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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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blättern.
Meine Güte, Andrew, ich habe schließlich keine ansteckende Krankheit
. Es hatte Susan Wochen gekostet, ihn zum Mitkommen zu überreden. Er hatte sie, bis auf gelegentliche einsilbige Antworten, wenn es gar nicht anders ging, sechs Monate lang hartnäckig angeschwiegen. Es war klar, dass es ihm, als er sich endlich stumm nickend bereit erklärt hatte, mit ihr zur Eheberatung zu gehen, vor allem darum gegangen war, dass sie ihn endlich in Ruhe ließ, und nicht darum, die letzte Chance zur Rettung ihrer Beziehung wahrzunehmen. Trotzdem war sie erleichtert gewesen, auch wenn sie sich keine großen Hoffnungen machte. Susan hatte es satt, gegen eine Wand anzureden, und wollte einfach nur noch eine klare Situation schaffen, ganz gleich wie sie aussehen würde. Sie wünschte, er würde sich neben sie setzen, doch das tat er nicht. Also begnügte sie sich damit, das Bild anzustarren, das über dem Kopf ihres unwilligen Ehemannes an der Wand hing. Darauf waren ein Mann und eine Frau zu sehen, die jeweils an den äußeren Enden einer Bank saßen und hoffnungslos vor sich hin starrten. Auf den ersten Blick wirkten sie distanziert, fast, als würden sie sich nicht einmal kennen,doch bei näherem Hinsehen entdeckte man, dass der Zeigefinger des Mannes, obwohl er seine Hand nah am Körper hielt, leicht in die Richtung der Frau deutete, als ob er ihr die Hand reichen wollte. Und ihre Hand lag mit der Handfläche nach oben neben ihrem Oberschenkel, als ob sie nur darauf wartete. Susan ließ ihren Blick von dem Bild zu der grollenden Miene ihres Mannes wandern.
Wenn ich ihm meine Hand entgegenstrecken würde, dann würde er sie wegschlagen
. Ihre Gesellschaft war ihm offenkundig so unangenehm, dass er nur noch gereizt und verärgert reagieren konnte. Sie fragte sich, warum er sie nicht verlassen hatte.
Warum gehst du nicht einfach?
Warum durfte sie Beth nichts sagen? Er wollte nicht, dass sie etwas mitbekam. Das war eine der Antworten, die Susan sich von dem Besuch bei der Eheberatung erhoffte.
Sie wird mich hassen, nicht dich.
Aber er war unerbittlich. Mehr hatte er in den sechs Monaten kaum zu ihr gesagt.
    «Wag es ja nicht, unsere Tochter in diese Sache hineinzuziehen.»
    «Kannst du mir nicht verzeihen?», hatte sie gebeten.
    Nach diesen zwei Sätzen hatte er aufgehört, mit ihr zu sprechen, und es schien, als wäre ihre Beziehung endgültig am Ende. Alles andere war reine Illusion. Ihr Zusammenleben war die Hölle.
Kannst du mir nicht einfach verzeihen?
    Nach wenigen Minuten öffnete sich die Tür, und ein Paar kam aus dem Zimmer. Der Mann ging voraus, beide sahen ausdruckslos geradeaus, weder ihre Gesichter noch ihre Haltung verriet, was ihnen das Gespräch gebracht hatte. Die Tür schloss sich wieder. Langsam vergingen ein paar weitere Minuten. Dann wurde die Tür wiedergeöffnet. Ein etwa fünfzigjähriger Mann mit ergrauenden Locken lächelte Susan und Andrew an.
    Sie standen auf.
    «Mr. und Mrs.   Shannon?», fragte er freundlich.
    «Ja», sagte Susan.
    «Gut. Kommen Sie doch bitte herein.»
    Sie folgten ihm ins Zimmer. Der Raum war größer, als sie erwartet hatte, doch andererseits fand Susan die Zimmer in georgianischen Häusern oft größer, als sie es erwartete. Völlig unpassend schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass die georgianische Epoche zwar nicht gerade für Hygiene bekannt war, doch den Luxus von geräumigen Zimmern hatte man genossen. Sie musste lächeln. Andrew warf ihr einen finsteren Blick zu. Er würde sich keinen Optimismus gönnen. Sie hörte auf zu lächeln. Eine Couch war nirgends zu entdecken. Stattdessen standen zwei bequeme Stühle vor einem antiken Mahagonischreibtisch mit einem passenden Mahagoni-Kapitänsstuhl, der mit dunkelrotem Leder bezogen war.
Wenigstens hat er guten Geschmack
.
    Andrew versicherte sich, dass die beiden Stühle weit genug auseinander standen, um zufälligen Körperkontakt zu vermeiden.
Gut
.
    Der Mann setzte sich und lächelte wieder.
    Susan wollte das Lächeln zurückgegeben, doch ihr Mund war so trocken, dass ihre Lippen an den Zähnen kleben blieben. Sie war sicher, dass dieses Lächeln ziemlich gruselig ausgefallen war.
    «Als Erstes möchte ich mich Ihnen vorstellen. Ich bin Vincent Mayers.»
    «Hallo, Vincent», sagte Susan und bemühte sich, ein bisschen Speichel zu produzieren.
    Andrew sagte nichts. Stattdessen betrachtete er die gerahmte Urkunde an der Wand, die bewies, dass der Mann vor ihm einen Doktortitel hatte.
Das nützt uns auch

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