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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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Meinung ist, dass die arbeitende Bevölkerung zu viel frei hat. Ich bin fassungslos. Der Typ geht gar nicht.
    Angestrengt überlege ich, wie ich den am besten ganz schnell wieder loswerde, als plötzlich die Tür aufgeht und Nele mit Benny auftaucht, erscheint es mir wie eine Fügung des Schicksals. Leider sehen sie mich nicht und verschwinden in die andere Ecke des Bistros.
    Wie jemand, dessen Verstand sich einfach ausgeschaltet hat und der nun nur noch seinen Instinkten folgt, springe ich auf.
    „Wo willst du denn hin?“, fragt Ralf erstaunt.
    „Zur Toilette“, erkläre ich forsch und marschiere eiligen Schrittes davon.
    „Hey Lilli“, begrüßt Nele mich lächelnd. Benny, der gerade noch in die Speisekarte vertieft gewesen war, hebt den Kopf.
    Doch bevor einer von ihnen noch mehr sagen kann, stehe ich schon bettelnd vor ihnen. „Hilfe! Da ist ein Typ, den ich über eine Dating-Seite kennengelernt habe. Der ist der absolute Reinfall! Allerdings weiß ich nicht, wie ich den in die Flucht schlagen kann.“
    „Wo genau sitzt ihr denn?“, fragt Benny geschäftig.
    „Auf der anderen Seite des Bistros. Von hier aus kann man ihn nicht sehen.“
    „Geh mal wieder rüber, Süße!“, sagt Nele und tätschelt mir zur Beruhigung den Oberarm. „Wir kümmern uns darum.“
    Kaum, dass ich wieder gegenüber von Ralf Platz genommen habe, sehe ich auch schon meine Rettung nahen. Benny hat sich seine Sonnenbrille auf den Kopf gesetzt, kommt mit abstehenden Armen, die ihn muskulös aussehen lassen sollen, und einem coolen Obermackergang auf unseren Tisch zugetigert. Dann bäumt er sich vor Ralf auf und sagt: „Hallo Lilli. Ist er das? Der Penner, der dir den Tripper verpasst hat?“
    Ralf mustert mich empört, und obwohl ich ihm ansehe, dass Bennys Masche seine Wirkung zeigt, möchte ich am liebsten vor Scham im Boden versinken. Bennys Lautstärke habe ich es nämlich zu verdanken, dass nun auch die Blicke der anderen Bistrogäste auf mich gerichtet sind.
    „Gar nichts habe ich“, stottert Ralf. „Wir haben uns eben erst kennengelernt. Aber ich muss jetzt auch los. Für meine Prüfung lernen.“ Wie ein geölter Blitz springt er plötzlich auf und sagt: „Den Kaffee wolltest du ja bezahlen.“ Dann läuft er eilig davon und ward danach nie mehr gesehen.
    „Danke“, sage ich mit vorwurfsvollem Unterton.
    „Gern geschehen!“, sagt Benny erfreut, schnappt nach meiner Handtasche und fügt hinzu: „Setz dich zu uns!“
    Noch immer die Blicke aller auf mich spürend, folge ich ihm durch die Bar. Bevor ich mich setze, legt Benny seinen Arm um meine Schultern und ruft: „Ach ja, diese Frau hier hat übrigens keinen Tripper!“
    Ich rolle mit den Augen.
    „Stimmt doch, oder?“, flüstert er mir zu.
    Ich nicke.
    „Und sie ist übrigens noch Single. Bewerbungen werden von mir und meiner oberscharfen Assistentin gern ab sofort entgegengenommen.“
    Hinter uns lacht Nele sich am Tisch fast das Herz aus dem Leib. Als ich sie tadelnd ansehe, ist sie bemüht, zwischen ihrem Gelächter eine Entschuldigung hervorzupressen. Dann wedelt sie sich Luft zu und versucht mehrmals, sich zu beruhigen, doch es gelingt ihr erst nach zwei Minuten.
    „Der hat ja vielleicht komisch ausgesehen“, lässt Benny mich im Hinblick auf Ralf wissen. „Lässt du dir vorher keine Fotos zuschicken oder stehst du generell auf Typen, die schon in der Schule immer verprügelt und ihres Taschengeldes beraubt worden sind?“
    „Eigentlich nicht. Ich weiß auch nicht, was mich da vorhin geritten hat. Mir ist langweilig gewesen, seine Mails haben sich ganz nett gelesen, und mir ist kein Grund eingefallen, mit dem Kennenlernen warten zu müssen. Aber den Tipp mit dem Foto werde ich mir auf jeden Fall merken. Wenn ich schon einen Idioten date, sollte er wenigstens annehmbar aussehen.“
    „Und warum meldest du dich bei so einer Plattform an, um einen Partner zu finden?“, fragt Benny stirnrunzelnd.
    „Ich dachte, so fände ich am schnellsten jemanden. Immerhin tummeln sich da ja nur Leute, die ebenfalls jemanden suchen. Und man kann über Interessen und andere Informationen schnell herausfinden, ob die Person in die engere Auswahl kommt.“
    „Das ist ja aber leider keine Garantie dafür, dass man dort auch seriöse Leute kennenlernt“, bemerkt Nele.
    „Offenbar nicht“, gebe ich zu. „Ich möchte der Sache trotzdem noch eine Chance geben. Wer weiß, wann ich sonst mal einen interessanten Mann kennenlerne.“
    „Wie wäre es denn mit Andreas?“,

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