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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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und in mein Tagebuch gelegt und sie immer wieder gelesen. Wenn ich die Augen schließe, kann ich seine Stimme hören. In seinem letzten Brief hat er geschrieben, dass er sich schon so darauf freut, nach Hause zu kommen. Und jetzt darf er nicht. Er ist bestimmt ganz verzweifelt. Ich wünschte, wir könnten uns sehen. Noch zehn Monate. Nur noch zehn Monate.
     
    19.   September
     
    Liv,
    nur noch eine Woche. Ich kann es kaum erwarten. Ich zähle die Stunden und die Tage und die Minuten und die Sekunden – du verstehst schon, was ich sagen will. Du fehlst mir. Du fehlst mir. Du fehlst mir so sehr, dass ich gar nicht sagen kann wie. Wenn ich nach Hause komme, reiten wir durch den Wald, oder wir machen ein Picknick am Wasserfall, wenn das Wetter noch hält. Nächsten Monat ist es schon zu kalt dafür. Wie läuft’s in der Schule? Wie geht es Sheila und Dave? Grüß sie von mir. Ich lerne, bin meistens allein und lebe bloß für das Wochenende. Es gibt nichts Neues, wie üblich, aber ich liebe dich.
    In Liebe, Matt
    P.S.   Liv, ich war immer einsam, aber jetzt bin ich es nicht mehr.

20   Männer sind eben so
    Es war ein schöner Abend. Das Lamm war sehr gut gelungen, und Matt hatte einen exzellenten Wein mitgebracht, den sein alter Freund besonders gerne trank. Brendan brachte seine Zufallsbegegnung erst lange nach dem Essen zur Sprache, als sie bei einer Runde Poker saßen.
    «Der Kartengeber mischt», sagte Brendan und reichte Matt die Karten. «Wie geht es Clara?»
    «Gut», sagte Matt und begann zu mischen. «Sie will nach England umziehen.» Er gab jedem fünf Karten.
    Brendan nahm seine Karten, betrachtete sie und legte sie wieder auf den Tisch. «So plötzlich.»
    «Na ja», sagte Matt, ohne seine Karten aufzunehmen. «Sie spricht schon eine ganze Weile davon.»
    «Mir hast du aber nichts davon erzählt.»
    «Da gibt es ja auch nichts zu erzählen. Wie lautet dein Einsatz?»
    «Ein Euro.»
    «Da werde ich ja heute Abend vielleicht noch richtig reich», sagte Matt lachend und warf seinen Euro auf den Tisch. «Wie viele Karten?»
    «Zwei.»
    «Der Kartengeber nimmt drei.»
    «Wird sie dir fehlen?»
    «Ich weiß nicht. Das kann ich dir sagen, wenn sie weg ist.» Er nahm Brendans aussortierte Karten zurück.
    «Ich war gestern bei Liv.»
    «Schön. Noch ein Einsatz?»
    «Wieder ein Euro.»
    «Lass sehen.»
    «Ich habe Harri dort getroffen.»
    Matthew erstarrte. Er sagte kein Wort.
    Brendan legte seine Karten weg. Das Spiel war vorbei. Er stand auf, nahm eine Flasche Brandy aus dem Regal und polierte zwei Gläser, bevor er sie auf den Tisch vor seinen paralysierten Freund stellte und einschenkte. Brendan trank einen Schluck, doch Matt rührte sich immer noch nicht.
    «Sie sieht ihr so ähnlich», sagte Brendan. «Sie ist kleiner, aber vom Gesicht her.» Matthew schwieg.
    «Sie hat einen Schreck bekommen, weil sie nicht erwartet hatte, dort jemandem zu begegnen, aber sie wusste, wer ich bin, Matt. Sie hat mich gefragt, ob ich der Arzt wäre.»
    Eine Träne trat Matthew aus dem Augenwinkel.
    Brendan senkte den Kopf. «Hat sie mit dir geredet?»
    «Nein. Kaum. Ich habe ihr geholfen, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen, und danach ist sie sofort weggelaufen. Aber ich habe ihr hinterhergerufen. Ich habe gesagt, dass ich im Telefonbuch stehe und dass sie mich anrufen soll. Ich hoffe, sie hat mich verstanden.»
    «Sie wollte eigentlich letzten Monat heiraten.»
    «Wie meinst du das?»
    «Sie hat es nicht bis vor den Altar geschafft. Das war schon der zweite Versuch. Armer Kerl, dieser James Soundso.»
    «Woher weißt du denn das alles?»
    «Ich behalte sie im Auge, seit ich vor fünfzehn Jahren aus den Staaten zurückgekommen bin.»
    «Davon hast du nie etwas gesagt.»
    «Seit diesem Abend, an dem ich sie bei der Eliana in den Armen gehalten habe, ist sie ein Teil von mir.» Er zuckte mit den Schultern. «Sie war alles, was mir von Liv geblieben war. Ich habe jedes Jahr darauf gewartet, dass sie kommt. Ich habe gedacht, sie wird nach mir suchen. Dann habe ich irgendwann aufgegeben und geglaubt, dass es niemals passieren wird. Glaubst du, es ist jetzt so weit?»
    «Ich weiß nicht», sagte Brendan zögernd. «Als ich sie getroffen habe, hat sie gesagt, sie würde es nicht schaffen.»
    «Ich habe dreißig Jahre gewartet. Da kann ich vermutlich auch noch ein bisschen länger warten.»
    Er ließ sein Glas unberührt stehen und ging bald darauf nach Hause.
    Brendan legte sich auf sein Sofa und trank einen zweiten

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