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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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die Wirklichkeit. «Passen Sie gefälligst auf, Sie blöde Schnepfe!», brüllte er ihr zu.
    «Tut mir leid», murmelte sie vor sich hin.
    Sie war in der Baggot Street, also stellte sie den Wagen ab und ging in Searson’s Bar, den letzten Schauplatz ihrer gefährlichen Liebschaft mit ihrem gut gebauten Verehrer. Es hätte nicht passieren dürfen. Sie wollte nicht, dass es passierte, und er auch nicht. Sie waren einfach nur leichtsinnig gewesen, hatten nicht aufgepasst, vielleicht war es auch Schicksal gewesen oder bloß Pech – auf jeden Fall war hier ihre Affäre abrupt beendet worden. Sie hatten sich gerade über einem abgelegenen Tisch in einer schummrigen Ecke geküsst, als sie plötzlich Andrews Stimme hörte. Sie war zurückgezuckt und hatte sich nach der Stimme umgedreht, während sie noch hoffte, sie habe sich Andrews Stimme aus lauter Schuldgefühlen nur eingebildet.
Bitte Gott, lass mich verrückt sein und Stimmen hören.
    Er stand in seinem Business-Anzug vor ihr, hielt seine Brieftasche in der Hand und hatte einen anderen Mann, vermutlich einen Kollegen oder einen Geschäftspartner, neben sich.
    «Susan?»
    Sie erstarrte. Andrew sah von seiner Ehefrau zu seinem Kollegen hinüber. Sie erinnerte sich plötzlich, dass er mal von einem Kollegen namens Tony gesprochen hatte.
    «Tony, das ist Susan, meine Frau.»
    Tony sagte nichts, doch seine geschockte Miene sprach Bände.
    «Allerdings weiß ich nicht, wer das hier ist», sagte Andrew und starrte Keith an.
    Keith stand auf. Mit seinen eins fünfundneunzig und den breiten Schultern überragte er den kleineren und schmaleren Andrew bei weitem, doch Andrew knallteihm trotzdem die Faust ins Gesicht. Keith reagierte nicht darauf. Er kassierte den Schlag, weil er wusste, dass er es so verdient hatte. Allerdings wartete Andrew auch nicht auf Argumente, Tränen oder womöglich sogar Entschuldigungen. Er drehte sich auf dem Absatz um, und mit seinem peinlich berührten Kollegen im Schlepptau ging er ohne ein weiteres Wort. Keith setzte sich wieder, trank einen Schluck und betastete sein Auge.
    Susan stand unter Schock. Sie bekam keinen Ton heraus.
    «Susan?»
    Sie nickte.
    «Susan?»
    «Swords», murmelte sie nach ein paar Sekunden.
    «Wie bitte?»
    «Swords, er hat gesagt, er sei im Swords.»
    Er seufzte und bestellte dann mit einer Handbewegung einen neuen Drink beim Barkeeper. Der Mann nickte, und Susan dachte, dass es nett von ihm war, sie nicht aus dem Lokal zu werfen, nachdem sie sich als jämmerliche Ehebrecher erwiesen hatten, die sich auch noch in flagranti erwischen und eine reinhauen ließen. In Keiths Fall war es ja wirklich nur ein Faustschlag gewesen, doch Susan spürte, dass sie sich von dem Schlag, den sie gerade erhalten hatte, vielleicht nie mehr erholen würde.
    Der Barkeeper brachte Keith den Drink.
    «Danke», sagte Keith.
    «Sorry», sagte Susan zu dem Fremden. Er lächelte sie an, bevor er sich umdrehte.
Immerhin hat er seinen Stammgästen jetzt eine amüsante Anekdote mehr zu erzählen
.
    Keith trank einen großen Schluck; es sah fast aus, als wolle er den Inhalt seines Glases inhalieren. «Und jetzt?»
    «Jetzt gehe ich nach Hause und setze mich mit meinem Mann auseinander.»
    «Und ich?»
    «Du gehst auch nach Hause und freust dich, dass uns mein Mann erwischt hat und nicht deine Frau.»
    «Es ist vorbei, oder?»
    «Allerdings», sie musste fast lachen. «Es ist definitiv vorbei.»
    «Tut mir leid, was eben passiert ist.»
    «Da wären wir schon zu zweit.»
    «Ich bringe dich zum Auto», sagte er.
    «Nein.» Sie schüttelte den Kopf.
    Die ganze Aufregung und aller Zauber waren verflogen. Alle Gefühle, die sie eben noch für ihn empfunden hatte, waren in Sekunden zu einer Mischung aus Erschrockenheit, Selbstekel und Angst geworden.
Was habe ich nur getan?
Sie nahm ihre Handtasche und stand auf. An der Tür der Bar wandte sie sich noch einmal um, weil sie einen letzten Blick auf den Bauunternehmer namens Keith werfen wollte. Er sah ihr nicht nach. Er starrte unbeweglich in sein Glas und gratulierte sich vermutlich gerade dazu, dass er so einfach davongekommen war.
    Das war vor sechs Monaten und vier Tagen gewesen. Sie kam in ein verlassenes Haus zurück. Andrew hatte eine kleine Tasche mit dem Nötigsten gepackt und war verschwunden, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Erst eine Woche später tauchte er wieder auf, aber nur, weil am gleichen Tag auch ihre Tochter von einem Skiausflug mit ihrer Schulklasse zurückkam. Er erklärte Susan,

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