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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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Schlafzimmer eingestiegen. Ich habe ihn reingelassen, aber nur, weil ich nie Nein zu ihm sagen kann. In Wirklichkeit wollte ich einfach nur in Ruhe gelassen werden, mal abgesehen davon, dass ich nicht geduscht hatte und garantiert total widerlich gestunken habe. Er hat gleich bemerkt, dass etwas nicht stimmt, und weil ich ihn nicht anlügen will, habe ich einfach gesagt ER IST ZURÜCK. Das hat gereicht.
Mehr musste ich nicht mehr sagen. Matthew hat mich ganz lange in seine Arme genommen und mich festgehalten. Ich wünschte, wir könnten zusammen abhauen. Das habe ich ihm auch gesagt. Er meinte, vielleicht würden wir das ja eines Tages machen. Ich hoffe es. Und hoffentlich ist es bald so weit.
    Er hat mich dann doch dazu überredet, zur Kirmes mitzukommen. Ich bin froh, dass er es getan hat. Es war nämlich super. Wir haben uns zuerst mit Dave getroffen, und als Sheila die Leiter runtergeklettert ist, haben wir alle ihre Unterhose gesehen. Dave und Matthew haben gelacht, die Unterhose hatte nämlich ein Muster mit rosa Häschen. Ich habe nichts gesagt, schließlich war auf meiner ein Frosch. Sheila kam mir vor wie ein Vogel, der endlich aus dem Käfig darf. Sie ist fast in die Stadt getanzt. Dave ist hinter ihr her, weil er mit ihr Händchen halten wollte, aber nachdem sie eine Woche Zimmerarrest hatte, brauchte sie ihre Freiheit.
    Es war schon nach neun Uhr, als wir endlich bei Harrington’s Feld ankamen. Normalerweise ist es eine leere, deprimierende Schlammwüste, aber als wir um die Ecke bogen, waren da lauter Leute und bunte Lichter. Überall flackerte es zu lauter Musik rot, grün, gelb und blau. Dicht an dicht reihten sich Autoscooter, Schiffschaukeln, Karusselle, Schießstände, Ringe-Wurf-Zelte, Pommesbuden, Eiscreme-Stände – es war sogar ein Wurlitzer-Karussell da! Der Geruch von Zuckerwatte hing über dem ganzen Platz, und Sheila wurde ein bisschen schlecht. Ich glaube, sie leidet immer noch an den Nachwirkungen von dem ganzen Alkohol. Dave hat einen Plüsch-Scooby-Doo für Sheila gewonnen und Matthew einen Fisch für mich. Allerdings ist der Fisch zehn Minuten später auf dem Beifahrersitz eines Autos im Autoscooter gestorben. Ruhe in Frieden. Trotzdem ist Matthew ganz
toll gefahren – wir sind praktisch von keinem anderen Auto angefahren worden, obwohl sich Dave beinahe umgebracht hat, und Sheila dazu, als er uns nachgejagt ist. Matthew ist nur mit einer Hand gefahren und hatte den anderen Arm um meine Schultern gelegt. Die Schlange vor der Pommesbude war viel zu lang, also haben wir lieber Eis gegessen und sind anschließend eine Runde Wurlitzer gefahren. Ich bin fast gestorben, so schnell ging es im Kreis. Wir hätten genauso gut abheben und uns in den Himmel schrauben können, bei der Geschwindigkeit. Danach hat Sheila sich übergeben. Matthew und ich haben nichts abbekommen, aber sie hat es geschafft, in Daves Schoß zu zielen. Er ist ziemlich sauer geworden und hat den Plüsch-Scooby-Doo benutzt, um das Zeug abzuwischen. Klar, dass Sheila davon auch nicht gerade begeistert war. Dave hat sie trotzdem vor elf Uhr nach Hause gebracht, weil sie Angst hatte, erwischt zu werden, wenn es später würde.
    Ich wollte noch nicht nach Hause, also sind Matthew und ich zur Festung gegangen und haben über das nachtschwarze Wasser in die Ferne geschaut. Ziemlich weit hinter uns stand ein Auto mit eingeschalteten Scheinwerfern, sodass das Wasser an einer Stelle beleuchtet war. Wir haben Ewigkeiten dort gesessen und uns darüber unterhalten, wohin wir mal gehen würden und was wir werden wollen. Ich habe ihn gefragt, ob ich mit ihm nach Amerika gehen könnte, wenn wir in einem Jahr immer noch zusammen sind. Die Vorstellung hat ihm gefallen, und er hat gleich angefangen, alle möglichen Pläne zu machen. Er hat sogar vor, die amerikanische Botschaft anzurufen!!! Dann hat er mir von den Städten in Amerika erzählt, in denen er schon mal war. New York fand er voll, hektisch und mitreißend, bei Boston konnte er sich vor allem an die Uni Harvard, an die Backsteinterrassen
und orangeroten Sonnenuntergänge erinnern. In San Francisco hat es ihm besonders gefallen. Die Hügel, die Cable Cars, die berühmten Kais, und in der Bucht hat er sogar das gruselige Alcatraz gesehen. Es klingt alles so unglaublich. Matthew war schon oft in Amerika, und er sagt, dort ist es viel besser als hier. Ich weiß in Wirklichkeit gar nicht, was ich will, aber er meint, wenn ich Amerika erst mal gesehen habe, will ich bestimmt nie

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