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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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euch beiden ist, aber das stimmt nicht – er ist derjenige, der sich auf dich stützt.»
    Harris Lächeln erlosch, und das neue Leuchten in ihren Augen verlor seinen Glanz. All diese Komplimente konnten nur eines bedeuten – Auf Wiedersehen. Sie zog sich in sich selbst zurück und wartete ab, bis er zu Ende gesprochen hatte.
    «Und ich wusste von Anfang an, dass du dich irgendwie verloren fühlst.»
    Sie hob den Kopf und sah ihn fragend an.
    «Du weißt, was ich damit meine. Versteh mich nicht
    falsch. Es hat mir sehr gefallen, dass du so besonders warst. Ich mochte es, wenn du dich ein bisschen ungeschickt benommen hast, so als ob du nur einen Gastauftritt in deinem eigenen Leben absolvieren würdest. Jetzt verstehe ich, warum das so war. Ich verstehe, warum du dich in deiner eigenen Haut nicht wohlgefühlt hast. Ich verstehe, warum du mich nicht heiraten konntest. Du brauchst Zeit, um herauszufinden, wer du in Wahrheit bist, Harriet Ryan. Und du musst es allein tun. Danach wirst du ein neues, gutes Leben anfangen.»
    Harri sagte nichts darauf, stattdessen lächelte sie nur und küsste James auf die Wange. Dann stand sie auf, und sie gingen zum Cottage zurück.
    Sie weinte nicht an diesem Abend, an dem sie sich noch lange unterhielten. Obwohl sie sich sehnlich wünschte, James bliebe bei ihr, war ihr klar, dass sie beide jetzt zunächst ihren eigenen Weg gehen mussten. Es war richtig so, und am nächsten Tag würden ihre Flitterwochen, die keine gewesen waren, zu Ende gehen.
     
    James rief Harri zu seinem Luxusfrühstück herunter. Sie kam mit feuchten Haaren in die Küche. Natürlich hatte sie das Shampoo im Waschbecken ausspülen müssen, denn nicht einmal dazu reichte die Wassermenge aus, die aus der altertümlichen Dusche kam.
    «Ich habe dir nur wenig auf den Teller gegeben, aber im Ofen steht noch mehr.»
    «Danke.»
    «Ich glaube, ich fahre besser früh los», sagte er.
    «Das ist bestimmt besser. Ich mache mich später auch auf den Weg.»
    «Willst du das wirklich?»
    «Ja.»
    «Also gut.» Er lächelte und machte sich über seine sündhafte Blutwurst her. Harri trank Kaffee und las dabei ihre SMS.
    Dad:
    Sie antwortete:
    James seufzte vor Behagen, als er sich den kross gebratenen Schinken in den Mund schob. «Diesen Schinken
musst
du einfach probieren.»
    Sie lächelte ihn an. Es hatte ihr schon immer gefallen, dass er ein Frühstück so genießen konnte.
    Auf ihre Eltern war sie immer noch wütend, und doch wollte sie sie nicht verletzen. Wenn sich schon George vollkommen zurückzog, konnte sie das nicht auch noch tun. Gloria und Duncan waren bestimmt genauso verwirrt wie sie selbst. Doch Harri spürte, dass sie im Moment besser nur über SMS mit ihrem Vater kommunizierte. Wenn sie vor ihm stünde, würde sie wahrscheinlich anfangen ihn anzuschreien. Oder sie würde sich vor Selbstmitleid in Tränen auflösen. Keine dieser beiden Möglichkeiten war besonders verlockend. Sie brauchte mehr Zeit.
    Ihr Handy vibrierte.
    Dad:
    Jetzt hätte sie ihn am liebsten umarmt und gesagt, dass alles wieder in Ordnung wäre, aber sie wusste nicht, ob das stimmte. Ihre Gefühle ihm gegenüber änderten sich ständig, also schrieb sie erst einmal nicht zurück. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte. Mit George wares einfacher. Anfänglich hatten sie sich in Ruhe gelassen, aber seit vier Tagen schickte sie ihm jeden Morgen nach dem Aufwachen eine SMS.
    
    Das war einfach und klar, und jeden Morgen bekam sie ein paar Sekunden später eine SMS zurück.
    Das war alles. Nicht mehr und nicht weniger, doch für den Augenblick war es genug.
    «Isst du das?», fragte James und deutete auf ihre Blutwurst.
    «Nein», sagte sie und schob ihm den Teller hin.
    «Das wird mir fehlen», sagte er, und sie bemerkte, dass seine Lippen leicht zitterten. Sie wollte ihn bitten, zu bleiben und seine verständnisvollen Worte von gestern zu vergessen. Sie brauchte ihn. Sie würde mit dieser Situation nicht allein zurechtkommen. Sie hielt sich nur einigermaßen, weil er da war. Wenn er weg war, würde sie wieder in ein schwarzes Loch fallen.
    «Bitte lass mich nicht allein.»
    James legte seine Gabel ab. «Harri», sagte er und schüttelte traurig den Kopf.
    «Bitte lass mich nicht allein», wiederholte sie mit Tränen in den

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