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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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könnte kein Mensch auf der Welt ihn jemals so verärgern, dass er sich auch nur im Geringsten negativ über denjenigen äußern würde. Und nun das ... Ich finde das toll! Er ist also gar nicht so kanten- und eckenlos. Die Vorstellung, mit ihm zusammen in einem hübschen Café zu sitzen und über Frau Petersen zu tratschen, erscheint mir plötzlich unglaublich romantisch ...
     
    Nach der Arbeit habe ich wieder einen Termin bei Frau Dr. Greife.
    „Hallo Frau Hansen“, begrüßt sie mich und setzt dabei einen mitfühlenden Blick auf. „Es tut mir ja schrecklich leid, dass es nun auch mit Frau Holz als Therapeutin nicht geklappt hat.“
    Ach, hat es das nicht?
    „Normalerweise ist sie absolut zuverlässig in ihrer Arbeit. Dass sie jedoch von heute auf morgen alle Zelte abbricht und irgendwo ein neues Leben als Landwirtin anfangen möchte, hat im Kollegenkreis niemand kommen sehen.“
    Landwirtin?
    „Und dabei herrscht ohnehin ständig ein chronischer Mangel an Psychotherapeuten. Über ausbleibende Arbeit kann man sich in dieser Branche wirklich nicht beklagen. Mich würde jedoch brennend interessieren, was der plötzliche Auslöser für diesen Sinneswandel bei Frau Holz gewesen ist.“
    Nein, das möchten Sie bestimmt gar nicht wissen. Sicher hat Frau Holz auch schon ganz lange mit einem solchen Gedanken gespielt.
    „Aber egal. Wir können es ja leider nicht ändern. Was wir jetzt allerdings unbedingt tun müssen, ist, Sie bei einem neuen Therapeuten unterzubringen.“
    Hm, mit einem solchen Szenario hatte ich bei meinen wirren Traumdeutungsexperimenten natürlich nicht gerechnet. Zwar hatte ich bereits befürchtet, Frau Holz gestern zum letzten Mal gesehen zu haben, doch die Gewissheit macht es für mich jetzt trotzdem nicht leichter. Somit ist die ganze Testerei ja umsonst gewesen. Na toll!
    „Ich gebe Ihnen mal die Kontaktdaten von Frau Marianne Glaser. Sie ist gerade erst von Süddeutschland nach Hamburg gezogen. Vielleicht haben Sie Glück und Frau Glaser hat noch einen Therapieplatz für Sie.“
     
    Als ich an die Tür der umwerfend hübschen Jugendstilvilla bei Frau Glaser klopfe, fühle ich mich unwohl. Offenbar arbeitet sie in ihrem Wohnhaus, denn an der Wand sind zwei Klingeln angebracht. Eine davon trägt den Zusatz „ Praxis für Psychotherapie “ auf dem Schild, und neben der anderen steht „ privat “.
    „Komme gleich!“, höre ich eine helle, gut gelaunte Stimme rufen. Irgendetwas in meinem tiefsten Innern sagt mir, dass sie bestimmt ein Hippie ist.
    Jetzt werde ich also wieder von vorn anfangen müssen. Dabei ist Frau Holz wirklich nett gewesen. Darüber werde ich mich bestimmt noch ewig ärgern. Bleibt nur zu hoffen, dass ihre anderen Patienten niemals erfahren, dass sie ihren Job während einer Sitzung mit mir geschmissen hat. Das könnte für mich sonst etwas unschön werden.
    Als die Tür aufgeht, falle ich beinahe aus allen Wolken, denn die Dame trägt einen hellen Hausanzug im Schlabberlook, und ihr haselnussbraunes Haar fällt in geschmeidigen Wellen bis zur Hüfte. Warum habe ich das jetzt schon wieder geahnt?
    „Ja?“, fragt sie höflich und mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.
    „Sind Sie Frau Marianne Glaser?“
    „Die bin ich.“
    So ein Mist! Ich möchte keine Gehirnwäsche von einer Therapeutin bekommen, die vermutlich den halben Tag lang Gras aus eigenem Anbau raucht, abgedrehte Musik hört und dabei wie ein alkoholisiertes Reh durch die Landschaft tanzt.
    „Ihre Klingel funktioniert nicht“, sage ich schnell.
    „Ach“, entgegnet sie augenrollend, „wenn das mal nur das Einzige an diesem Haus wäre, was noch nicht wie gewollt verläuft. Momentan lebe ich auf einer verdammten Baustelle. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
    Jetzt hat sie mir die Frage gestellt. Offenbar gibt es nun kein Zurück mehr. Vielleicht sollte ich ihr einfach erzählen, dass ich eine Mitarbeiterin der Wasserwerke bin. Aber dann stellt sie mir bestimmt nur irgendwelche Fragen, die ich nicht beantworten kann. Somit würde ich dann ja noch verrückter anmuten, als ich es ohnehin schon tue. Andererseits könnte ich auch sagen, dass ich eine Gesandte im Auftrag des Bürgermeisters bin und sie in seinem Namen ganz herzlich in der wunderschönen Hansestadt Hamburg willkommen heiße.
    „Ich bin Natalie Hansen und benötige dringend eine Therapie“, platzt es aus mir heraus, bevor ich ihr tatsächlich noch eines von meinen absurden Märchen auftischen kann.
    „Ach so! Und ich habe

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