Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
Vom Netzwerk:
sich tatsächlich dahinter verbirgt.
    Als ich es endlich geschafft habe, den Drucker zu installieren, eile ich in den Keller und hole die Umzugskartons, die ich nach meinem Einzug dort deponiert habe. Noch am selben Abend beginne ich, meine Schränke auszuräumen, alles Zerbrechliche in Zeitungspapier einzuwickeln (welches mir meine Nachbarin, Lisa, glücklicherweise überlassen hat) und transportsicher zu verpacken. Einige Dinge sortiere ich auch aus. Wochentagsschlüpfer braucht man mit siebenundzwanzig Jahren wohl nicht mehr. Und in bauchfreien Tops sehe ich inzwischen eher bemitleidenswert, denn sexy aus ... Dann plötzlich – hoppla, was ist denn das? Alte Liebesbriefe von Danny Holster und Tim Schneider. Gott, ist das lange her!
     
    Hallo Atelie, das letzte Wochenende war total super. Leider muss ich jetzt jedoch mit dir Schluss machen, weil Tina mich gefragt hat, ob ich mit ihr gehen will und wir auch schon rumgeknutscht haben. Vielleicht klappt es später ja noch einmal mit uns. Lieben Gruß Danny
     
    Oh je ... Wie lange ist das jetzt eigentlich her? Damals bin ich wohl noch ein Teenager gewesen. Aber unter die Kategorie „Liebesbrief“ fällt der Wisch bestimmt auch nicht. Warum habe ich das nur je aufbewahrt? Vielmehr ist es ein Fall für das Altpapier.
     
    Bring Zigaretten mit, wenn du zur Tanke fährst. Kuss Tim
     
    Und was ist das gewesen? Den Zettel habe ich wohl eher wegen „ Kuss “ behalten. Knappe drei Wochen später habe ich dann herausgefunden, dass Tim eine ganze Menge Küsse an alle möglichen Leute verteilt hat, hauptsächlich weibliche, versteht sich. Alles in allem habe ich das auch als Fehlgriff verbuchen können. Damals hat mich das sehr verletzt, doch mittlerweile bin ich ganz froh, den Absprung noch rechtzeitig geschafft zu haben. Inzwischen ist der zuckersüße Tim nämlich ziemlich fett geworden, hat bereits zwei Kinder mit unterschiedlichen Frauen und finanziert sich sein Leben überwiegend als DJ auf Rentnerfeiern. Was für eine Lusche!
    Während ich so schön in den Erinnerungen meiner Vergangenheit schwelge, nippe ich nebenbei gelegentlich an meinem Whiskyglas und setze ein Schreiben an den Rechtsanwalt meiner Mutter auf. Darin zähle ich ihm diverse Investitionen, die sie in den letzten Jahren getätigt hat, und Konten, von denen ich weiß, auf. Weiterhin bitte ich ihn, die Sachlage bezüglich Herrn Bernd Bogenreiter noch einmal zu prüfen.

10
     
    Am nächsten Tag fahre ich in die Stadt, wenn man diesen Ort denn so nennen will, gebe die Briefe bei der Post ab und organisiere eine neue Handynummer. Ab jetzt wird sich in meinem Leben einiges ändern und auf gewisse, sich ständig wiederholende, nervtötende Begebenheiten habe ich einfach keine Lust mehr. Dazu zählen unter anderem Chrissis und Kims Frustanrufe wegen irgendwelcher Typen, Daniels Anfragen, ob ich bei mir doch noch einmal nach seinen Sachen suchen könnte, und vor allem die zwanghaften Nörgeleien meiner Mutter – so sie denn vorhat, sich in diesem Leben doch noch einmal bei mir zu melden.
    Anschließend besorge ich noch ein halbes Dutzend Umzugskartons. Danach widme ich mich zu Hause wieder dem Packen.
    Als ich im Wandschrank hinter den Putzmitteln mein altes Orakelbuch und die dazugehörigen Karten finde, strahle ich wie ein Honigkuchenpferd. Daran hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. Kurz nachdem Daniel bei mir eingezogen war, hatte ich es hier versteckt. Immerhin sollte er zu keinem Zeitpunkt dem Gedanken unterliegen, mit einer Irren zusammen zu sein. Offenbar hatte er in Bezug auf sich nie solcherlei Bedenken, was sich ja überdeutlich in seiner Vorliebe fürs Auto-Tuning widergespiegelt hat.
    Während ich das Orakel frage, was die Zukunft mir in Liebesdingen zugedacht hat, versende ich meine neue Telefonnummer per SMS an eine Hand voll Leute.
    „So mancher Wunsch könnte jetzt in Erfüllung gehen“, beantwortet das Orakel meine Frage. Aha! Eine ziemlich schwammige Aussage, denn ich habe eine ganze Menge an Wünschen. Am liebsten wäre mir ein Mann, der klug, gebildet, einfühlsam und witzig ist. Handwerkliches Geschick wäre von Vorteil, eine nette Familie seinerseits auch nicht schlecht. Wenn er obendrein noch gut aussehen würde, wäre er perfekt. Eben ein richtiger Mr. Darcy!
    Meiner Erfahrung nach wird sich das Schicksal jedoch nur auf einen einzigen meiner unzähligen Wünsche beschränken. Und alles in allem kann ich von Glück reden, wenn ich einen Mann bekomme.
    Mein Telefon signalisiert

Weitere Kostenlose Bücher