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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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interessant und fragt, ob er ein Foto von mir bekommen könnte. Ohne lange zu überlegen, erfülle ich ihm seinen Wunsch und fordere im Gegenzug auch gleich ein Foto von ihm. Als nach zehn Minuten die Antwort kommt, muss ich sie mir zweimal durchlesen, da ich beim ersten Mal den Eindruck habe, dass mir die Sonne an diesem Tag nicht recht bekommen ist. Lasse schreibt, dass ich nicht seine Traumfrau wäre, aber Potenzial besäße. Er meint, meine glatten, hellbraunen Haare seien zu langweilig, und es würde einiges hermachen, wenn ich sie mir entweder knallig blond oder rot färben würde. Außerdem sollte ich noch in Erwägung ziehen, mir klitzekleine Bleistiftlöckchen machen zu lassen. Meinem blassen Teint würde ein wenig Solariumbräune sehr gut tun, meine Augenbrauen könnten einen Tick dünner gezupft werden, und ich solle nicht am Make-up sparen, da ich für seinen Geschmack zu natürlich aussähe. Des Weiteren fragt er, ob ich mir die Beine rasiere, da ihm Frauen, die das nicht täten, absolut nicht zusagen.
    Ich fasse mir an die Stirn. Als ich sicher bin, keinen Hitzschlag erlitten zu haben, lese ich mir die Mail ein weiteres Mal durch, doch die Worte stehen dort noch immer genauso da, wie zuvor.
    Irritiert öffne ich den Anhang mit dem Foto von Lasse und runzle die Stirn. Bei all den Ansprüchen, die der Kerl stellt, hätte ich jetzt wirklich mehr erwartet. Er trägt einen Vollbart, der ihn zudem auch noch ungepflegt aussehen lässt. Außerdem glänzt seine Nase heller als der Polarstern, und die Tatsache, dass er auf dem Foto eine Mütze trägt, macht mich stutzig. Seinem Profil entnehme ich anschließend auch noch, dass der Typ vier Zentimeter kleiner ist als ich.
    Einen Moment lang überlege ich, was ich darauf antworten soll, lösche die Mail jedoch letzten Endes. Damit hätte er mich vielleicht verunsichern können, als ich sechzehn gewesen bin, doch heute bekommt er dafür höchstens ein müdes Gähnen.

17
     
    Die Woche vergeht ziemlich langsam. Wegen der vielen Gerichtstermine befindet Andreas sich nur äußerst selten im Büro. Das finde ich ziemlich schade, denn sein hinreißendes Lächeln versüßt mir den tristen Arbeitsalltag erheblich. Allem Anschein nach geht er mir wohl doch nicht aus dem Weg, sondern ist offenbar tatsächlich sehr beschäftigt. Trotzdem nimmt er sich jetzt einmal am Tag die Zeit, um mit Sunny und mir einen Kaffee zu holen.
    Nennenswert ist sonst noch mein neuester Triumphschlag gegen Frau Petersen. Am Donnerstag ist sie wieder einmal mit einer Knoblauchfahne zur Arbeit erschienen, bei der sich mir die Zehennägel aufgerollt haben. Als Sunny und ich zum Mittag geflüchtet sind, hat sie sich nicht lange darum bitten lassen, Sunny so lange am Empfang zu vertreten. Im Bistro habe ich dann zwei Studenten angeheuert, die zu Frau Petersen gegangen sind und gesagt haben: „Zwei Döner mit Hühnchenfleisch und extra scharfer Sauce, bitte.“
    Als wir von der Pause zurückkommen, teilt uns Herr Dübel mit, Frau Petersen habe sich für den Rest der Woche krankgemeldet.
    Meine Freude darüber wird jedoch schnell getrübt, als Sunny mir eröffnet, für die kommende Woche kurzfristig Urlaub bekommen zu haben. Sie und Leon möchten sich ein weiteres Mal ein paar lauschige Tage machen und wegfahren.
    „Du musst mir aber versprechen, dass du währenddessen nicht die ganze Zeit hier rumsitzt und Trübsal bläst“, fordert sie am Abend mit besorgter Miene. „Ich glaube, es würde dir ganz gut tun, wenn du dir ein Hobby suchst.“
    „Aber das habe ich doch! Ich suche meinen Traummann im Internet.“
    „Sich durch einen Sumpf von Männern zu wühlen, die dich von vorn bis hinten umkrempeln wollen, ist kein Hobby. Mal ganz davon abgesehen, tut es deinem Selbstvertrauen auch nicht gut.“
    „Und was schlägst du vor?“
    „Treibe ein bisschen Sport“, meint sie mit ernster Miene. „Melde dich im Fitnessstudio an oder belege einen Pilateskurs! Tennis wäre vielleicht auch etwas für dich.“
    „Falsch!“, erwidere ich verärgert, denn Sunny weiß ganz genau, wie ich zu diesem Thema stehe. „Sport ist allgemein nichts für mich. Man hampelt herum, schwitzt sich halb tot und vergeudet eine Menge Zeit, in der man genauso gut seine Wohnung putzen, Wäsche waschen oder Papiere sortieren könnte.“
    „Du musst aber mal ein bisschen unter die Leute. Dann lernst du vielleicht auch mal einen vernünftigen Mann kennen. Wenn du immer nur hier drinnen hockst, macht dich das auch nicht

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