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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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Eheprobleme anderer Leute einzumischen. Schließlich habe ich genug mit meiner eigenen Ehe zu tun. Aber was du mit Susan machst, ist unnötig und grausam.»
    «Was schlägst du also vor?», fragte er ruhig.
    «Ich schlage vor, dass ihr entweder versucht, euch zu versöhnen oder euch zu trennen.»
    Er lachte kurz auf. «So einfach ist das also!», sagte er abschätzig, aber sie ließ es ihm durchgehen.
    «Rede mit ihr.»
    «Und was soll ich deiner Meinung nach sagen?» Er lachte wieder, und langsam ging ihr das wirklich auf die Nerven.
    «Na gut, wenn du den beleidigten kleinen Jungen spielen willst, dann tu das. Aber wie wäre es, wenn du dir dafür eine andere Umgebung suchen würdest?»
    «Das hier ist mein Haus», wandte er grinsend ein und signalisierte ihr, dass er ihre Meinung für nichts weiter als Weibergefühlsduselei hielt.
    Hör endlich mit diesem unverschämten Grinsen auf!
«Dann lass sie gehen. Tu etwas, Andrew. Du machst sie kaputt mit deinem ewigen Schweigen!» Sie hatte jetzt vor Wut lauter gesprochen.
    «Danke für deine Vorschläge, Melissa. Ich werde sie mir ganz bestimmt ernsthaft durch den Kopf gehen lassen», gab er mit unerschütterlicher Ruhe zurück. Und dann grinste er wieder.
    Jetzt reichte es Melissa. «Weißt du was, Andrew? Es ist überhaupt kein Wunder, dass Susan eine Affäre hatte. Du bist nämlich wirklich einer der egoistischsten und bescheuertsten Mistkerle, die ich kenne, verdammt nochmal. Bei dir dreht sich die ganze Welt nur um dich. Und davon abgesehen bist du ein gefühlskalter, geldgeiler Pseudokünstler, der sich nie das kleinste bisschen Zeit für seine Frau genommen hat. Also bestraf sie eben weiter, bis du findest, dass es reicht. Aber wenn es so weit ist, hoffeich wirklich, dass sie dich dann endlich genügend hasst, um dich zum Teufel zu schicken. Und wenn du glaubst, die ganze Sache wäre nur ihr Fehler, dann bist du sogar noch dümmer, als ich geglaubt habe.»
    Andrew hatte aufgehört zu grinsen.
    Melissas Herz raste.
Oh Mist, das war garantiert zu viel
.
    Die Tür zum Badezimmer wurde geöffnet, und Susan kam in die Küche.
    «Tee?», fragte sie Melissa und ignorierte die gespannte Atmosphäre. «Nein danke, Susan. Ich gehe nach Hause.»
    «Oh. Na gut.» Susan war nicht besonders begeistert von der Aussicht, wieder einmal einen Abend ohne Gesellschaft verbringen zu müssen.
    «Danke, dass du vorbeigekommen bist», sagte Andrew betont lässig, während er sich von Melissas Wutausbruch erholte.
    Du selbstgefälliger Mistkerl
. «Du kannst mich mal, Andrew!», gab sie zurück, worauf Susan die Augen aufriss – allerdings wirkte sie dabei glücklicherweise eher belustigt als geschockt.
    Susan lachte immer noch, als sie bei der Haustür angekommen waren.
    «Tut mir leid», sagte Melissa verlegen.
    «Ich weiß ja nicht, was in der Küche passiert ist, aber ich bin froh, dass du das eben gesagt hast. Davon zehre ich noch Wochen!»
    «Anscheinend weiß er ganz genau, wie er einen zur Weißglut bringt.»
    «Das ist bei ihm angeboren.»
    «Ich hoffe wirklich, du hast von diesem Talent jetzt genug.»
    «Ich auch.»
    Sie umarmten sich zum Abschied, und Melissa zog die Tür hinter sich zu.
    Susan versuchte erst gar nicht, den Vorfall mit ihrem Mann zu besprechen, und lächelte immer noch, als sie sich wenig später ein Bad einließ.
Okay, Andrew, du bekommst deinen Willen. Ich gebe auf.

29.   Juni 1975   Sonntag
    Er
ist wieder da. Am Freitagmorgen, als ich aufgewacht bin, war er plötzlich wieder im Haus. Ich habe ihn unten das Frühstück machen hören. Sie haben miteinander gelacht. Mir ist fast schlecht geworden. Ich wäre am liebsten nie mehr aus meinem Zimmer rausgegangen. Mam hat mich immer wieder gerufen, aber ich wollte einfach nur heulen. Ich bin nicht zur Arbeit gegangen. Ich habe meine Tür abgeschlossen und mich unter der Decke verkrochen. Er ist zurück. Ich fasse es einfach nicht, dass sie das zugelassen hat. Ich hasse sie dafür. Ich wollte, Dad wäre hier. Ich wollte, sie wäre gestorben und hätte mir meinen Dad gelassen.
Er
traut sich nicht in meine Nähe. Er weiß schon warum. Mam hat ihm gesagt, er soll mir Zeit lassen. Ich habe gehört, wie sie über mich geredet hat, als wäre ich diejenige, die den Ärger macht. Dann hat sie etwas gesagt, was ich nicht verstanden habe, und er hat gelacht. Ich hasse sie alle beide.
    Ich wollte nicht mehr zur Kirmes gehen, aber Matthew hatte die Leiter für Sheila angeschleppt, und damit ist er zuerst in mein

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