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Wo die Nacht beginnt

Wo die Nacht beginnt

Titel: Wo die Nacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Harkness
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mich mit aller Kraft an seine Brust.
    »Du bist es wirklich. Du klingst genau wie deine Mom«, sagte er und hielt mich dann auf Armeslänge von sich weg, um mich eingehend zu betrachten. »Du siehst auch aus wie sie.«
    »Man hat mir immer wieder gesagt, ich hätte deine Augen«, sagte ich und studierte ihn ebenfalls. Mit sieben Jahren hat man keinen Blick für so etwas. Erst wenn es zu spät ist, sucht man nach solchen Dingen.
    »Die hast du wirklich.« Mein Vater lachte.
    »Diana hat auch Ihre Ohren. Und euer Duft ähnelt sich. Daran habe ich Sie erkannt.« Matthew fuhr sich nervös mit der Hand durch das kurze Haar und streckte sie dann meinem Vater hin. »Ich bin Matthew.«
    Mein Vater besah sich die dargebotene Hand. »Kein Nachname? Sind Sie irgendein Prominenter, so wie Sting oder Cher?« Plötzlich wurde mir klar, was mir entgangen war, weil ich als Teenager meinen Vater nicht um mich gehabt hatte – wie er sich zum Esel gemacht hätte, wenn mich die Jungs, mit denen ich ausgehen wollte, zu Hause abgeholt hätten. Mir stiegen die Tränen in die Augen.
    »Matthew hat so viele Nachnamen. Es ist einfach … kompliziert«, sagte ich schniefend. Meine plötzlich aufwallenden Emotionen machten meinen Vater sichtlich nervös.
    »Einstweilen können wir es bei Matthew Roydon belassen«, sagte Matthew und lenkte damit die Aufmerksamkeit meines Vaters auf sich. Sie reichten sich die Hände.
    »Sie sind also der Vampir. Und vielleicht belassen wir es einfach bei Matthew. Ich bin Stephen«, sagte mein Vater. »Rebecca ist außer sich vor Sorge, weil du mit meiner Tochter zusammen bist, Matthew, dabei kann Diana noch nicht einmal Fahrrad fahren.«
    »Ach, Dad.« Sobald ich das Wort ausgesprochen hatte, lief ich rot an. Ich klang, als wäre ich wieder zwölf. Matthew trat lächelnd an den Tisch.
    »Möchtest du dich nicht setzen und einen Becher Wein trinken, Stephen?« Matthew reichte ihm einen Kelch und zog mir dann einen Stuhl heraus. »Es muss ein ziemlicher Schock für dich sein, Diana hier zu treffen.«
    »Das könnte man so sagen. Gegen einen Wein hätte ich nichts einzuwenden.« Mein Vater setzte sich, nahm einen Schluck und nickte zustimmend, bevor er seinen ganzen Mut zusammennahm und die Initiative ergriff. »Also«, erklärte er fröhlich, »wir haben uns kennengelernt, du hast mich zu dir eingeladen, und jetzt habe ich etwas getrunken. Damit wären die gesellschaftlichen Konventionen erfüllt. Also kommen wir zum Punkt. Was tust du hier, Diana?«
    »Ich? Was tust du hier? Und wo ist Mom?« Ich schob den Wein beiseite, den Matthew mir eingeschenkt hatte.
    »Deine Mutter ist zu Hause und passt auf dich auf.« Mein Vater schüttelte verwundert den Kopf. »Ich glaube das einfach nicht. Du bist höchstens zehn Jahre jünger als ich.«
    »Ich vergesse immer, dass du so viel älter bist als Mom.«
    »Du bist mit einem Vampir zusammen und willst dich beschweren, dass zwischen deiner Mutter und mir so viele Jahre liegen?« Mein Vater sah mich so empört an, dass ich lachen musste.
    Gleichzeitig rechnete ich kurz nach. »Du kommst also aus dem Jahr 1980?«
    »Genau. Endlich habe ich meine Abschlussarbeit abgegeben, und jetzt bin ich losgezogen, um eigene Forschungen anzustellen.« Stephen sah uns nachdenklich an. »Habt ihr euch hier und jetzt kennengelernt?«
    »Nein. Wir haben uns im September 2009 in Oxford getroffen. In der Bodleian Libary.« Ich sah zu Matthew hin, der mich aufmunternd anlächelte. Ich wandte mich wieder meinem Vater zu und holte tief Luft. »Ich kann zeitwandeln, genau wie du. Und ich habe Matthew mitgebracht.«
    »Ich weiß, dass du zeitwandeln kannst, Nüsschen. Deiner Mutter wäre fast das Herz stehengeblieben, als du letzten August an deinem dritten Geburtstag spurlos verschwunden warst. Ein zeitwandelndes Kleinkind ist der schlimmste Albtraum jeder Mutter.« Er sah mich mit funkelnden Augen an. »Du hast also meine Augen, meine Ohren, meinen Duft und meine Fähigkeit zum Zeitwandeln geerbt. Sonst noch was?«
    Ich nickte. »Ich kann Zaubersprüche weben.«
    »Ach. Wir hofften, du würdest eine Feuerhexe wie deine Mutter, aber da haben wir wohl zu viel erhofft.« Mein Vater sah mich verlegen an und senkte die Stimme. »Wahrscheinlich solltest du mit diesem Talent lieber nicht vor anderen Hexen prahlen. Und wenn sie versuchen, dir ihre Zaubersprüche beizubringen, dann lass sie zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Versuch gar nicht erst, sie zu lernen.«
    »Ich wünschte, du hättest

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