Wo der Fettschwanzmaki fremdgeht: Das Länderlexikon der erstaunlichen Fakten
diejenige sexuelle Lust benannten, die die WHO heute »Krankheit« nennt.
Nur hier
⦠darf das Lied »La Paloma« auf Schiffen nicht gespielt werden. Das Lieblingslied von Maximilian I., österreichischer Kaiser von Mexiko, wurde nach seiner Entmachtung und Hinrichtung 1867 bei der Ausschiffung des Leichnams gespielt. Die österreichische Marine (ja, man hatte eine) beschloss, dass dies das letzte Mal war.
Es war einmal
»Ich war bei einer Naziveranstaltung nahe Innsbruck«, erinnerte sich der britische Regisseur und Schauspieler Orson Welles 1970, »damals als die Nazis noch eine komische kleine Minderheitenpartei von Verrückten waren, die niemand wirklich ernst nahm ⦠Der Mann, der neben mir saÃ, war Hitler. Und er hat mich so wenig beeindruckt, dass ich mich nicht an eine Sekunde erinnern kann. Er hatte praktisch keine Persönlichkeit. Er war unsichtbar.« Dennoch: Nur Deutsche und Mexikaner googeln den Namen »Hitler« häufiger als die Ãsterreicher.
Ãsterreich fühlen
Herr Professor, Frau Doktor: Ein Studierter ist oft ein Herr Magister. Die Titelsucht stammt aus der Zeit der Monarchie. Es war billiger, Titel zu verleihen, als das Gehalt zu erhöhen. Da Adelstitel abgeschafft wurden, hängen die Ãsterreicher umso leidenschaftlicher an den akademischen. Selbst wenn »nur« der Gatte promoviert hat, wird seine Frau mit »Frau Doktor« angeredet. Jedoch ist der Akademikeranteil in Ãsterreich weit geringer als in anderen hoch entwickelten Ländern. Die Alpenrepublik liegt noch hinter Deutschland, das auch keine gute Figur macht.
Warum die AuÃerirdischen gleich wieder wegfliegen würden
Ãsterreich ist das fremdenfeindlichste Land Europas. Das ergab die Europäische Wertestudie. Die gibt es seit Anfang der 80er-Jahre, aber erst nach dem Regierungseintritt der nationalistischen FPà im Jahr 2000 schaffte es das Land an die Spitze des europäischen »Antipathie-Index«. Die Nächstplatzierten, Italien und Finnland, sind weit abgeschlagen.
Ãbrigens
Der Gruber kommt vor dem Huber und dem Bauer. 86 Prozent aller Familiennamen im Telefonbuch enden auf »-er«.
Osttimor
»Was für sanfte Leute.«
Farin Urlaub, Sänger der Rockband Die Ãrzte , dessen Lebensziel es ist, alle Länder der Welt zu bereisen.
Name
Das malaiische Wort »Timor« heiÃt »Osten«. »Osttimor« heiÃt also »Ostosten«.
Rekord
Nirgendwo auf der Erde hat die katholische Kirche in den letzten Jahrzehnten so viele Schäfchen dazugewonnen. Noch bis 1974 war in der damals portugiesischen Kolonie nur höchstens jeder Dritte Katholik. Die anderen waren Anhänger von Naturreligionen. Aber im anschlieÃenden Kampf gegen die muslimischen Indonesier stiftete der christliche Glaube Identität für die Freiheitskämpfer. Heute sind 96 Prozent der Menschen Katholiken im islamischen Inselmeer Südostasien.
Das können die Osttimorer besser
Als Nation ist Osttimor zwar etwas spät unabhängig geworden (erst 2002). Doch fischen konnte man hier früh. In Osttimor gefundene Fossilien lassen vermuten, dass Menschen bereits vor 42 000 Jahren in den Hochseegewässern zwischen Australien und Südostasien Meerestiere jagten.
Danke für â¦
Die Osttimorer José Ramos-Horta und der Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo erhielten für ihre Friedensbemühungen im Osttimorkonflikt 1996 den Friedensnobelpreis. Nach dem Abzug der Portugiesen hatte Indonesien 1975 Osttimor besetzt und im Jahr darauf annektiert. 1999 sprachen sich die Osttimorer in einem Referendum für die Unabhängigkeit aus.
Nur hier
Das gute Krokodil â der Schöpfungsmythos Osttimors: Ein Krokodil wollte aus einer Lagune ins Meer gelangen, aber es war zu schwach. Das sah ein Junge, der Mitleid mit dem Tier hatte und es zum Meer trug. Aus Dankbarkeit versprach das Krokodil, den Jungen zu beschützen, und trug ihn viele Jahre auf seinem Rücken durch die Welt. Als das Krokodil starb, wurde sein Körper zu der Insel Timor. Viele Timorer sehen Krokodile als ihren »GroÃvater« an. Oft bitten sie ihn beim Ãberqueren eines Flusses, sie nicht zu fressen. Sie seien immerhin die Enkel.
Es war einmal
Der hier betriebene rituelle Krieg namens Funu: Immer wieder zogen Dörfer gegeneinander und kämpften um Land. Wer von den Männern mitkämpfen wollte, musste ein Huhn opfern. Streckte es das rechte Bein hoch,
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