Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin

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es zwar nicht, aber mein Arzt hat bei meiner letzten Untersuchung gesagt, dass er leicht erhöht wäre.» Aidan war etwas blass geworden.
    «Es hat etwas mit Arterienverkalkung zu tun.»
    «Oh nein.»
    «Reg dich nicht auf. Du hast nichts. Oh, und rauchen.»
    «Er raucht nicht.»
    «Nicht mehr, aber er hat zwanzig Jahre lang geraucht.»
    «Oh nein, ich habe auch geraucht.» Aidan bereute es langsam, Melissa um ihre Google-Expertise gebeten zu habe.
Manchmal ist Unwissenheit doch ein Segen
.
    «Multiple Sklerose. Nein. Parkinsonkrankheit. Nein. Prostata-Operation. Nein. Rückenmarksverletzung?»
    «Ich schätze, davon hätten wir etwas mitbekommen.» «Stimmt. Na gut, jetzt zu den Behandlungsmöglichkeiten», sagte sie und klickte weiter.
    «Ja, bitte.» Aidan war nervös. Leicht erhöht. Was bedeutete leicht erhöht?
Wie hoch muss der Blutdruck steigen, bis dein Schwanz streikt?
    «Medikamente. Das hat er ausprobiert. Funktioniert nicht. Okay. Eine mechanisch arbeitende Vakuumpumpe erzeugt mit Hilfe eines partiellen Vakuums eine Erektion, durch die Blut in den Penis gezogen wird.» Sie sah Aidan an. «Klingt nicht so ideal, oder?»
    «Nicht so besonders, nein.»
    «Oh, und sieh mal hier, da ist eine Grafik. Wahnsinn!»
    «Ich will sie nicht sehen. Ich will sie nicht sehen!», rief Aidan und hielt sich die Augen zu. In diesem Moment kam Gerry herein.
    «Was zum Teufel ist das denn?»
    «Eine Penis-Pumpe.»
    «Oh, Entschuldigung!» Er machte auf dem Absatz kehrt und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
    «Die ist nicht für mich!», rief Aidan ihm nach.
    «Oh!» Melissa zog ein Gesicht.
    «Was?», fragte Aidan, obwohl er nicht sicher war, dass er es wirklich wissen wollte.
    «Viele Männer erzielen stärkere Erektionen, indem sie sich Medikamente direkt in den Penis injizieren.»
    «Oh nein. Neinneinnein.»
    «Na gut, machen wir weiter. Operative Methoden: Implantation einer unterstützenden Vorrichtung, Rekonstruktionvon Arterien oder die Abschnürung von Venen, durch die Blut aus dem Penis abfließt.»
    «Der arme Andrew!», sagte Aidan kopfschüttelnd. «Der arme, arme Andrew.»

    George trug eine Schürze, als er die Tür öffnete.
    «Ich habe nicht gedacht, dass du was kochen würdest», sagte Harri.
    «Ich war ohnehin dabei.»
    «Isst du immer nach neun Uhr?»
    «Nein, sonst wäre ich nämlich nicht der Superman, den du vor dir siehst», sagte er grinsend.
    «Wo ist Aidan?»
    «Komplett abgetaucht.»
    «Oh.»
    Sie setzte sich an den Küchentisch, und erst als sie das Essen roch, erinnerte sie sich daran, dass sie den ganzen Tag über fast nichts gegessen hatte. George gab Chili auf zwei Teller und öffnete eine Flasche Wein – einen, der seiner Meinung nach den Geschmack des Essens gut ergänzte. Harri aber, die wusste, wie teuflisch scharf ihr Bruder kochte, zog trotzdem Wasser vor.
    «Und?»
    «Ich bin dem Arzt begegnet», sagte sie. «Er war an ihrem Grab.»
    «Der Arzt, der dich gefunden hat?»
    «Ja.»
    «Sonderbar.»
    «Sogar sehr sonderbar. Er wusste nämlich, wer ich war.»
    «Was?»
    «Er wusste, wer ich war. Er wusste, dass ich nach ihremGrab gesucht habe, und hat mich mit meinem Namen angesprochen.»
    «Vielleicht hat Dad ihm ja gesagt, wie er dich nennen würde.»
    «Aber warum sollte er sich nach all der Zeit noch daran erinnern, und was hatte er an dem Grab zu tun, und vor allem: was hatte er überhaupt mit der ganzen Geschichte zu tun?»
    «Das weiß ich auch nicht. Hast du ihn nicht gefragt?»
    «Ich hab es nicht geschafft. Ich war wie erstarrt. Ich hätte sogar fast wieder eine von diesen idiotischen Panikattacken bekommen, aber er hat gesagt, ich solle mich hinsetzen, meinen Kopf zwischen die Knie senken, und dann ist es nochmal vorbeigegangen.» Sie schüttelte den Kopf. «Wie peinlich kann man eigentlich sein?»
    «Das ist doch Quatsch. Was hat er erzählt?»
    «Nicht viel. Sobald ich wieder durchatmen konnte, bin ich weggelaufen. Er hat mir nachgerufen, aber ich war einfach nicht darauf vorbereitet. Weißt du, ich dachte, ich fahre bloß nach Wicklow und sehe mir einen Grabstein an. Das kann ja nicht so kompliziert sein, oder? Ich habe nicht damit gerechnet, mich mit jemand Lebendigem unterhalten zu müssen. Lebende haben auf Friedhöfen überhaupt nichts zu suchen.» George nickte zustimmend.
    «Er hat gerufen, dass er McCabe heißt, dass er im Telefonbuch steht und dass er mich sehr gerne wiedersehen würde.»
    «Soll ich mitkommen?»
    «Ich habe nicht gesagt, dass ich nochmal