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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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Harri, während sie nachdenklich ihren Wein im Glas schwenkte.
    «Und jetzt?», fragte Melissa.
    «Und jetzt was?»
    «Und jetzt ist er ein erwachsener Mann.»
    «In meinem Alter», ergänzte Susan.
Ich frage mich, wie er aussieht.
    «Und jetzt gar nichts», sagte Harri entschieden.
    «Bist du denn überhaupt nicht neugierig?», fragte Aidan.
    «Nein», log Harri.
    «Wirklich?», sagte Melissa. «Das ist schade, ich habe ihn nämlich gestern Abend gegoogelt.»
    Harri wurde blass. «Ich glaub’s einfach nicht, dass du das getan hast», flüsterte sie.
    Die anderen beiden sagten nichts.
    «Hätte ich das nicht tun sollen?», fragte Melissa, etwas erschrocken über das allgemeine Schweigen. Wenn niemand etwas sagte, wurde sie schnell nervös. «Okay, vielleicht hätte ich es nicht tun sollen, aber ich habe gar nicht weiter darüber nachgedacht. Mein Computer war an, und ihr kennt mich doch, ich google sehr gern.» Melissa schwitzte inzwischen ein bisschen.
Oh, verdammter Mist.
Aidan und Susan rutschten unbehaglich auf ihren Stühlen herum.
    «Also, was hast du rausgefunden?», sagte Harri nach einer langen, unangenehmen Stille.
    Melissa räusperte sich. Ihre Indiskretion tat ihr leid, aber jetzt konnte sie nicht mehr zurück. «Na ja, er ist Pferdezüchter. Offenbar ist er auch ein ziemlich erfolgreicher Trainer und überall in der Szene bekannt. Er wohnt in einem Herrenhaus in Wicklow. Er ist nicht verheiratet, und er ist vermögend.»
    «Meine Eltern haben genug Geld», sagte Harri, die peinlich berührt davon war, dass Melissa Geld erwähnt hatte.
    «Ja, haben sie, aber dieser Typ lässt die Ryans wie arme Tagelöhner aussehen.»
    «Und er ist Single?», versicherte sich Susan.
    «Jedenfalls ist er nicht verheiratet. Es kann natürlich sein, dass er eine Freundin hat.»
    «Und er ist reich», sagte Aidan, doch Melissa ging nicht darauf ein. «Ich habe ein Foto ausgedruckt. Es ist nicht besonders, mein Farbdrucker ist eine Katastrophe, aber wenn ihr sehen wollt, wie er aussieht   …»
    In Susans Kopf überschlugen sich die Gedanken.
Bitte, lass ihn gut aussehen. Oh nein, was denke ich da? Wie dringend kann man’s eigentlich nötig haben? Reiß dich zusammen, Susan.
    Harri sah Melissa an und seufzte. «Na gut.»
    Melissa nickte und zog ein zusammengefaltetes Blatt aus ihrer Handtasche. Sie glättete es auf dem Tisch, bevor sie es auseinanderfaltete.
    Der Mann trug einen Smoking und hielt lächelnd ein Glas Champagner hoch. Die Bildunterschrift lautete:
Matthew Delamere wieder vollkommen hergestellt
. Sein gewelltes, volles braunes Haar sah genauso aus wie Harris. Seinbreites Lächeln erhellte sein ganzes Gesicht, und in seinen Augen blitzte es lebhaft.
    «Du hast seine Augen», sagte Melissa.
    «Der Typ ist der reinste Dressman», sagte Aidan.
    «Das stimmt», bestätigte Susan.
Ich habe wirklich Lust, jetzt Keith anzurufen. Mach das nicht, Sue. Das hast du nicht nötig.
    «Noch dazu ist er ein stinkreicher Dressman», sagte Aidan und nippte an seinem Wein. «Ein Silberstreif am Horizont   …», murmelte er. Harri versetzte ihm einen Rippenstoß.
    «Du hast recht», sagte er daraufhin mehr zu sich selbst. «Es ist noch zu früh, um ein Urteil abzugeben.»
    Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Harri, und sie zog sich einen Moment auf die Toilette zurück. In der Kabine versuchte sie, ihre Fassung wiederzugewinnen, doch als das nicht funktionierte, weinte sie einfach los.
    «Alles klar nebenan?», fragte eine Frau von der benachbarten Kabine aus.
    «Ja, geht schon», schluchzte Harri.
    «In manchen Situation hilft eben nur ein guter alter Tränenausbruch», sagte die Frau.
    «Das stimmt.»
    «Wird schon wieder», sagte die Frau tröstend, bevor sie hinausging.

2.   August 1975   Samstag
    Einen ganzen Monat habe ich nichts in mein Tagebuch geschrieben. Verdammt, ich habe so viel erlebt, und jetzt wird mir bestimmt nicht mehr alles einfallen. Ich habe mir zwei Finger an der rechten Hand gebrochen, deshalb konnte ich nicht schreiben. Es waren zwei richtig schlimme Brüche. Ich war fix und fertig, und die Finger tun sogar jetzt noch weh. Ich habe mir mit Matthew ein Galopprennen geliefert und bin dabei von Betsy gefallen. Henry meinte, ich hätte noch Glück gehabt, dass ich mir nicht das Genick gebrochen habe, so einen Bogen bin ich geflogen. Ich bin aber auf meiner Hand und nicht auf meinem Kopf aufgekommen. Dr.   B. hat mir einen Brief fürs Krankenhaus mitgegeben, und Matthew hat mich hinbegleitet. Ich hab Mam

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