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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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nämlich nicht leicht, neue Menschen kennenzulernen, und in diesem Raum gibt es für meinen Geschmack gegenwärtig zu viele von ihnen.
    „Hübsches Shirt!“, urteilt Britta und setzt dabei eine anerkennende Miene auf. „Wirst du das heute Abend tragen?“
    „Heute Abend?“, wiederhole ich ihre Worte in einem Anflug von Panik. Gleich danach schaue ich an mir hinab. Das Shirt, das ich gerade trage, ist tatsächlich in Ordnung. Ich hatte es mir vorhin nach dem Duschen übergezogen. Es wäre also gut möglich, dass es Britta wirklich gefällt.
    „Ich hatte dich nicht überrumpeln wollen“, erklärt Sunny auf meinen überforderten Blick. „Die Mädels und ich wollen nachher essen gehen und danach ein bisschen über die Reeperbahn ziehen. Ich dachte, es wäre vielleicht ganz nett, dich auf diese Weise in Hamburg willkommen zu heißen.“
    „Okay“, stammele ich und setze dabei eine überraschte Miene auf. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Und obwohl ich es mir viel lieber mit einer Rolle Chips vor dem Fernseher gemütlich machen würde, antworte ich: „Ich muss mir nur noch schnell eine Frisur zusammenzaubern.“
    In meinem Badezimmer verbringe ich eine unmöglich lange Zeit damit, mich aufzuhübschen. Insgeheim hoffe ich, dass die Mädels irgendwann so großen Hunger bekommen, dass sie allein losziehen, doch sie haben einen langen Atem.
    Obwohl ich zum Weggehen nicht die geringste Lust habe, möchte ich jetzt auch nicht mehr absagen, weil ich vorher ja schon zugesagt habe. Verdammter Gruppenzwang!
    Als ich aus meinem Zimmer komme, werde ich mit Komplimenten überhäuft. Die Haarspangen wären ganz entzückend, die Jeans sehe an mir umwerfend aus, und das Shirt wäre noch eine Steigerung zu dem, welches ich bei der Begrüßung getragen habe. Außerdem kommt die Frage auf, ob es meine blauen Sneaker auch in Rosa gäbe.
    Es ist unheimlich. Da, wo ich herkomme, ist noch nie jemandem aufgefallen, dass das Ziffernblatt meiner Armbanduhr mit Swarovski-Steinen besetzt ist. Vor allem hat das dort niemand schön gefunden.
    Gundula hat immer gemeint, meine Klamotten würden aussehen, als wären sie von Franz-Josef geschneidert worden. Und meinen Schmuck hätte ich ihrer Überzeugung nach einer Gruppe Drittklässlerinnen geklaut.
    Zuerst gehen wir zu dem Italiener bei uns um die Ecke. Sunny sagt, dass es dort ganz wunderbare Weine gäbe. Das macht mich skeptisch. Wein habe ich zuletzt als Teenager aus einem Karton getrunken und das nur, weil das Zeug billiger gewesen war, als die meisten anderen alkoholischen Getränke. Immerhin hat es seinerzeit wenigstens den gewünschten Effekt erzeugt. Andererseits hat es auch ganz fürchterlich geschmeckt. Schon bei der Erinnerung daran zieht sich mir der Magen zusammen. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich eher einen Liter Magenbitter trinken, als ein Glas Wein, doch solcherlei Opfer muss man eben bringen, wenn es funktionieren soll. Von vornherein alles abzulehnen, ist ja irgendwo auch doof.
    Beim Italiener sieht es sehr fein aus. Das Besteck auf den Tischen ist auf Hochglanz poliert, und die Servietten sind aus Stoff.
    Uns wird ein Tisch am Fenster zugewiesen, den Sunny offenbar vorher reserviert hat. Von dort aus haben wir einen tollen Blick auf die Alster.
    Als Ulli und Britta ihre Jacken ablegen, wird mir ganz schwindelig, denn beide haben nur unwesentlich weniger Holz vor der Hütte als Sunny. Wieder einmal schaue ich entmutigt an mir hinab und frage mich, ob es dafür wohl so etwas wie ein Geheimrezept gibt. Wenn dem so sein sollte, brauche ich unbedingt ganz viel davon und das möglichst schnell. Und bis ich das habe, schlinge ich meine Jacke noch etwas enger um die Hüften.
    Die Preise auf der Karte hauen mich ziemlich aus den Latschen, also beschränke ich mich auf Spaghetti Bolognese. Die gehen immer. Und der Wein, den Sunny für uns alle ausgesucht und zu dem sie uns eingeladen hat, soll wohl auch ganz gut dazu passen.
    „Erzähl mal, Lilli!“, spricht Britta mich an, während die anderen beiden aufmerksam lauschen. „Du stammst also aus dem Landkreis Nirgendwo?“
    „Ja“, erwidere ich.
    Doch Britta gibt sich mit dieser Antwort offenbar nicht zufrieden und mustert mich erwartungsvoll.
    Sie hat ja auch gesagt, dass ich was erzählen soll, doch was sagt man über einen Ort, dessen Bewohner noch immer der Meinung sind, dass die Erde eine Scheibe ist? Vermutlich trifft das auf diesen Teil der Welt sogar zu. Dort gibt es nichts, gab‘s nie was, und wenn man

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