Randbereich. Viertgradige Verbrennung bedeutet Verkohlung mit Beteiligung von Knochen, Sehnen und Muskeln. Solche Verletzungen entstehen bei
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