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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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gemütlich.
    Aus Sunnys Wochenendbesuch bei Leon ist ein verlängertes Wochenende mit ihm am Timmendorfer Strand geworden. Als Trost hat sie mir all ihre Jane-Austen-Filme rausgelegt und obendrein noch eine Flasche meines Lieblingsweins besorgt. Plötzlich trinke ich das Zeug wirklich gerne. Zwar kippe ich es heute noch genauso schnell herunter wie damals, doch die Gründe dafür haben sich geändert. Früher war es Augen zu und durch . Heute muss der Wein schnell weg, weil ich in Sunnys Beisein sonst nicht mehr sehr viel davon abbekomme. Sie besitzt nämlich auch in dieser Hinsicht eine unglaubliche Ausdauer.
    Natürlich ist sie jetzt gerade nicht anwesend. Trotzdem tue ich so, als wäre sie da. Das lässt mich meine Einsamkeit ein wenig ausblenden.
    In einem kurzen Telefonat mit Bernd erfahre ich noch, dass er vor Kurzem mit meiner ehemaligen Nachbarin Lisa ausgegangen ist. Bedauerlicherweise haben sie jedoch herausgefunden, zu wenig Gemeinsamkeiten zu teilen. Außerdem stünde da noch der große Altersunterschied im Raum. Während Lisa nämlich gern noch Kinder hätte, hat Bernd nach der Sache mit Gundula dieses Thema für sich abgeschlossen. Schade eigentlich!
    Im Laufe des Samstags hat „ Stolz und Vorurteil “ mit Keira Knightley in der Hauptrolle alle drei Teile von „ Sissi “ auf den zweiten Platz meiner Lieblings-Liebesschnulzen verwiesen. Die Kulissen sind einfach traumhaft schön, und Kaiser Franz-Josef kann Mr. Darcy eben nicht das Wasser reichen. Darüber hinaus stelle ich fest, dass eine ganze Menge von Mr. Darcy auch in Andreas steckt.
    Gegen Samstagabend habe ich von den vielen Grübeleien über Andreas Schneemann Kopfschmerzen bekommen. Zum einen ist er mein Arbeitskollege, und ich habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Zum anderen spielt er in einer Liga, die mindestens zwei Nummern zu groß für mich ist. Er schaut umwerfend gut aus, ist überaus weltgewandt und sieht die meisten Dinge in seinem Leben überwiegend positiv. Ich hingegen bin vom Aussehen her vielleicht noch einigermaßen annehmbar. In Sachen Bildung sehe ich neben ihm jedoch eher aus, wie es Horst neben mir tun würde. Obwohl, neben Horst steht eigentlich jeder in allen Lebenslagen besser da. Das ist für niemanden ein Kunststück.
    Um mir Andreas aus dem Kopf zu schlagen, beschließe ich, mich bei einer Online-Single-Börse anzumelden. In einem Anflug geistiger Umnachtung nenne ich mich „ Verzweifelt Siebenundzwanzig “. Kaum, dass ich per E-Mail als neues Mitglied begrüßt werde, türmen sich die Anfragen.
    „ Hammerhai Fünfundsechzig “ möchte gerne wissen, welche Konfektionsgröße ich habe und wie ich zum Thema „Bigamie“ stehe. „ Heiß auf Eis Sechsundsiebzig “ erkundigt sich ohne Umwege gleich nach meinen sexuellen Vorlieben, und „ Neunundzwanzig Zentimeter “ fragt, ob ich Lust hätte, mal in einem Erotikfilm mitzuspielen.
    Ich werde stutzig und forsche nach, ob ich eventuell eine Passage überlesen habe, die darauf hindeutet, dass auf dieser Plattform nur Mitglieder mit abenteuerlichen Absichten erwünscht sind. Obwohl jedoch nirgendwo etwas darüber steht, werde ich weiterhin mit zweifelhaften Nachrichten bombardiert. Aus Trotz fälsche ich meine Profildaten. Ich mache mich knappe vierzig Jahre älter, ändere meine Lieblingsfarbe in pastellrosa, und schreibe unter Interessen „ Hello Kitty “ und die „ Backstreet Boys “. Aber die Flut an Mails nimmt trotzdem nicht ab.
    Entnervt lösche ich meinen Account und melde mich erneut an. Dieses Mal heiße ich „ ProMonogamie/KontraPorno “ und werde wieder mit genau den gleichen, seltsamen Anfragen überhäuft, nur in anderer Reihenfolge. Zuerst meldet sich „ Heiß auf Eis Sechsundsiebzig “, dann „ Neunundzwanzig Zentimeter “ und anschließend „ Hammerhai Fünfundsechzig “. Unmittelbar danach bekomme ich endlich eine nette Mail, in der mir ein gewisser Ralf den Hinweis gibt, das Wort „Porno“ aus meinem Benutzernamen zu streichen, so ich denn an ernsthaften Bekanntschaften interessiert wäre. Er erklärt mir, dass einige User ihr Gehirn gern ausschalten, sobald sie irgendwo den Begriff „Porno“ sehen. Für diejenigen wäre es eine eindeutige Einladung, alles andere würden sie ausblenden. Ohne mit der Wimper zu zucken, komme ich dem nach, und obwohl sich die plumpen Nachrichten nicht völlig einstellen, werden sie doch merklich weniger.
    Ralf schreibt mir, dass er schon eine ganze Weile auf der Suche nach seiner Traumfrau sei, und

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