Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)
vorsichtig.
Ich nicke. „Zu einhundert Prozent. Aber sei bitte so nett und erzähle Frau Petersen nichts davon. Wenn die erstmal weiß, wie sich mich zum Heulen bringen kann, wird sie diese Waffe schamlos gegen mich einsetzen.“
Andreas lacht. „Keine Sorge! Meine Lippen bleiben versiegelt. Im Übrigen hatte ich ohnehin nicht vor, etwas von diesem Wochenende in der Kanzlei zu erwähnen. Zum einen würde Frau Petersen dann nur die Frage stellen, seit wann wir das so machen, und zum anderen geht dein Gesundheitszustand dort niemanden etwas an. Wenn jemand im Büro davon wissen sollte, musst du das entscheiden und es demjenigen selbst sagen.“
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Andreas ist wirklich absolut zuvorkommend, und er scheint meine Krankheit überaus ernst zu nehmen. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Das finde ich sehr sympathisch. Weniger gut ist allerdings, dass er dadurch noch näher an meine Vorstellung vom perfekten Traummann rückt, und ich mich für einen kurzen Moment bei der Frage ertappe, ob es wirklich so schlimm ist, dass wir zusammen arbeiten. Glücklicherweise komme ich nicht mehr dazu, den Gedanken zu Ende zu spinnen, denn Britta ruft uns ins Wohnzimmer. Sie hat eine Mario-Barth-DVD mitgebracht, die gerade startet. Eilig werfen Andreas und ich noch etwas Knabberzeug in eine Schale und gesellen uns dazu.
Andreas setzt sich neben mich und fragt die ganze Zeit sehr fürsorglich, ob er mir ein Getränk nachschenken oder etwas zum Knabbern reichen soll. Nebenbei lachen wir uns alle kugelig. Das besondere Highlight ist jedoch, als Mario Barth vom Handtaschen-Werksverkauf in Nußloch erzählt und Nele umgehend ihr Smartphone zückt, um danach zu googeln.
„Das gibt es wirklich!“, ruft sie entzückt. „Und die verkaufen da auch Schuhe!“
Benny rollt mit den Augen. „Ja, na und? Du musst da nicht hin. Die Innentür deines Schuhschranks quillt ja jetzt schon vor lauter Fotos über, weil du dir nicht mehr merken kannst, wie viele und vor allem welche Schuhe du besitzt.“
„Dann sortiere ich eben die zwei Paare von dir aus, welche du bei mir untergestellt hast“, erwidert Nele kühl. „Anschließend hätte ich wieder Platz für neue Schuhe und Fotos.“
„Aber das sind doch nur meine Fahrradschuhe und meine Hausschlappen! Was soll ich dann anziehen, wenn ich am Wochenende bei dir bin?“
„Pack dir einfach mehr Socken ein!“
„Und mit denen soll ich wohl auch Fahrrad fahren, oder wie?“
„Klar, das geht alles. Haben wir als Kinder auch immer so gemacht. Da musst du dann eben mal die Zähne zusammenbeißen.“
„Du hast deine Schuhe fotografiert und die Bilder in den Schrank gehängt?“, fragt Ulli begeistert dazwischen.
„Klar. So kann ich immer auf einen Blick sehen, welches Paar am besten zu meinem Outfit passt.“
„Das ist ja genial!“, jubeln die anderen Mädels. Und kaum, dass wir uns versehen, sind auch schon sämtliche Frauen um Sunnys Schuhe versammelt, machen Fotos, drucken sie aus und sortieren anschließend alles hübsch ordentlich in den Schrank.
Die Männer beobachten uns währenddessen kopfschüttelnd und zitieren nebenbei irgendwelche Anekdoten aus „ Die Simpsons “, über die sie dann herzhaft lachen.
Später hole ich mein Orakelbuch hervor. Andreas fragt, ob es für Bennys Schuhe noch Hoffnung in Neles Schrank gibt. Das Orakel sagt ihm, dass es für Benny jetzt an der Zeit wäre, zum tüchtigen Vollstrecker seiner Angelegenheiten zu werden. Nach einigen Diskussionen erklärt er sich bereit, einen größeren Schuhschrank für Neles Wohnung zu besorgen. Daraufhin stellt Nele dem Orakel die Frage, ob sie nach Nußloch fahren soll. Es antwortet, dass sie prüfen soll, wie ihr Glück von größerem Nutzen sein könnte. Für Nele bedeutet das eindeutig, dass Nußloch auf sie wartet und sie uns alle an diesem Tag mitnehmen soll. Leon findet das zunächst noch witzig, doch als er begreift, dass dieses Vorhaben keineswegs scherzhaft gemeint ist und zudem auch noch das Leuchten in Sunnys Augen sieht, verschwindet sein Lächeln ganz abrupt.
Max möchte von dem Orakel wissen, ob die Borg bei ihrem letzten Übergriff auf Captain Picard eventuell einen geheimen Chip in seinem Körper deponiert haben, der für die Sensoren der medizinischen Geräte auf der Enterprise nicht aufzuspüren ist und in einem unerwarteten Moment aktiviert wird.
Die gezogene Karte rät ihm, Frieden mit sich und seiner Umgebung zu schließen. Mias Blick lässt jedoch vermuten, dass
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