Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Menschen, die jetzt auch seine Familie waren. »Wir haben geheiratet, weil wir es nicht ertragen konnten, voneinander getrennt zu sein, und nach gut einem Jahr empfinden wir noch immer so. Ich hoffe, es wird noch so sein, wenn wir unsere goldene Hochzeit feiern.« Er griff in seine Tasche und holte ein kleines, in rosafarbenes Seidenpapier gewickeltes Päckchen hervor. »Unser eigentlicher Hochzeitstag kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt, und ich hatte keine Gelegenheit zu einer großen Geste. Fifi hat mir erklärt, der erste Hochzeitstag werde der ›papierene‹ genannt, daher habe ich ihr eine Karte geschenkt. Aber das lässt mich als üblen Geizkragen dastehen. Nun, dieses Geschenk ist ebenfalls preisgünstig, aber ich habe erheblich mehr Mühe darauf verwandt, es anzufertigen.«
Er gab Fifi das Geschenk, das sie hastig auspackte.
»Oh Dan!«, rief sie, als sie ein kleines Herz aus Pappmaché fand. Es hing an einem rosafarbenen Band und war mit winzigen ebenfalls rosafarbenen Blumen geschmückt. »Es ist wunderschön. Das kannst du unmöglich selbst gebastelt haben!«
»Oh doch«, erklärte er und wurde ein wenig rot. »Wenn du mir nicht glaubst, kannst du morgen in den Schuppen deines Dads schauen. Dort liegen noch immer all die Exemplare, die mir nicht gut genug waren.«
Als Fifi genauer hinschaute, sah sie, dass jede der winzigen Blumen ausgeschnitten worden war, vielleicht aus einem Saatkatalog. Dan hatte sie aufgeklebt und das Ganze lackiert, sodass es aussah wie ein Erbstück aus viktorianischen Zeiten. Es war mit Abstand das exquisiteste Geschenk, das sie je bekommen hatte, und umso kostbarer, da er es ohne ihr Wissen gebastelt hatte.
»Warte, bis du nach Hause kommst«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Dann werde ich dir meine Wertschätzung zeigen. Aber jetzt solltest du den anderen erst einmal von unseren Neuigkeiten erzählen!«
Dan klopfte abermals an sein Glas. »Da wäre noch etwas!« Er blickte mit einem breiten Lächeln in die Runde. »Fifi und ich haben wunderbare Neuigkeiten für euch. Wir bekommen ein Kind!«
Während Dan gesprochen hatte, hatte Fifi ihre Eltern beobachtet. Sie sah Überraschung auf ihren Gesichtern und fragte sich, ob es vielleicht eine unangenehme Überraschung für sie war. Aber Harry sprang mit für ihn gänzlich untypischer Erregung auf, während Clara sich die Hände über den Mund schlug und Tränen in ihre Augen schossen.
»Yippie!«, jubelte Patty. »Ich werde Tante!«
»Allein dafür hat es sich beinahe gelohnt, all diese schlimmen Dinge zu durchleben«, flüsterte Dan Fifi ein wenig später zu. Die ganze Familie hatte mit so viel Freude reagiert, und es hatte angeregte Gespräche über mögliche Namen für das Baby und über die Frage gegeben, ob ein Mädchen oder ein Junge besser wäre.
»Ich werde bestimmt einen besseren Großvater abgeben, als ich ein Vater gewesen bin«, meinte Harry, und Clara lächelte einfach glückselig, als wäre ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen.
Niemand fragte danach, wo sie leben würden oder ob sie wüssten, was Kinder wirklich bedeuteten. Sie alle hatten die Neuigkeit so aufgenommen, wie Fifi es gehofft, aber nicht erwartet hatte: Für sie alle war ein Kind, das in die Familie kam, ein großes Geschenk.
Nach einer weiteren Stunde waren alle ein wenig betrunken. Das Essen war wunderbar gewesen, und da Harrys Bruder und Claras Schwestern einander Jahre nicht mehr gesehen hatten, waren sie vollauf damit beschäftigt, von ihrem Leben zu erzählen. Selbst Robert und Michael, die Vettern, die zuerst den Eindruck gemacht hatten, als wären sie auf den langweiligsten Abend ihres Lebens gefasst, plauderten und lachten mit ihren Verwandten, als wären sie unter Freunden.
Der Kellner brachte Kaffee und Petit Fours, und nachdem er wieder gegangen war, erhob sich Harry abermals von seinem Stuhl, diesmal ein wenig unsicher.
»Keine Angst, das wird keine Rede«, begann er. »Ich wollte lediglich sagen, dass Clara und ich Dan viel verdanken. Er hat uns nicht nur Fifi abgenommen, sondern es auf eine Art und Weise getan, die es uns erspart hat, das Geld für die Hochzeit auszuspucken.«
Clara sog entrüstet die Luft ein. »Wie kannst du so etwas nur sagen, Harry!«, rief sie.
»Es war ein Scherz, Liebes«, erwiderte Harry mit einem Seufzen. »Kannst du die anderen nicht lachen hören?«
Dan prustete vor Lachen; er liebte Harrys trockenen Humor.
»Wenn ich dann weitersprechen dürfte?«, bat Harry, nachdem er die Familie mit
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